Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
für eine neue Küche oder ein Sonnendach oder eine Markise. Wenn ich zu Hause war, bin ich wie ein Zombie umhergelaufen, der öde, langweilige Steuerberater. Die meiste Zeit bin ich in meinem Büro geblieben oder hin und wieder auf eine Zigarette und ein Bier kurz in den Pub gegangen. Ich hatte viel Zeit, um auf mein Leben zurückzuschauen, und obwohl mir eine Menge von dem, was ich sah, nicht gefiel, erinnerte ich mich daran, dass ich nicht immer so verdammt gelangweilt oder langweilig gewesen war. Früher bin ich Tanzen gegangen, ob Sie es glauben oder nicht. Ab und zu habe ich mein Glück bei Pferdewetten versucht. Ich hatte Freunde. Manchmal habe ich mit den Jungs einen über den Durst getrunken und bin singend nach Hause getorkelt und hätte die ganze Welt umarmen wollen. Das war, bevor mein Leben einem Aktenordner glich. Soll und Haben, Gewinn und Verlust, und immer zu viel auf der Verlustseite.« Er seufzte. »Sind Sie sicher, dass Sie nicht noch ein Bier wollen?«
      »Na gut, warum nicht«, sagte Banks. Seine Flasche war mittlerweile leer.
      Rothwell kam mit einer Pepsi für sich und einem weiteren Grolsch für Banks zurück. Seine Brille war die Nase heruntergerutscht und er schob sie wieder zurück.
      »Deshalb habe ich Robert Calvert erfunden«, sagte Rothwell nach einem Schluck Pepsi.
      »Wie sind Sie auf den Namen gekommen?«
      »Ich hatte ihn aus einer Zeitschrift, die ich damals gerade gelesen habe. Eine willkürliche Wahl. The Economist, glaube ich.«
      »Fahren Sie fort.«
      »Ich mietete eine Wohnung, kaufte neue Kleidung, lässigere Sachen. Gott, Sie können sich nicht vorstellen, wie komisch ich mich am Anfang fühlte. Gut, aber komisch. In manchen Momenten habe ich wirklich geglaubt, ich werde wahnsinnig und zu einer gespaltenen Persönlichkeit. Es wurde zu einer Art Zwang, einer Sucht, wie das Rauchen. Ich bin zu den Buchmachern gegangen und habe gewettet, ich habe ganze Tage auf der Rennbahn verbracht und Jazzkonzerte in verrauchten Clubs besucht, im Adelphi, im George, im Duck and Drake. Das hatte ich alles nicht mehr getan, seit ich zwanzig war. Ich bin in Jeans und Sweatshirt herumgelaufen. Und auf der Arkbeck Farm hat mich nie jemand gefragt, wo ich gewesen bin oder was ich getan habe, solange ich hin und wieder in meinem Anzug aufgetaucht bin und das Geld für eine neue Gefriertruhe, eine Erstausgabe der Brontes oder einen Weihnachtsurlaub auf Hawaii da war. Nach einer Weile ist mir klar geworden, dass ich nicht verrückt werde, sondern dass ich wieder ich selbst werde, dass ich wieder so werde, wie ich war; bevor ich mein Leben in diese Tretmühle manövriert habe.
      Und der Geldfluss war tatsächlich völlig zuverlässig. Mir kam es vor, als hätte ich einen endlosen Vorrat angezapft. So habe ich zeitweilig meine Rolle in der Familie gespielt und ansonsten begonnen, mein neues Ich als Robert Calvert zu erforschen. Damals hatte ich keine Ahnung, wohin das führen würde. Ich habe lediglich ein paar Fluchtwege ausprobiert. Eines Abends, als wir ein paar getrunken hatten, habe ich Daniel Clegg davon erzählt, und er dachte, es wäre eine verrückte Idee. Ich musste es jemandem erzählen, und meiner Familie oder Pratt oder einem von zu Hause konnte ich es nicht erzählen - warum sollte ich es also nicht meinem Erpresser erzählen, meinem Vertrauten? Er half mir, als Calvert ein Bankkonto und eine Kreditkarte zu bekommen, wodurch er glaubte, mich noch mehr in der Hand zu haben. Und er hätte immer behaupten können, er wäre getäuscht worden.«
      »Was ist mit der Flucht?«
      »Jetzt greifen Sie ein bisschen vor, aber da ich bereits erfolgreich Robert Calvert geschaffen hatte, war es nicht besonders schwierig, mit dieser Erfahrung eine dritte Identität zu schaffen: David Norcliffe. Rothwell war tot und als Calvert konnte ich nicht weggehen. Ich musste ihn zurücklassen, das war Teil des Plans. Also habe ich über einen Zeitraum von mehreren Wochen noch mehr Geld auf verschiedene Bankkonten in verschiedenen Orten verteilt. Schließlich ist es das, was ich am besten kann. Ich habe für Churchill und seine Frau Millionen gewaschen und versteckt.«
      »Und wie viel für Sie selbst?«
      »Drei oder vier Millionen«, sagte er achselzuckend. »Genau weiß ich es nicht. Auf jeden Fall genug für den Rest unseres Lebens. Und in Eastvale habe ich außerdem eine Menge für meine Familie zurückgelassen. Sie sind durch mein Testament und die Lebensversicherung

Weitere Kostenlose Bücher