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Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer

Titel: Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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sagte Brian mit scharfer, verbitterter Stimme. »Ich dachte, du würdest das verstehen. Ich dachte, ich könnte auf dich zählen. Ich dachte, du würdest Musik mögen. Aber du bist genau wie alle anderen. Los, geh zu deinem beschissenen Kessel!«
      »Brian ...«
      Aber Brian legte auf. Rums.
      Das Blau des Wohnzimmers konnte Banks' Stimmung nicht im Geringsten heben. Schon traurig, dachte er, wenn man Heimwerken als Therapie brauchte - Renovieren als Schutz vor der Düsternis. Kurz setzte er sich hin und starrte ein Pinselhaar an, das in der Farbe über dem Kaminsims klebte, dann stürzte er in die Küche und stellte den Kessel ab. Die Lust auf eine Tasse Tee war ihm vergangen.
      »Geld ist nicht alles. Was ist mit deiner Zukunft?« Banks konnte nicht glauben, dass er das gesagt hatte. Nicht weil er der Meinung war, Geld sei alles, sondern weil es genau die Worte waren, die seine Eltern gefunden hatten, als er ihnen eröffnete, er wolle am Wochenende im Supermarkt arbeiten, um sich zusätzliches Taschengeld zu verdienen. Wie heftig und instinktgesteuert er auf Brians Mitteilung reagiert hatte, machte ihm Angst. Es war, als ob jemand anders - nämlich seine Eltern - gesprochen hatte und er nur die Puppe eines Bauchredners war. Manche behaupten, je älter man wird, desto mehr ähnelt man seinen Eltern, und Banks fragte sich langsam, ob das stimmte. Wenn ja, dann war es eine beängstigende Vorstellung.
      Geld ist nicht alles, hatte sein Vater gesagt, obwohl es ihm selbst auf bestimmte Weise doch alles bedeutete, denn er hatte nie etwas besessen. Was ist mit deiner Zukunft?, hatte seine Mutter gefragt und ihm so zu verstehen gegeben, dass es wesentlich besser sei, zu Hause zu bleiben und für die Prüfungen zu büffeln, als am Wochenende Geld zu verdienen, das er sowieso nur in Billardhallen oder auf Bowlingbahnen ausgeben würde. Sie verlangten, dass er einen netten, angesehenen, sicheren Beruf am Schreibtisch ergriff, zum Beispiel bei einer Bank oder Versicherung, so wie sein älterer Bruder Roy. Mit einem guten Abschluss im Rücken könnte er sich verbessern, sagten sie und meinten damit, besser als sie leben. Er war gescheit, und diese Zukunft war in den Sechzigern für gescheite Arbeiterkinder vorgesehen.
      Bevor Banks noch länger darüber grübeln konnte, klingelte das Telefon erneut. In der Hoffnung, dass es Brian sei, der sich entschuldigen wollte, lief er ins Wohnzimmer und hob ab.
      Es war der Polizeipräsident, Chief Constable Jeremiah »Jimmy« Riddle. Scheinbar mein Glückstag heute, dachte Banks. Nicht nur, dass es nicht Brian war, der neue Anruf bedeutete auch, dass Banks nicht mehr die 1471 anrufen konnte, um Brians Telefonnummer in Wimbledon angesagt zu bekommen, nach der zu fragen er vergessen hatte. 1471 funktionierte nur mit dem letzten erhaltenen Anruf. Er fluchte und griff nach den Zigaretten. Wenn das so weiterging, würde er nie aufhören. Scheiß drauf. Außerordentliche Umstände erforderten außerordentliche Maßnahmen. Er zündete sich eine an.
      »Drücken Sie sich mal wieder, Banks?«
      »Urlaub«, erwiderte Banks. »Ganz offiziell. Können Sie nachprüfen.«
      »Egal. Ich hab hier was für Sie.«
      »Ich bin morgen früh wieder da.«
      »Jetzt.«
      Banks fragte sich, aus was für einem Grund Jimmy Riddle ihn aus dem Urlaub zurückrief. Seitdem Riddle ihn widerwillig hatte aufnehmen müssen, nachdem er ihn im Jahr zuvor voreilig vom Dienst suspendiert hatte, lag Banks Karriere auf Eis, mühte er sich mit Anzeigen, Statistiken und noch mehr Anzeigen ab. Es fehlte nur noch, dass er zur Verkehrserziehung von einer Schule zur nächsten geschickt wurde. Nicht ein einziger richtiger Fall in neun Monaten. Er war dermaßen aus dem Geschäft, er hätte genauso gut auf dem Mond sein können; selbst die wenigen Informanten, die er sich seit seiner Ankunft in Eastvale herangezogen hatte, waren ihm untreu geworden. So einfach würde sich das Blatt doch wohl nicht wenden. Da musste mehr dahinterstecken - Riddle tat nie etwas ohne einen Plan im Hinterkopf.
      »Wir haben gerade einen Bericht aus Harkside bekommen«, fuhr Riddle fort. »Ein kleiner Junge hat auf dem Boden des Stausees von Thornfield ein paar Knochen gefunden. Das ist einer von den Seen, die im Laufe des Sommers ausgetrocknet sind. Ich nehme an, früher stand da mal ein Dorf. Jedenfalls gibt es in Harkside nur eine kleine Wache, und die haben nur einen Sergeant. Ich möchte, dass Sie als leitender

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