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Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer

Titel: Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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erfüllt werden. Unter dem Helm kämen Rauch und Qualm hervor. Der Helm selbst fing vielleicht Feuer. Wenn es vorbei war, würde jemand einen Ventilator einschalten müssen, um den Gestank loszuwerden. Dann würde ein Arzt kommen, ihn für tot erklären, danach würde die Öffentlichkeit informiert werden.
      Außerdem, sagte sich Vivian, während sie die Menschen vor den Gefängnistoren skandieren sah, hätten ihn auch andere aufhalten können, wenn das System richtig funktioniert hätte. Es war nicht allein ihr Fehler. Sie hatte nur aus einem hehren Grund gehandelt: aus Liebe zu ihrem Bruder.
      In den vergangenen Wochen hatte sie alle Artikel über Edgar Konig und seinen nahe bevorstehenden Tod gelesen. Es waren viele gewesen.
      Konig war Ende der Sechziger mit 45 Jahren in Kalifornien gefasst worden, als er eine junge Tramperin am Rand einer einsamen Straße angegriffen hatte. Zu ihrem Glück war zufällig ein anderes Auto vorbeigekommen. Noch mehr Glück hatte sie, dass der Fahrer nicht zu denen gehörte, die schnell Angst bekamen oder sich in nichts einmischen wollten. Er war ein ehemaliger Soldat und er hatte eine Waffe. Als er die bedrängte Frau sah, hielt er an, entwaffnete Konig und setzte ihn außer Gefecht. Dann rief er die Polizei. Das Mädchen hatte Konig bereits bewusstlos gewürgt. Sie hatte fünf Stichwunden, überlebte jedoch.
      Konig saß neun Jahre einer vierzehnjährigen Haftstrafe ab. Er wurde wegen guter Führung und überfüllter Gefängnisse vorzeitig entlassen. Viele Leute, die Konigs Fall kannten, protestierten gegen seine Entlassung, da sie ihn für äußerst gefährlich und in mindestens vier Mordfällen für verdächtig hielten - doch konnten sie es nie beweisen. Die Gefängnisleitung sagte, man könne im Moment nicht viel tun, und ließ ihn gehen. Nach seiner Entlassung Ende der Siebziger musste Konig jahrelang von Stadt zu Stadt ziehen, da er immer vertrieben wurde, sobald die Leute herausfanden, wer er war. Er versuchte, eine Stelle als Verkäufer zu bekommen, doch gelang es ihm meistens nicht, so dass er von der Sozialhilfe lebte. Vor nur wenigen Jahren hatte er sich schließlich in einer kleinen Stadt in Florida niedergelassen, wo alles ein schmutziges, vorhersagbares Ende nahm.
      Seine Nachbarn hatten schon zu protestieren begonnen, ein Geschäft hatte ihm sogar Geld geboten, damit er seine Koffer packte und fortzog. Aber Konig blieb. Eines Tages dann kamen zwei Zeugen Jehovas an seine Tür und sahen durch das Fliegengitter Konig mit einem Messer in der Hand vor der Leiche einer Frau stehen, eine Prostituierte, wie sich später herausstellte. Mit ihrem Handy riefen sie die Polizei. Konig war betrunken, er leistete keinen Widerstand.
      Danach folgten die obligatorischen Jahre des Wartens auf seinen Prozess, auf das Urteil, dann Gnadengesuche, Todestrakt.
      Jetzt war alles vorbei. Die Menschenmenge vor dem Gefängnis jubelte. Sie hatte die Nachricht erhalten, Edgar Konig war tot.
      Warum fühlte Vivian keine Erleichterung, warum fühlte sie nichts als die Vorboten schlimmer Kopfschmerzen? Sie schloss die Augen und presste die Finger auf die Lider. Alles vorbei. Alles vorbei. Sie war so müde. Konigs Aussage beim FBI war nackt und ungeschönt gewesen, aber dank ihrer morbiden Phantasie konnte Vivian sich die Einzelheiten vorstellen.
      Sie sah, wie Gloria in die Küche lief, als sie Angst vor PX' unberechenbarem Verhalten bekam, ein Verhalten, das sie auf der Feier am Tag des Sieges bereits in Ansätzen erlebt hatte. Sie sah, wie sie verzweifelt Tee- und Kakaodosen aus dem Küchenschrank riss, nach der Waffe suchte und erschrocken feststellte, dass sie nicht mehr da war. Wurde ihr im letzten Moment ihres Lebens klar, dass Gwen sie genommen haben musste?
      Als nächstes sah Vivian, wie PX nach Gloria griff, ihr die Hände um den Hals legte und ihr die Luft abdrückte. Dann sah sie, wie er das Küchenmesser von der Theke nahm, fühlte einen stechenden Schmerz, dann noch einen, noch einen, und alles begann ihr zu entgleiten.
      Vivian griff sich mit der Hand an die Kehle.
      Die Waffe.
      Sie war es gewesen, die die Waffe genommen hatte, der einzige Gegenstand, der Gloria das Leben hätte retten können, wenn sie ihn rechtzeitig gefunden hätte. Und Brenda Hamiltons Leben. Und das all der anderen.
      Dann hatte sie sich all die furchtbaren Jahre lang um Matthew in seinem ehrlosen Zustand gekümmert, ihn für einen Mörder gehalten. Der arme, zarte

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