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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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noch mehr in seinen Akten. Man weiß ja, dass Rechtsanwälte allen Papierkram horten. Aber von Jameson zu mir gab es keine Verbindung. Ich dachte, alles würde nur die Vermutung erhärten, die Sie bereits hatten, dass nämlich Daniel mich ermorden ließ und nicht andersherum. Dass ich dabei war, als Daniel Jameson kennen gelernt hatte, konnten Sie nicht wissen, auch nicht, dass ich mich bei einigen späteren Gelegenheiten mit Jameson unterhalten habe.«
      »Sie und Clegg waren also Kumpels? Sie haben privat miteinander verkehrt, oder?«
      Rohtwell überlegte. Ein Muskel neben seinem Kinn zuckte. »Nein. Ganz so war es nicht«, antwortete er leise. »Daniel war ein Geschäftspartner, der mich in der Hand hatte; manchmal wollte er aber anscheinend so tun, als wären wir dicke Kumpels. Ich verstand das nicht, aber so konnten wir wenigstens für eine Weile unsere Differenzen beilegen und uns amüsieren. Am nächsten Tag war er dann meistens wieder kalt und förmlich. Im Grunde war Daniel ein fürchterlicher Snob. Er hat in Cambridge studiert.«
      »Wie viel haben Sie Jameson gezahlt?«
      »Fünftausend Pfund und ein Flugticket nach Rio. Das ist eine Menge, ich weiß, aber ich dachte, je mehr ich ihm zahle, desto wahrscheinlicher wird er zu seinem eigenen Wohl damit verschwinden und nicht gefasst werden.«
      »Erster Fehler.«
      »Wie haben Sie ihn gekriegt?«
      Banks erzählte ihm von dem Papierschnipsel in der Patrone und von Jamesons Einstellung zu der Welt jenseits von Calais.
      Roth well lachte und starrte dann wieder aufs Meer. »Ich wusste, dass es ein Risiko war«, sagte er. »So, wie er manchmal über die Iren und die Franzmänner hergezogen hat, hätte ich es wohl wissen müssen. Aber wenn man einen Traum hat, muss man Risiken in Kauf nehmen und einen Preis zahlen, nicht wahr?«
      »Sie müssen Ihr Verhalten nicht vor mir rechtfertigen«, sagte Banks. Er war mittlerweile ruhig und abgekühlt genug, um sich eine Zigarette anzustecken. Er bot Rothwell die Schachtel an, der eine nahm. »Ich war derjenige, der Ordnung in das von Ihnen veranstaltete Chaos bringen musste. Und Jameson hat bei seinem Fluchtversuch einen Polizisten getötet und einen weiteren schwer verletzt.« Der Ventilator sog ihren Rauch nach oben und blies ihn dann in Richtung der Fenster.
      »Tut mir Leid.«
      »Ja, ganz bestimmt.«
      »Was Jameson getan hat, war nicht mein Fehler, oder? Dafür können Sie nicht mir die Schuld geben.«
      »Kann ich nicht? Kommen wir noch einmal auf Ihre Beziehung zu Daniel Clegg zu sprechen. Wie sind Sie in die Sache verwickelt worden?«
      »Wir haben uns im George Hotel in der Great George Street kennen gelernt. Das ist ungefähr vier Jahre her. Auf jeden Fall ungefähr ein Jahr, nachdem ich Hatchard und Pratt verlassen hatte. Mit den Renovierungen an der Arkbeck Farm hatte ich hohe Ausgaben, und obwohl ich hart gearbeitet habe, hat das Geschäft nicht gerade geblüht. Donnerstags gibt es im George Jazzkonzerte und ich war gerade geschäftlich in Leeds. Ich dachte, statt im Hotelzimmer fernzusehen, schaue ich mal kurz dort vorbei. Es stellte sich heraus, dass wir beide Jazzfans waren. Wir haben nur geredet, mehr nicht.
      Ich habe ihm am Anfang nicht viel erzählt, nur dass ich freier Finanzberater bin. Das schien ihn zu interessieren. Auf jeden Fall haben wir Visitenkarten ausgetauscht und er hat mir ein paar Aufträge zugeschanzt, Offshore-Banking und solche Sachen. Erst später habe ich herausgekriegt, dass manches ein bisschen zwielichtig war. Ich hätte die Aufträge wahrscheinlich auch angenommen, wenn ich es gleich gewusst hätte. Jedenfalls ist Daniel dann später darauf zu sprechen gekommen.«
      »Er hat Sie unter Druck gesetzt?«
      »Ganz genau.« Rothwell hielt inne und schaute Banks direkt in die Augen. »Der gute Danny war ein aalglatter Erpresser. Ich nehme an, Sie wissen von meinem Pech bei Hatchard und Pratt?«
      »Ja.«
      »Das ist jetzt fünf Jahre her. Wir waren damals gerade auf die Arkbeck Farm gezogen und konnten sie uns eigentlich nicht leisten. Die Hypothek war gar nicht mal so hoch, aber der Hof war eine Ewigkeit lang vernachlässigt worden. Es musste so viel getan werden und ich bin kein Heimwerker. Aber Mary wollte unbedingt dort wohnen, also haben wir dort gewohnt. Das Ergebnis war, dass ich die Abrechnungen ein bisschen frisieren musste. Wenn ich nicht mit der Tochter des Chefs verheiratet und gut mit Laurence Pratt befreundet

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