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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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erzählte ihr vom Unfall seiner Frau und von seiner Tochter und sagte: »Ich würde mich freuen, wenn ich Sie mit ihr bekannt machen dürfte.«
      Es dauerte einige Zeit, bis diese Begegnung arrangiert werden konnte. Die Wochenenden vergingen, und Judy schien immer etwas anderes vorzuhaben. Aber schließlich bestand ihr Vater darauf, daß sie sich einen Sonntag nachmittag freihielt. Barbara wählte ihre Garderobe mit Bedacht: ein weich fließendes Paisley-Kleid und einen leichten Tweedmantel. Sie legte kaum Make-up auf, nur ein wenig Rouge, einen unauffälligen Lippenstift und einen braunen Lidstrich.
      Das Dorf war fast dreißig Meilen von Slough entfernt (Gott sei Dank, dachte sie), und auf der Fahrt sagte sie immer wieder beinahe aufrichtig: »Ich hoffe, sie mag mich.«
      Als Lessiter den Jaguar in die Auffahrt lenkte, glaubte sie im ersten Moment, daß irgendein Irrtum vorlag - daß er noch einen wohlhabenden Patienten besuchen oder bei einem Freund vorbeischauen wollte, ehe er nach Hause fuhr. Weite Rasenflächen erstreckten sich links und rechts der Zufahrt. Sie sah Bäume, Sträucher und Blumenbeete. Das Haus war riesig - eine viktorianische Villa mit einem Turm, Erkern und Giebeln und - wie sie später erfuhr - sieben Schlafzimmern. Ihr war plötzlich kalt, als sie aus dem Wagen stieg. Sehnsucht, Hoffnung und Angst jagten ihr Schauer über den Rücken.
      »Das erinnert mich an das Haus meines Vaters«, sagte sie.
      »Oh. Wo habt ihr gewohnt, Liebes?« Sie hatte nie zuvor ihre Familie erwähnt.
      »In Schottland. Leider haben wir das Haus wie alles andere verloren.« Sie betrachtete die vielen Fenster und seufzte abgrundtief, als würde sie die Erinnerung und der schwere Verlust übermannen. »Er war ein unverbesserlicher Spieler.«
      »Ich hoffe, du wirst...« Er verstummte abrupt. Barbara wußte, was er sagen wollte, und verfluchte im stillen das Mädchen, das im Haus lauerte. Sie war noch nie gut mit Frauen ausgekommen, hatte nie eine enge Freundin gehabt. Na ja, diesmal mußte sie einfach mitspielen und sehen, was sie erwartete.
      Es war eine absolute Katastrophe. Das Mädchen hockte schmollend da, gab giftige Bemerkungen von sich (das war der Lieblingssessel meiner Mutter), goß Tee mißmutig in die Tassen und verteilte schweren, matschigen Kuchen. Barbara versuchte, ein Gespräch in Gang zu bringen, aber die kleine Göre ging nicht auf sie ein und redete immerzu von vergangenen Zeiten, als Mummy dies oder jenes tat oder die ganze Familie irgendwohin fuhr.
      Barbara sah sich währenddessen alles genau an - die weichen, mit Chintz bezogenen Sofas (zwei) und die Sessel (fünf). Die großen Blumenschalen und chinesischen Teppiche, die prunkvollen Spiegel und Gemälde. Und hinter den großen Glastüren die Terrasse mit den üppigen Blumentrögen und die gepflegte Rasenfläche. Zum erstenmal seit Jahren betete sie: Lieber Gott, bitte mach, daß er mich fragt. Sie merkte, daß sie den Henkel ihrer zarten Tasse viel zu fest hielt, und stellte sie behutsam ab.
      Als sie in seinem Wagen zurückfuhren, sagte er: »Sie wird sich damit abfinden und zugänglicher werden.« Ganz bestimmt nicht, dachte Barbara. Judy gehört zu der widerspenstigen Sorte - sie ist ein eiskaltes kleines Biest mit Pickeln und einem Hintern, der beinahe den Boden streift. Die geborene alte Jungfer. Sie würde noch mit neunzig da sein, um ihren Daddy zu umsorgen.
      »Oh, glaubst du wirklich, Trevor? Ich habe mich so darauf gefreut, sie kennenzulernen.« Ihre Stimme bebte ein wenig. Als er vor ihrer Wohnung anhielt, sagte sie: »Würde es dir etwas ausmachen, noch einen Sprung mit reinzukommen? Ich bin ein wenig deprimiert.« Es war das erste Mal, daß sie ihn zu sich einlud. Er sprang eifrig aus dem Wagen und rannte förmlich die Treppe hinauf.
      Barbaras Wohnung befand sich mitten in der Stadt in der Mancetta Road über einer Nachrichtenagentur. Sie bot ihm nichts zu trinken an, warf nur ihren Mantel über eine Stuhllehne, ließ sich auf das unechte Ozelot-Sofa fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. Er war sofort an ihrer Seite.
      »Reg dich nicht auf.« Er legte schwerfällig einen Arm um ihre Schultern, und sie sah ihn an wie ein Kind, das großen Kummer hatte.
      »Ich habe mir so sehr gewünscht, daß sie mich mag. Ich habe mir schon ausgemalt, wie wir über Kleider und Make-up und solche Dinge reden ... Ich dachte, ich könnte mich ein wenig um sie kümmern ... um euch beide ...

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