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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Polizisten Freundin und Helferin: Eine gespaltene Persönlichkeit kam bei dem Job gut zu-pass...
    Er fragte den Lageristen, ob er telefonieren könne. Ein Telefon hing an der Wand. Er rief St. Leonard's an.
    »DI Rebus.«
    »Ja, Inspector, Sie haben anscheinend versucht, DCI Templer zu erreichen.«
    »Richtig.«
    »Also, wir haben sie lokalisiert. Sie ist in Ratho, in einem Restaurant.«
    Rebus knallte den Hörer auf die Gabel und verfluchte sich, dass er nicht selbst darauf gekommen war.
    Der Holzsteg, auf dem McLures Leichnam gelegen hatte, war vom Wind getrocknet worden, und nichts deutete noch daraufhin, dass hier vor kurzem ein Mensch gestorben war. Die Enten durchpflügten das Wasser; einer der Dampfer hatte gerade mit einem halben Dutzend Fahrgästen abgelegt; die Restaurantgäste kauten an ihrem Essen und starrten auf die zwei Gestalten am Ufer des Kanals.
    »Ich war den halben Tag in Besprechungen«, erklärte Gill. »Ich hab erst vor einer Stunde davon erfahren. Was ist passiert?«
    Sie hatte die Hände in die Taschen ihres cremefarbenen Burberrys vergraben und sah traurig aus.
    »Frag den Pathologen. McLure hatte eine Platzwunde am Kopf, aber das sagt noch nicht viel. Er könnte ausgerutscht und irgendwo angestoßen sein.«
    »Oder jemand könnte ihm einen Schlag verpasst und ihn dann reingestoßen haben.«
    »Oder er könnte gesprungen sein.« Rebus überlief ein Schauder; der Tod erinnerte ihn an Mitchisons Optionen.
    »Ich nehme an, dass die Obduktion lediglich ergeben wird, ob er noch lebte, als er ins Wasser fiel. Ich würde sagen, ja, aber das beantwortet noch lange nicht die Frage: Unfall, Selbstmord oder Schlag und Schubs?« Gill wandte sich ab und ging los, den Treidelpfad entlang. Er folgte ihr und holte sie ein. Es fing wieder an zu regnen, kleine, vereinzelte Tropfen. Er beobachtete, wie sie auf ihrem Mantel landeten, ihn nach und nach dunkler färbten.
    »Das war's ja dann wohl mit meiner großen Festnahme«, sagte sie mit Enttäuschung in der Stimme. Rebus klappte ihren Mantelkragen hoch, und sie lächelte über die fürsorgliche Geste.
    »Es werden andere kommen«, entgegnete er. »Trotzdem ist ein Mann gestorben - vergiss das nicht.« Sie nickte.
    »Hör mal«, sagte er, »der ACC hat mich heute Nachmittag zusammengestaucht.«
    »Wegen der Spaven-Sache?«
    Er nickte. »Außerdem wollte er wissen, was ich heute Morgen hier draußen zu suchen hatte.« Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. »Was hast du geantwortet?«
    »Gar nichts. Aber der Haken ist... McLure hängt mit Spaven zusammen.«
    »Was?« Jetzt hatte er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
    »Sie waren Vorjahren dicke Freunde.«
    »Herrgott, warum hast du mir das nicht gleich gesagt?« Rebus zuckte die Achseln. »Schien nicht wichtig zu sein.«
    Gill dachte angestrengt nach. »Aber wenn Carswell McLure mit Spaven in Verbindung bringt...?«
    »Dann könnte die Tatsache, dass ich genau an dem Morgen hier war, an dem Fergie den Löffel abgegeben hat, schon ein Spürchen verdächtig aussehen.«
    »Du musst es ihm sagen.«
    »Da bin ich anderer Meinung.«
    Sie stellte sich ihm in den Weg und packte ihn an den Jackenaufschlägen. »Du willst verhindern, dass ich auch was abbekomme.«
    Der Regen wurde allmählich stärker, Tropfen funkelten in ihrem Haar. »Sagen wir einfach, ich vertrag mehr«, erwiderte er, nahm sie bei der Hand und führte sie in die Bar.
    Sie aßen eine Kleinigkeit, beide ohne rechten Appetit. Rebus spülte mit einem Whiskey nach; Gill mit Highland- Quellwasser. Sie hatten einander gegenüber in einer Nische Platz genommen. Das Lokal war nur zu einem Drittel besetzt, niemand saß so nah, dass er hätte mithören können.
    »Wer wusste sonst noch Bescheid?«, fragte Rebus.
    »Du warst der Einzige, dem ich es erzählt habe.«
    »Na ja, vielleicht haben sie's selbst rausgefunden. Vielleicht hat Fergie Schiss gekriegt, vielleicht hat er gebeichtet. Vielleicht haben sie es sich einfach zusammengereimt.«
    »Eine Menge Vielleichts.«
    »Was haben wir sonst schon?« Er schwieg, kaute. »Was ist mit den anderen Spitzeln, die du geerbt hast?«
    »Was soll mit denen sein?«
    »Spitzel kriegen allerlei mit, vielleicht war Fergie nicht der Einzige, der von dieser Drogensache wusste.«
    Gill schüttelte den Kopf. »Ich hatte ihn das auch gefragt. Er schien davon überzeugt zu sein, dass die Sache sehr diskret gehandhabt wurde. Du gehst davon aus, dass er ermordet wurde. Aber vergiss nicht, er hatte schon immer schlechte Nerven,

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