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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Irrtum?«, fragte sie. »Bitte sagen Sie mir, dass es sich um einen Irrtum handelt.« In ihrer Stimme lag der Hauch eines französischen Akzents.
      Bevor Banks etwas erwidern konnte, fasste einer der Männer sie am Ellbogen und sagte: »Komm, Sylvie. Setz dich.« Dann wandte er sich an Banks. »Ich bin Geoffrey Harrison«, sagte er. »Deborahs Vater. Ich nehme an, es besteht nicht viel Hoffnung, dass es sich um einen Irrtum handelt.«
      Banks schüttelte den Kopf.
      Geoffrey war ungefähr einsneunzig groß und hatte die langen Arme und breiten Schultern eines guten Werfers. Tatsächlich ähnelte er ein wenig einem berühmten Kricketspieler, dessen Namen Banks aber momentan nicht einfallen wollte. Er trug graue Hosen mit scharfen Bügelfalten und einen grünen Strickpullover mit V-Ausschnitt über einem weißen Hemd. Keine Krawatte. Er hatte gelocktes blondes Haar, das über den Ohren schon etwas ergraute, und ein markantes, gespaltenes Kinn. Alles an seinen Bewegungen und Zügen zeugte von Macht, von einem Menschen, der es gewohnt war, seinen eigenen Weg zu gehen. Banks schätzte ihn auf ungefähr fünfundvierzig Jahre, wahrscheinlich gut zehn Jahre älter als seine Frau.
      Plötzlich, wie eine kalte Dusche, überkam Banks die Erkenntnis. Himmel, er hätte es wissen müssen! Diese verfluchte Erkältung legte anscheinend sein Gedächtnis lahm. Der Mann vor ihm war Sir Geoffrey Harrison. Sir. Vor ungefähr drei Jahren war er für seine Verdienste um die Industrie geadelt worden; er hatte etwas mit führender Computertechnologie, Elektronik, Microchips und dergleichen zu tun. Und Deborah Harrison war seine Tochter.
      »Haben Sie ein aktuelles Foto von Ihrer Tochter, Sir?«, fragte er.
      »Dort drüben auf dem Kaminsims. Es wurde im letzten Sommer aufgenommen.«
      Banks ging hinüber und betrachtete das Foto eines jungen Mädchens, das auf dem Deck einer Jacht posierte. Wahrscheinlich war es ihr erstes Jahr in einem Bikini, vermutete Banks, und obwohl sie noch kaum die Figur hatte, um ihn auszufüllen, stand er ihr gut. Aber andererseits hätte wohl alles gut ausgesehen an einem solchen Wesen voller Jugend und Energie.
      Deborah lächelte und hielt sich mit einer Hand am Mast fest, während sie mit der anderen Hand eine lange Strähne ihres blonden Haares aus dem Gesicht strich. Es fiel einem schwer, zu akzeptieren, dass das Mädchen auf dem Bild, das vor Gesundheit und Leben nur so strotzte, dasselbe war, das nun in der Leichenhalle von Eastvale lag.
      »Leider besteht kein Irrtum«, sagte er und warf einen Blick auf das daneben stehende Foto. Es zeigte zwei lächelnde junge Männer in weißen Krickettrikots, die in einem Innenhof standen und von denen einer unverkennbar Sir Geoffrey war. In dem zweiten, der seinen Arm lässig auf Sir Geoffreys Schulter gelegt hatte, erkannte man unschwer den anderen Mann im Zimmer, obwohl die Aufnahme schon ungefähr fünfundzwanzig Jahre alt sein musste. Noch jetzt war er schlank und gut aussehend, auch wenn sein rotblondes Haar über seiner hohen Stirn deutlich zurückging und oben dünner wurde. Seine Kleidung sah aus wie eine sehr teure Freizeitgarderobe: schwarze Kordhosen und ein rostfarbenes Baumwollhemd. An einer Halskette hing eine Brille mit Goldfassung. »Michael Clayton«, stellte er sich vor, stand auf und schüttelte Banks' Hand.
      »Michael ist mein Geschäftspartner«, erklärte Sir Geoffrey. »Und mein ältester Freund. Außerdem ist er Deborahs Patenonkel.«
      »Ich wohne gleich um die Ecke«, sagte Clayton. »Als Geoff die Nachricht bekam ... Nun, sie riefen mich an und ich kam herüber. Haben Sie schon irgendwelche Hinweise?«
      »Es ist noch zu früh, um etwas zu sagen«, meinte Banks. Dann wandte er sich an Sir Geoffrey und Lady Harrison. »Wussten Sie, ob Deborah vorhatte, nach der Schule noch irgendwo hinzugehen?«
      Sir Geoffrey brauchte einen Augenblick, um sich wieder zu sammeln. »Nur zum Schachklub«, antwortete er dann.
      »Zum Schachklub?«
      »Ja. In der Schule. Sie treffen sich jeden Montag.«
      »Um wie viel Uhr ist sie dann normalerweise zu Hause?«
      Sir Geoffrey schaute seine Frau an. »Normalerweise machen sie um sechs Schluss«, sagte Lady Harrison tonlos. »So um Viertel nach kommt sie nach Hause. Manchmal auch erst zwanzig nach, wenn sie mit ihren Freundinnen herumtrödelt.«
      Banks runzelte die Stirn. »Es muss nach acht Uhr gewesen sein, als Inspector Stott Ihnen die schlimme Nachricht

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