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Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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seine Intimsphäre, und unser Spanner verletzt dieses Recht», argumentierte Banks. «Damit übertritt er das Gesetz, und wir werden dafür bezahlt, über die Einhaltung der Gesetze zu wachen. So einfach ist das.» Tatsächlich war die Sache alles andere als einfach, wie er wußte, aber er hatte weder die nötige Geduld noch das drängende Bedürfnis, mit seinem Sergeant über die gesellschaftliche Rolle der Polizei zu diskutieren.
      «Aber es ist doch nicht so, daß er gefährlich wäre.»
      «Für seine Opfer ist er das wohl. Ein Verbrechen muß nicht unbedingt in körperliche Gewalt ausarten. Wo Sie gerade das Oak erwähnt haben - kommt die Frau öfter in das Lokal?»
      «Hab sie schon ein paar Mal da gesehen. Ist meine Stammpinte.»
      «Was meinen Sie - ob unser Mann sie vielleicht auch dort gesehen hat und ihr dann bis zu ihr nach Hause gefolgt ist? Wenn sie sich wirklich so anzieht, wie Sie das beschreiben, hat es ihn möglicherweise in Stimmung gebracht, sie zu beobachten.»
      «Mich auch», bekannte Hatchley freimütig, «aber ich bin nicht der Typ, der hinter Vorhängen lauert. Ja, vielleicht haben Sie recht. Obwohl - wenn ich mich recht erinnere, war es doch ein Montag.»
      «Und?»
      «Nun, meiner Erfahrung nach, machen sich die Damen montags nicht so fein wie am Wochenende. Schließlich müssen sie am nächsten Tag wieder arbeiten, verstehen Sie, und da kann man sich nicht die ganze Nacht um die Ohren schlagen . ..»
      «In Ordnung», sagte Banks und hob abwehrend die Hand, «ein Punkt für Sie. Was ist mit den anderen?»
      «Was soll mit ihnen sein?»
      «Nun, Carol Ellis ist immerhin die vierte. Vor ihr gab es noch drei andere Opfer. Hat eine der Damen vielleicht im Oak verkehrt?»
      «Ich erinnere mich nicht. Außer daran, Josie Campbell einige Male dort gesehen zu haben. Gehörte sie nicht auch dazu?»
      «Ja, sie war der zweite Fall. Wissen Sie was - gehen Sie noch einmal die Aussagen durch, und stellen Sie fest, ob eine der übrigen Damen regelmäßig ins Oak gegangen ist. Sprechen Sie mit den Frauen, bringen Sie ihr Gedächtnis auf Trab, und finden Sie heraus, ob sich ein bestimmtes Muster abzeichnet. Sie müssen ja nicht unbedingt direkt vor diesen Zwischenfällen in dem Lokal gewesen sein. Stellen Sie fest, wo die Damen ansonsten verkehren und wo sie waren, bevor sie ...»
      «... sich haben spannen lassen?» schlug Hatchley vor.
      «Ja, wenn Sie so wollen», lachte Banks freudlos. «Seltsam, es gibt eigentlich gar kein passendes Wort dafür, stimmt's?»
      «Wo wir gerade von Spannern reden - ich hab vorhin 'ne umwerfende Mieze aus Gristhorpes Büro rauskommen sehen. Ist der Alte neuerdings auch einer von diesen Lustmolchen?»
      «Das war Dr. Jenny Füller», teilte ihm Banks mit. «Sie ist Psychologin, und ich werde mit ihr zusammen ein Persönlichkeitsprofil unseres Täters erarbeiten.»
      «Sie Glückspilz. Hoffentlich dauert's 'ne Weile, bis die Lady was rausfindet.»
      «Sie haben eine schmutzige Phantasie, Sergeant. Sehen Sie zu, daß Sie zu Mittag im Oak sind. Sprechen Sie mit den Leuten an der Bar, und finden Sie heraus, ob sich einer der Gäste ein bißchen zu eifrig mit Carol Ellis beschäftigt oder sie heimlich beobachtet hat. Oder ob sonstwas ungewöhnlich war, die übliche Routine halt, Sie wissen ja. Wenn das Personal abends wechselt, gehen Sie eben heute abend noch mal hin und sprechen mit den Leuten, die gestern bedient haben. Außerdem sollten Sie sich auch noch einmal mit Carol Ellis unterhalten, solange ihre Eindrücke noch frisch sind.»
      «Ist das ein dienstlicher Auftrag, Sir?»
      «Sicher.»
      «Auch der Besuch im Oak}»
      «Wie ich schon sagte - ja.»
      Hatchleys Miene verzog sich zu einem breiten Grinsen, wie bei einem Kind, das einen Penny verloren hat und ein ganzes Pfund findet. «Wenn das so ist, werd' ich mal sehen, was ich tun kann», erklärte er und war bereits verschwunden. Macht nichts, dachte Banks, während er seinen Kaffee austrank und einer Frau zusah, die auf der Türschwelle mit einem transparenten Regenschirm kämpfte. Es war immerhin schon elf. Die Pubs machten auf.
     
    * 4
     
    Mühsam schleppte sich der Verkehr über die A 1 nach Leeds, und Banks bedauerte bereits, daß er nicht auf die ruhigeren, landschaftlich schöneren Nebenstraßen über Ripon und Harrogate ausgewichen oder noch weiter westlich gefahren war, via Grassington, Skipton und Ilkley. In diesen Tälern schien es immer

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