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Inside WikiLeaks

Titel: Inside WikiLeaks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Domscheit-Berg
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gleichen Punkt wie ein Jahr zuvor, als wir WL neu auf die Füße stellen wollten. Mit OpenLeaks bauen wir etwas auf, wovon wir glauben, dass es am ehesten einige Probleme der Welt zu lösen vermag. Wenn 2010 das Jahr der medialen Aufmerksamkeit war, dann sollte 2011 das Jahr der Inhalte werden.
    Während parallel zum Aufschreiben meiner Geschichte immer neue Fakten enthüllt und einige meiner Fragen beantwortet wurden, wird der Einblick in die tatsächliche Situation bei WikiLeaks immer undurchsichtiger. Wir stecken in einer medialen Informationsflut, die den Boden für Verschwörungstheorien, Gerüchte und Mythen bereitet.
    Um endlich das Mysterium WikiLeaks zu durchdringen, müssen wir Antworten auf etliche Fragen finden, die bisher nicht geklärt sind. Dazu gehören:
    * Wie ist die finanzielle Situation von WikiLeaks? Welche Spenden sind wohin gewandert? Wer entscheidet über die Vergabe von Mitteln?
    * Was meinte Julian, als er dem
Guardian
sagte, dass er »ein finanzielles Interesse daran [habe], wie und wann sie [die
Cables
] veröffentlicht werden«?
    * Wie ist die aktuelle Organisations-, Entscheidungs- und Verantwortungsstruktur?
    * Welche Rolle spielen Israel Shamir und Johannes Wahlström bei WikiLeaks? Welche Konditionen hatten die Deals, die Wahlström und Shamir mit den Medien abschlossen?
    * Gibt es noch weitere Broker, die Material an die Medien weitergegeben haben, und wenn ja, zu welchen Konditionen?
    * Wie sind Julian Assange, andere WikiLeaks-Mitarbeiter oder Firmen von WikiLeaks-Mitarbeitern an diesen Deals beteiligt?
    * Wer hat Julian Assange zu der Genfer Pressekonferenz im November 2010 eingeladen?
    Nur wenn wir die einzelnen Fakten voneinander trennen können, werden wir verstehen, weshalb die Situation so ist, wie sie ist. Und nur dann kann beantwortet werden, was bei WikiLeaks und seiner großartigen Idee – der Idee, mit Hilfe eines starken zeitgemäßen Werkzeugs Dinge von öffentlichem Interesse transparent zu machen – schiefging.
    Unsere Gesellschaft braucht mündige Bürger. Menschen, die nicht aus Angst davor, enttäuscht zu werden, keine kritischen Fragen stellen. Unsere Gesellschaft braucht wache Individuen, die ihre Verantwortung nicht an den Messias, Führer oder Leitwölfe abgeben, sondern willens und in der Lage sind, gute von schlechten Informationen zu unterscheiden und aufgrund guter Informationen gute Entscheidungen zu treffen.
    Ich wurde oft gefragt, ob ich enttäuscht sei nach meinem Weggang bei WikiLeaks. Die Antwort war immer ja. Ich war anfangs vor allem emotional enttäuscht. Während der letzten Wochen und vor allem der Arbeit an diesem Buch habe ich aber begriffen, dass die Enttäuschung auch auf einer ganz anderen Ebene funktioniert. Nämlich der, dass ich nun keiner Täuschung mehr erliege. Diese Art von Enttäuschung ist konstruktiv. Sie schafft ein besseres Verständnis der Realität. Ein wahrhaft »gutes Omen«.
    Daniel Domscheit-Berg
im Januar 2011

Danksagung
    Dieses Buch und die Geschichte dahinter sind einer Vielzahl von Beteiligten geschuldet, bei denen ich mich hiermit bedanken möchte:
    Tina Klopp. Für zwei produktive Monate und das Aufschreiben all meiner Geschichten in so kurzer Zeit.
    Meiner Lektorin Silvie Horch und dem Rest des großartigen Teams vom Econ Verlag, ohne deren Kompetenz und Spontanität niemals ein so gutes Buch in so kurzer Zeit hätte erscheinen können.
    Meiner Agentin Barbara Wenner für ihre erstklassige Begleitung von der Idee dieses Buchs bis zu seiner Publikation und darüber hinaus.
    Den Kollegen der ausländischen Verlage, die helfen, diese Geschichte zu übersetzen und in bisher 17 Ländern zu veröffentlichen. Im besonderen Charlie Conrad vom amerikanischen Crown-Verlag für kostbares Feedback zum Inhalt.
    Den Anwälten Markus Kompa und Dr. Sven Krüger sowie Amanda Telfer und Matthew Martin. Für vermutlich unbezahlbares Feedback zum Inhalt.
    Meiner Familie. Für gute Werte, die mich zu dem machen, der ich bin.
    Meiner Frau Anke, der ich auf Augenhöhe begegnen kann, und meinem Sohn Jacob.
    Dem Chaos Computer Club und seinen Chaoten. Für so vieles, dass es jeden Versuch einer Aufzählung sprengen würde.
    Der Brauerei Loscher für Club Mate. Was wäre ich ohne euch. Verdammt müde vermutlich.
    Dem Internet. Dafür, dass es immer zurückschlägt.
    Dem Einen und der Anderen. Für alles.
    All jenen, die an der Show der vergangenen drei Jahre beteiligt waren. Direkt oder indirekt. Ohne euch wäre das alles nicht

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