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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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Sie per Funk davon verständigt, daß Maidstone Ihrer Einladung Folge leisten und Sie auf der Lake-Frome-Station besuchen würde. Nun ist es eine etwas seltsame Erwiderung der Gastfreundschaft, die er Ihnen in Collaroy gewährt hatte, jemanden loszuschicken und ihn erschießen zu lassen. O nein! Davon lassen Sie gefälligst die Finger!« rief Bony, als Levvey nach einem in der Ecke stehenden Gewehr langen wollte, und zog gleichzeitig den Revolver. »Nun setzen Sie sich schön wieder hin, Mr. Levvey, damit wir unsre interessante Unterhaltung fortsetzen können.«
    »Ich glaube kaum, daß wir uns noch lange unterhalten werden«, sagte Levvey. »Schauen Sie sich einmal um.«
    »Das ist ein uralter Trick«, spöttelte Bony. »Ich persönlich bin noch nie darauf hereingefallen.«
    »Diesmal würde ich aber doch darauf hereinfallen, Sie oberkluger Polizist!« vernahm Bony eine Stimme in seinem Rücken.
    Es war Nugget.
    »Jetzt werfen Sie den Revolver weg«, fuhr der Schwarze fort. »Er nützt Ihnen nichts mehr. Sehen Sie, ich habe nämlich immer noch meine Winchester.«
    Bony streckte langsam die Hand aus, ließ den Revolver auf den Boden fallen und hob die Hände.
    »Da haben Sie mir eine feine Falle gestellt«, murmelte er.
    »Allerdings haben wir Ihnen eine Falle gestellt«, spöttelte Levvey. »Und Sie sind auch prompt hineingegangen. Jetzt werden wir Ihnen sogar zeigen, wo der echte Jack Levvey begraben liegt. Vielleicht schaufeln wir daneben noch ein zweites Grab. Möglicherweise stellen wir sogar ein schönes kleines Kreuz darauf – zum Gedächtnis an einen Polizisten, der sich für schrecklich klug hielt.«
    »Ich weiß bis jetzt noch nicht, was hier eigentlich vorgegangen ist«, sagte Bony. »Vermutlich haben Sie zusammen mit Nugget die Viehdiebstähle organisiert?«
    »Da haben Sie ausnahmsweise recht«, antwortete Levvey. »Wer arbeitet schon für ein paar lausige Pfund hier im tiefsten Innern Australiens! Schlachtvieh läßt sich überall verkaufen. Kein Mensch stellt Fragen. Zwanzig Pfund erhält man pro Stück. Die letzten beiden Herden, die wir hier durchgeschleust haben, bestanden aus dreihundert Rindern. Dreihundert Rinder zu je zwanzig Pfund. Rechnen Sie sich mal den Gewinn aus! Noch ein paar Monate, dann konnten wir hier verschwinden. Dann sollte man sich ruhig den Kopf zerbrechen, was hier eigentlich vorgegangen ist.«
    »Wie haben Sie Levvey aus dem Weg geräumt?« fragte Inspektor Bonaparte.
    »Er verunglückte auf dem Weg nach hier«, erwiderte Nugget. »Jemand jagte Känguruhs und erschoß ihn versehentlich.«
    »Sie irren sich, wenn Sie glauben, daß ich jemanden losgeschickt hätte mit dem Auftrag, Maidstone zu erschießen«, erklärte der Mann, der unter dem Namen Levvey auf der Lake-Frome-Station lebte. »Maidstone hat sich selbst umgebracht. Gewiß er hat Nugget und mich fotografiert, als wir die Pferde tränkten. Aber das wäre nicht weiter tragisch gewesen. Doch als ich mich als Levvey vorstellte, mußte er seinen großen Mund aufreißen. ›Sie sind nicht Levvey‹, sagte er. ›Ich habe Levvey in Collaroy kennengelernt‹. Da blieb uns keine andere Wahl als ihn aus dem Weg zu räumen. Und wenn wir nun auch noch Sie beseitigt haben, weiß kein Mensch etwas. Außerdem werden wir nicht mehr lange hier sein.«
    »Hat sonst noch jemand mit Ihnen unter einer Decke gesteckt?« wollte Bony wissen. »Zum Beispiel Bohnenstange Kent?«
    »Das ist aber dann die letzte Frage«, brummte der angebliche Jack Levvey. »Die Nacht geht schließlich auch einmal zu Ende. Die Antwort lautet: Nein. Nur wir zwei haben uns in den Ertrag geteilt. Bohnenstange hatte die Arbeit am Zaun satt und erhielt von uns ein paar Pfund für die kleine Gefälligkeit, Sie von Ihrem Zaunabschnitt wegzulocken. Außerdem wollte er gern zu Nuggets Familie gehören. Nugget hat ihm erzählt, das Ganze sei nur ein Scherz, um einem überklugen Polizisten zu zeigen, was für ein Trottel er in Wirklichkeit ist. Nein, die Sache habe ich allein mit Nugget ausgetüftelt. Und Nugget hat die Arbeit am Zaun nur angenommen, um jederzeit zur Stelle zu sein. Nugget hat auf die Eingeborenen einen großen Einfluß, er gehört ja selbst zum Stamm. Ganz gleich, wer den Verwalterposten erhielt – niemand hier in der Gegend würde ihn kennen. Wir hatten also auf jeden Fall sechs Monate Zeit, bevor man von mir erwartet hätte, daß ich Urlaub nahm oder detaillierte Berichte an die Viehzuchtgesellschaft schickte. Wir haben uns, wie gesagt, in alles

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