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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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geben, wie ein verwahrloster Hund Flöhe hatte. Er konnte die Taube, den Skorpion und selbst den Esel mimen, wenn er meinte, es würde seinen Zwecken dienen. Mehr als einmal hatte Troy ihn in anscheinend dumpfer Ratlosigkeit den Kopf schütteln sehen, so daß sich der Zeuge in Sicherheit wähnte, fröhlich darauflosplapperte und dabei den immer lauter werdenden Hall der Schritte des Kerkermeisters überhörte. Barnaby hatte ein ganz spezielles Lächeln, das nur im Moment der Umzingelung zu sehen war. Troy hatte dieses Lächeln zuweilen zu Hause vor dem Badezimmerspiegel eingeübt und sich dabei selbst fast zu Tode gefürchtet. Jetzt gratulierte Barnaby Harold zu der hervorragenden Produktion.
      »Danke, Tom. Es war wahrlich kein leichtes Stück, aber wie Sie wissen, bin ich bekannt dafür, keiner Herausforderung aus dem Weg zu gehen. Es war im ersten Akt nicht alles erfreulich, aber die zweite Hälfte hat eine enorme Verbesserung gebracht. Und zwar eine ganz intensive, besonders noch durch dieses Ende...« Er schnalzte mit der Zunge. »Natürlich schieben die Leute es immer gleich auf den Regisseur, wenn etwas schiefgeht.«
      »Ich fürchte, genau das ist jetzt auch der Fall«, stimmte Barnaby ihm zu. Harolds Interpretation des Geschehens gab ihm doch einige Rätsel auf. »Sie waren, glaube ich, gar nicht hinter der Bühne.«
      »Kaum. Ich bin um fünf vor durch die Garderoben gelaufen, um allen bonne chance zu wünschen - nun, ich glaube, da waren Sie dicht hinter mir? Und dann wieder in der Pause, um ihnen zu sagen, daß sie sich zusammenreißen sollen.«
      »Und in den Kulissen haben Sie kein verdächtiges Verhalten bemerkt?«
      »Selbstverständlich nicht. Wenn mir etwas aufgefallen wäre, dann hätte ich ja alles angehalten. Immerhin haben wir noch fünf weitere Vorstellungen. Und am Samstag sind wir ausverkauft.«
      »Haben Sie eine Vermutung, wer sich an dem Rasiermesser zu schaffen gemacht haben könnte?«
      Harold schüttelte den Kopf. »Sie können sich sicher vorstellen, daß ich mir endlos Gedanken darüber gemacht habe. Es könnte zwar jemanden in der Truppe geben, der mir so etwas antäte« - er stieß einen perplexen Seufzer aus -, »aber ich kann mir nicht vorstellen, warum.«
      »Oder es hat jemand etwas gegen Esslyn gehabt.«
      »Pardon?«
      »Man könnte doch behaupten, daß Esslyn genauso erfolgreich sabotiert worden ist wie Ihre Produktion.«
      »Oh... richtig.« Harold schürzte mit Bedacht die Lippen, um darauf hinzuweisen, daß das der Situation eine ganz neue Wendung gab, auf die er zwar nicht vorbereitet, die aber wenigstens nicht ganz von der Hand zu weisen war. »Tom, meinen Sie, es war etwas Persönliches?«
      »Ich würde sagen, etwas sehr Persönliches.« Troy, der förmlich vor Freude glühte, lehnte sich in seinem Liegestuhl so heftig zurück, daß eine Strebe brach. In der Zeit, die er brauchte, um sich aus dem Stuhl zu befreien, stellte Barnaby die große Preisfrage. »Hatten Sie einen Grund, Esslyn Carmichael etwas Schlechtes zu wünschen?«
      »Ich?« quietschte Harold. »Er war mein Hauptdarsteller. Mein Star! Jetzt muß ich wieder ganz von vorn anfangen und Nicholas von Grund auf ausbilden.«
      »Wie sahen seine Beziehungen zu dem Rest der Truppe aus?«
      »Esslyn hatte keine echten Beziehungen. Seine Stellung hat ihm das erschwert. Ich habe das gleiche Problem. Um die Autorität zu wahren, muß ich mich herablassend geben. Er hatte natürlich immer eine Frau im Schlepptau.«
      »Aber doch sicher nicht, nachdem er gerade erst wieder geheiratet hat?«
      »Vielleicht nicht. Ich bin sicher, wir hätten alle etwas davon mitgekriegt. Für Esslyn sprach, daß er nie versucht hat, seine Liebschaften zu verbergen. Nicht einmal in den Jahren, in denen er mit Rosa zusammen war.«
      Genau richtig, dachte Troy und blätterte die Seite um. Eine Affäre wird für die Umwelt witzlos, wenn man damit nicht hausieren gehen kann.
      »Sie hat einen äußerst bestürzten Eindruck auf mich gemacht.«
      »Rosa konnte schon immer auf Befehl weinen.«
      »In der Tat«, sinnierte der Chefinspektor. »Sie hat sich wesentlich besser gehalten als die derzeitige Gemahlin.«
      »Ah...« In einer Geste der ekstatischen Erleuchtung schlug sich Harold wie seinerzeit S. Z. (Cuddles) Szakall gegen den Unterkiefer. »Mit anderen Worten, >cherchez la femme<. Das könnte sein, das könnte durchaus sein. Er war eben ein Mensch von der Sorte, die sich

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