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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Position durch das Wasser zu ziehen. Nachdem er ihn unbeholfen an den Schultern gepackt hatte, schob er ihn jetzt mehr, als daß er ihn zog. Die Muskeln des Polizisten schmerzten schon vor Überforderung, denn der Versuch, sie beide ans Ufer zu bringen und dabei auch noch Mr. Tibbs über Wasser zu halten, kostete ihn doppelte Kraft. Außerdem war das Verhalten des alten Mannes inzwischen von einem anfänglichen Wohlwollen in extreme Aufsässigkeit umgeschlagen, zweifelsohne, weil er gegen seinen Willen aus den Klauen des Todes errettet worden war. Er fuchtelte mit den Armen und Beinen herum und gab kleine schnaufende Laute der Empörung von sich. Kevin Lampeter, der Fahrer des Krankenwagens, meinte hinterher, es hätte so ausgesehen, als wolle jemand einen Dudelsack ertränken. Er kam kurz nach der Polizei-Verstärkung an, die ein Seil mitgebracht hatte und Wachtmeister Watson und seine Last in Sicherheit brachte.
      Dierdre warf sich sofort schützend auf ihren Vater und rief immer wieder seinen Namen. Aber er schreckte wie vor einer Fremden vor ihr zurück. Die Sanitäter legten ihn auf eine Trage, und die verschmutzte Gruppe hinkte, stolperte oder trottete, wie im Falle des Hundes, flink auf den wartenden Wagen zu. Die Mauer wurde jetzt mit weit weniger Leichtigkeit als vorher überwunden. Wachtmeister Watson, der eine Decke um die Schultern trug, kletterte mühsam in den Krankenwagen, und Mr. Tibbs, aus dessen Antlitz jegliche Farbe gewichen war, folgte als nächster. Der Hund, der ebenfalls vorhatte, in den Wagen zu klettern, wurde zurückgehalten.
      »Sie müssen ihn vorn mitnehmen.«
      »Oh, aber er ist nicht...«, setzte Dierdre verwirrt an. »Ich meine... ich weiß nicht...«
      »Wenn Sie sich bitte beeilen wollen, Herzchen. Je eher wir den alten Mann ins Krankenhaus bringen, desto besser.«
      Dierdre stieg in den Wagen, aber der Hund war schon vor ihr drin. Als sie sich setzte, ließ er sich auf ihrem Schoß nieder, entrollte den buschigen Schwanz und legte ihn ordentlich um die Vorderbeine. Auf der Fahrt nach Slough sah er unentwegt aufmerksam aus dem Fenster.
     
    Kitty hatte sich gefaßt. Sie prüfte ihr hübsches Gesicht, fuhr sich durch die Locken und nahm mit einem verführerischen Augenaufschlag von Sergeant Troy eine Tasse Tee an. Barnaby ging davon aus, daß ihre Kaltblütigkeit echt war. Wenn man bedachte, daß sie die Hauptverdächtige war, dann zeugte ihr Verhalten entweder von Gerissenheit, absoluter Unschuld oder totaler Dummheit. Von diesen drei Möglichkeiten favorisierte Barnaby die letzte. Er begann mit der förmlichen Beileidsbekundung.
      »Es ist wirklich furchtbar, Kitty. Sie müssen schrecklich fertig sein.«
      »Ja. Das kann man wohl sagen.« Kittys Saphirblick glitt rasch zur Seite und ruhte süß und räuberisch auf Troys karottenfarbenem Schopf. Er sah auf, bemerkte ihren Blick, wurde rot, grinste verlegen und senkte die Augen wieder.
      »Können Sie sich vorstellen, wer Ihrem Ehemann etwas antun wollte?«
      »Da kämen eine ganze Menge Leute in Frage. Er war nun mal ein absolutes Schwein.«
      »Ich verstehe.« Er würde offensichtlich mit der zweiten Mrs. Carmichael nicht die gleichen Probleme haben wie mit der ersten. »Würden Sie sich selbst zu diesen Leuten zählen?«
      »Mit Sicherheit.«
      »Aber Sie haben das Klebeband nicht entfernt?«
      »Nur, weil ich nicht als erste auf die Idee gekommen bin.« Reichlich dreist, diese Frau, dachte Troy.
      »Sind Sie mit Esslyn zusammen hergekommen?«
      »Ja. Ich bin geradewegs in den Umkleideraum gegangen, habe mich dann umgezogen und geschminkt. Ich hatte totales Lampenfieber. Fragen Sie Joyce.«
      »Im zweiten Akt wurde die Sache dann wohl ziemlich hart«, meinte Barnaby und zog den Kreis damit etwas enger.
      »Dieser Mistkerl. Er hat mir fast das Kreuz gebrochen.«
      »Soviel ich weiß, hatte er gerade entdeckt, daß Sie eine Affäre haben.«
      »Eine Affäre?« In Kittys Fuchsgesicht kämpften Mißfallen, Entrüstung und Einsicht gegeneinander. »Also das war es, was ihn so wütend gemacht hat. Wie zum Teufel hat er es herausgefunden?«
      »Sie sind beobachtet worden.«
      »Wie reizend. Dieses neugierige Pack«, schimpfte sie. »Wo hat man mich denn gesehen?«
      »In der Beleuchterkabine.«
      »O nein.« Kitty lachte. Ein anzügliches, derbes Lachen. »Armer alter Tim. Er wird ganz schön wütend auf mich sein.«
      »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zu sagen,

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