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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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zweites moosbewachsenes Datum. Sie begann, das samtige grüne Gewächs abzukratzen, doch da veränderte der Stein seine Form und Struktur, wurde rot und schlüpfrig und ziemlich weich. Auf einmal bewegte er sich unter ihren Fingern. Erschrocken wich sie zurück.
      Janet kletterte steif aus dem Bett und schlüpfte in ihre Kleider, die sie gestern abend über den grünen Samtsessel geworfen hatte. Es fiel ihr nicht leicht, die bestürzenden Traumbilder abzuschütteln. Als sie die marineblaue Hose hochzog, fiel ihr Blick auf ihre dicken Schenkel. Geschwind zog sie den Stoff darüber. Beim Schließen des Hosenladens mußte sie daran denken, wie Trixie sich immer über die Hose lustig gemacht hatte. Moniert hatte, daß sie das allerletzte wäre und Janet, was Mode anbelangte, keinen Durchblick besäße.
      Sie band sich die alte Armbanduhr ihrer Großtante mit dem Seidenuhrband um, bevor sie in ihr eigenes Zimmer zurückkehrte, sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte und es mit einem harten Frotteehandtuch trocken tupfte. Sie bürstete ihr verfilztes Haar durch, ohne einen Blick in den Spiegel zu werfen. An Essen war nicht zu denken (seit Trixies Verschwinden hatte sie kaum was zu sich genommen), aber ihr Mund war ungewöhnlich trocken, und es gelüstete sie nach einer Tasse Tee.
      In der Küche hing der Geruch von verbranntem Toast. Heather saß am Tisch, aß Müsli und las in The Secret Commonwealth of Elves, Fauns and Fairies. Als sie Gesellschaft bekam, schlug sie das Buch zu und stand auf. Ihre Miene signalisierte tiefe Anteilnahme.
      »Aloha, Janet - geh in Frieden.«
      »Ich bin erst gerade gekommen.«
      »Laß mich dir Tee bringen.«
      Sie schlug jenen Tonfall an, den Janet immer als »die zuckersüße Kleinmädchenstimme« bezeichnete. Genauso redeten die Leute, die auf Channel Four die Andachten hielten.
      »Ich bin durchaus in der Lage, mir selbst Tee einzuschenken.«
      »Aber sicher.« Ohne an Janets Äußerung Anstoß-zu nehmen, wich Heather zurück und bedachte sie mit einem liebevollen Lächeln. »Vielleicht etwas Toast?«
      »Nein, danke.« Allein bei der Vorstellung wurde Janet schon übel. Sie fürchtete, krank zu werden.
      »Du könntest etwas Butter nehmen - sozusagen als besonderen Leckerbissen.«
      »Nein, danke, Heather.«
      »Gut.« Heathers fein gestimmte Antenne registrierte einen Anflug von Verzweiflung. Sie rieb die Handflächen aneinander, sammelte all ihre therapeutischen Kräfte, nahm sie dann langsam auseinander in dem Wissen, daß nun ein starker Strom belebender Energie zwischen ihren Händen hin und her sprang. Sie schlich sich hinter Janet und fing an, ihre Hände dicht über den Schultern der anderen Frau zu bewegen. Mit der Tasse in der einen, dem Teebeutel in der anderen Hand fuhr Janet herum und brüllte: »Tu das nicht!«
      Heather trat einen Schritt zurück. »Ich wollte dir doch nur helfen.«
      »Bei was helfen, gütiger Gott?«
      »... nun...«
      »Du hast keine Ahnung, nicht wahr?« Heather erwiderte nichts, sondern schwieg würdevoll, teilnahmsvoll. »Bist du jemals auf die Idee gekommen, Heather, daß du möglicherweise überhaupt nicht in der Lage bist, eine richtige Diagnose zu stellen?«
      Mit rotem Gesicht murmelte Heather: »Ich sehe doch, daß du unglücklich bist.«
      »Dann bin ich eben unglücklich. Warum sollte ich das nicht sein? Oder du - oder irgendwer anders, wo wir schon darüber sprechen. Das ist Teil des Lebens. Was bringt dich auf die Idee, daß Unglücklichsein einfach ausgelöscht werden kann? Oder daß es uns besser ginge, wenn dem so wäre?«
      »Das ist lächerlich. Indem man sich scheußlich fühlt, ist es noch niemandem gelungen, daß die betreffende Seele strahlend und holistisch wird.«
      »Um Himmels willen, woher willst du das wissen? Du weißt soviel darüber, wie man eine strahlende, holistische Seele kriegt... wie ich weiß, wie man Miss World wird.«
      »Ich bin wirklich sehr froh, daß du mir das mitgeteilt hast.«
      »O Gott -« Janet schleuderte den Teebeutel in die Schachtel. »Sich mit dir zu unterhalten gleicht einem Faustkampf mit einem Marshmallow.«
      »Ich sehe, daß du ziemlich gestreßt bist, Jan.«
      »Soll ich dir mal erzählen, was mich streßt, Heather? Mehr noch als alles andere in diesem deprimierenden, lieblosen alten Universum. In diesem Tal der Tränen. Soll ich dir das erzählen?«
      »Ich wünschte, du tätest es, meine Liebe.« Heathers Miene

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