Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
Vom Netzwerk:
versorgt hatte, womit sie sich bei dem syrischen Hausierer kaufen konnten, was ihr Herz begehrte. Nugget war allerdings zu schlau gewesen, die Abos mit Alkohol zu versorgen, denn er wußte genau, daß dieses unweigerlich zu Beschwerden geführt und damit das Amt für Eingeborenenfürsorge auf den Plan gerufen hätte. Ferner hatte sich herausgestellt, daß Nugget der Schwiegersohn von Old Moses war und die Angriffe auf Bony angestiftet hatte.
    Newton bestellte zwei Glas Bier und führte Bony zu einem Tisch in einer stillen Ecke der Hotelhalle, wo sich die beiden Männer verabredet hatten.
    »So, mein Lieber«, sagte der Zaunwart. »Abgesehen von meiner angeborenen Neugier – Sie schulden mir auch so eine Menge. Allein schon, weil ich Sie – einen völlig unerfahrenen Menschen! – an den wichtigsten Abschnitt meines Zauns gelassen habe. Ob ich dort jemals wieder Ordnung schaffen kann, weiß der liebe Gott. Dafür möchte ich nun wenigstens die ganze Geschichte hören, von Anfang an!«
    »Nun, eigentlich dürfte ich vor der Gerichtsverhandlung nicht darüber sprechen«, meinte Bony. »Andererseits stehe ich tief in Ihrer Schuld. Aber ich muß Sie bitten, alles, was ich Ihnen jetzt erzähle, sofort wieder zu vergessen. Schließlich muß vor Gericht erst noch der Beweis geführt werden.«
    Die beiden Männer hoben die Gläser und tranken.
    »Zunächst einmal heißt Levvey in Wirklichkeit Graham. Er stand im Verdacht, in der Riverina in Neusüdwales Vieh gestohlen zu haben. Doch bevor man ihm etwas beweisen konnte, war er aus Neusüdwales verschwunden. Er hatte es vorgezogen, im Innern von Australien unterzutauchen. Schon bald fand er heraus, daß er völlig unauffindbar war, wenn er mit einem Eingeborenenstamm zusammen lebte. Er wählte sich schließlich den Stamm aus, der auf dem Gebiet von Quinambie wohnt, sich damals aber noch in einer anderen Gegend aufhielt. Er nahm sich eine Lubra zur Frau, und während er unter den Abos lebte, lernte er Nugget kennen. Nugget wußte über die Lake-Frome-Station gut Bescheid, denn er war als wandernder Farmarbeiter viel herumgekommen. Deshalb war ihm auch bekannt, daß Commander Joyce überhaupt keine Erfahrung in der Viehzucht hatte. Nugget erzählte Levvey, wie völlig einsam die Lake-Frome-Station gelegen war. Er hatte auch schon herausgefunden, daß der Verwalter dieser Rinderfarm völlig freie Hand hatte. Da kam Levvey auf die Idee, daß er hier das Geschäft seines Lebens machen könnte.«
    »Levvey–oder besser: Graham muß ein sehr guter Organisator sein. Schließlich hat er alles gründlich vorbereitet.«
    »Allerdings«, pflichtete Bony bei. »Aber nennen wir ihn ruhig auch weiterhin Levvey. Das ist einfacher. Zunächst einmal machte er sich den Umstand zunutze, daß im Gebiet des Lake Frome ein wildes Kamel lebte. Er sorgte dafür, daß die tollsten Geschichten über das ›Ungeheuer vom Lake Frome‹ in Umlauf kamen; denn auf diese Weise wagten sich nur die Schwarzen in diese Gegend, die er dort haben wollte und denen er trauen konnte. Je weniger Leute in die Nähe des Lake Frome kamen, um so besser. So wurde das Märchen über das Ungeheuer immer mehr aufgebauscht, bis sich kein Abo eines anderen Stammes mehr in diese Gegend wagte und auch die wenigen Weißen das Gebiet nur bei Tage und mit äußerster Vorsicht durchquerten.«
    »Genau betrachtet, war die Idee doch reichlich kühn«, meinte Newton. »Wie konnte Levvey sich einbilden, sich als neuer Verwalter ausgeben zu können, ohne daß jemand etwas merkte?«
    »Sie müssen bedenken, daß kein Mensch den neuen Verwalter kannte«, widersprach Bony. »Außerdem wußte Levvey, wie man eine Rinderfarm leitet, und er verstand mit Vieh umzugehen. Leider gab es keine andere Möglichkeit, den richtigen Verwalter aus dem Weg zu räumen, als ihn zu töten. Nugget hatte nicht die geringsten Skrupel, den Mord auszuführen. Levvey brauchte nichts weiter zu tun, als zur selben Zeit aufzukreuzen und sich bei seinem Nachbar als der neue Verwalter vorzustellen. Lange zuvor schon hatten sich die Abos auf dem Gebiet von Quinambie häuslich niedergelassen und in der neuen Umgebung eingelebt. Nugget hatte sich um eine Stelle als Fencer bemüht, und als Levvey dann schließlich als der neue Verwalter auftauchte, taten sie so, als hätten sie sich vorher noch nie gesehen. Das Spiel konnte beginnen! Lange konnte die Geschichte nicht gutgehen, denn zweifellos mußte sich ja jemand nach dem wirklichen Levvey erkundigen, weil der keinerlei

Weitere Kostenlose Bücher