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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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Besucher ihre Pferde bestiegen. »Aber ich möchte die Anwesenheit eines Zeugen benützen, um Ihnen zu sagen, daß ich in diesem Augenblick meine Stellung als Fencer an diesem vermaledeiten Zaun aufkündige. Tut mir leid, daß die Kündigungsfrist derart kurz ausfällt, aber andererseits bitte ich Sie auch nicht, mir ein Zeugnis auszustellen.«
    »Das hätten Sie auch gar nicht erhalten, wenn Sie mich derart sitzenlassen«, knurrte Newton. »Wie denken Sie sich das eigentlich? Wenn wir nun wieder einen Weststurm bekommen!«
    »Immer Kopf hoch!« sagte Bony ungerührt. »Am Ende kommt stets alles von selbst in Ordnung. Hören Sie zu, Fred: Wenn hier alles vorbei ist, treffen wir uns in Broken Hill auf ein Bier, und dabei erzähle ich Ihnen die ganze Geschichte.«
    Er blickte den beiden Männern nach, und erneut überkam ihn das Gefühl der Einsamkeit. Doch noch gab es eine Menge zu tun, noch mußte er manches gefährliche Risiko eingehen, bevor dieser Fall so weit gediehen war, daß er zur Verhaftung schreiten konnte.

    Am nächsten Tag besuchte Bony Nugget.
    »So, ich habe Newton den ganzen Kram hingeworfen«, erklärte er. »Ich halte es keine Minute länger an diesem verdammten Zaun aus. Daß Bohnenstange mich im Stich gelassen hat, brachte den Eimer zum Überlaufen. Jetzt ist es mir viel zu einsam hier.«
    »Gute Idee, Ed«, meinte Nugget. »Ich konnte nie verstehen, daß Sie es so lange ausgehalten haben. Das war der schlimmste Abschnitt vom ganzen Zaun. Ein Mann wie Sie hat doch so was gar nicht nötig.«
    Nugget schien sich in prächtiger Stimmung zu befinden.
    »Ja, eine schöne Arbeit war's nicht«, erwiderte Bony. »Und die Bezahlung ist auch nicht üppig. Wahrscheinlich werde ich am Sonntagabend Levvey besuchen. Um diese Zeit ist er doch gewiß zu Hause?«
    »Da habe ich keine Ahnung«, sagte Nugget. »Ich weiß überhaupt nicht viel über ihn. Warum gehen Sie nicht zu Joyce? Der könnte Levvey doch über die Funkanlage Bescheid geben, daß Sie kommen.«
    »Gute Idee«, entgegnete Bony. »Vielleicht tue ich es. Übrigens – Bohnenstange ist doch noch nicht wieder aufgetaucht, oder?«
    »Ich habe ihn nicht gesehen«, antwortete Nugget.
    »Na schön, Nugget. Bis später.«
    »Wiedersehen«, brummte Nugget.
    Anschließend suchte Bony Commander a. D. Joyce auf.
    »Funktioniert Ihre Funkanlage noch?« fragte er.
    »Ja«, erwiderte Joyce. »Soll ich eine Meldung durchgeben?«
    »Würden Sie mir wohl einen Gefallen tun?« meinte Bony.
    »Wenn Sie heute abend mit Levvey sprechen, dann sagen Sie ihm doch bitte, daß ich am Sonntagabend zur Lake-Frome-Station käme und ihn gern gesprochen hätte. Ich habe meine Arbeit am Zaun aufgegeben, und wie ich hörte, sucht er einen Viehhirten.«
    Bony sprach sehr laut. Er hoffte, daß auch noch andere seine Worte hörten, besonders Luke, der ganz in der Nähe den Lastwagen wusch. Als Joyce mit Bony zum Gartentor ging, fügte der Mischling leise hinzu:
    »Aber sonst – kein Wort. Sie verstehen?«
    »In Ordnung«, versprach Joyce. »Ich sage lediglich das, was Sie mir aufgetragen haben, und kein Wort mehr. Okay?«
    »So ist es.« Bony nickte.

    Bony kam zu dem Schluß, daß für seinen Ausflug zur Lake-Frome-Station das Ungeheuer der ideale Begleiter sei. In dieser Gegend kannte sich das Kamel aus.
    Das Ungeheuer schlug eine ruhige, stetige Gangart ein. Nachdem der Zaun und der silbern glänzende Brunnen 10 passiert waren, bewegte es sich schaukelnd über die Ebene, schien aber nicht im geringsten zu ermüden. Bony paßte gut auf, machte um jede Baumgruppe einen weiten Bogen, um nicht in unübersichtliches Gelände zu geraten. Nicht die geringste Bewegung, die Gefahr bedeutet haben könnte, wäre ihm entgangen, aber alles wirkte friedvoll. Immerhin habe ich jetzt Gelegenheit, die Richtigkeit meiner Theorie zu testen! dachte er.
    Wichtig für sein Vorhaben war, daß er erst bei Dunkelheit auf dem Stammsitz der Lake-Frome-Station eintraf, Levvey aber über sein Kommen unterrichtet war. Deshalb hatte er alle Leute, von denen er annahm, daß sie mit den seltsamen Geschehnissen der letzten Wochen zu tun hatten, wissen lassen, daß er am Sonntagabend Levvey besuchen wolle.
    Je näher das Ziel rückte, um so größer wurde die nervöse Spannung, die Bony gepackt hatte. Nun mußte es sich herausstellen, ob er recht oder sich die größte Blamage seines Lebens eingehandelt hatte.
    Bony unterbrach seine Grübeleien und war plötzlich hellwach, als in der Ferne aus der Dämmerung die

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