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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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Lebenszeichen gab. Doch das Glück wollte es, daß er nicht verheiratet war und auch keine nahen Verwandten hatte. Die auf der Viehstation anfallenden Arbeiten konnte Levvey ohne Schwierigkeiten erledigen. Auf der Schreibmaschine tippte er die üblichen kurzen Berichte. Durchschläge des bisherigen Schriftverkehrs fand er im Büro. Die Leute von der Viehzuchtgesellschaft schöpften auch keinerlei Verdacht. Unglücklicherweise mußte Eric Maidstone in dieser gottverlassenen Gegend auftauchen, weil ihm der richtige Levvey gesagt hatte, daß er die Lake-Frome-Station übernehmen würde. Als Joyce während des gewohnten abendlichen Gesprächs durch die Funkanlage mitteilte, daß sich Besuch angesagt habe, muß diese Nachricht auf Levvey wie eine Bombe gewirkt haben. Maidstone kannte nicht nur den richtigen Levvey, er war auch bereits auf dem Weg zum Lake Frome. Levvey und Nugget beratschlagten und kamen zu dem Schluß daß es das beste sei, wenn Levvey ganz einfach nicht zu Hause wäre. Sie beschlossen, die Gelegenheit zu benützen und Vieh zu stehlen. Natürlich nahmen sie an, daß Maidstone zu der fraglichen Zeit Brunnen zehn längst passiert hätte. Doch der Zufall wollte es, daß sie dort nicht nur mit dem Lehrer zusammentrafen – nein, Maidstone machte auch noch zwei gute Blitzaufnahmen von Levvey und Nugget am Brunnensee. Und auf diesen Bildern waren auch noch die Rinder von Joyce zu sehen! Nachdem die beiden das Vieh weitergetrieben hatten, faßten sie offensichtlich den Entschluß, Maidstone aus dem Weg zu räumen. Nugget kehrte um und erschoß ihn.«
    »Trotzdem!« gab Newton zu bedenken. »Die beiden müssen verrückt sein, wenn sie sich eingebildet haben, ungeschoren davonzukommen.«
    »Nun ja.« Bony zuckte die Achseln. »Immerhin verdienten sie ganz schön bei diesem Geschäft. Nur noch kurze Zeit, dann hatte Levvey genug, um ins Ausland gehen zu können. Bedenken Sie bitte, daß auf Nugget durchaus kein Verdacht gefallen wäre. Er hätte noch einige Monate am Zaun gearbeitet, um keinen Argwohn zu erwecken, und dann wäre er ganz einfach weitergezogen. Sie haben ja selbst gesehen: Viel hätte nicht gefehlt, und der Plan der beiden hätte geklappt.«
    »Gewiß, das ist mir schon klar«, sagte Newton. »Aber wie haben Sie das alles herausgefunden?«
    »Nun ja«, erklärte Bony. »Es wurde mir War, daß Maidstone zur gleichen Zeit am Brunnen zehn gewesen sein mußte wie die Viehdiebe. Und obwohl er zwei Blitzlampen benützt hatte, fehlte der Film mit den entsprechenden Aufnahmen. Joyce brachte mich dann auf die richtige Spur, als er erwähnte, daß Maidstone davon gesprochen habe, Levvey zu kennen. Überdies stellte ich fest, daß Nugget und Levvey offenbar gut befreundet waren. Nugget war der einzige, der genügend Einfluß auf die Abos von Quinambie ausüben konnte, um sie gegen mich aufzuhetzen. Und allein Nugget konnte den Schwarzen Informationen über meine Tätigkeit am Zaun gegeben haben. Es war auch nicht zu übersehen, daß er mit Levvey ausführlich über mich gesprochen haben mußte. Dann der Zeitpunkt, zu dem Levvey mir einen Job anbot – unmöglich, daß es sich hier noch um einen Zufall handein konnte! Sie merkten, daß ich ihnen auf die Schliche kam. Und nachdem sie bereits zwei Menschen umgebracht hatten, kam es auf einen weiteren Mord nicht mehr an.«
    »Als Sie sich damals mit Inspektor Wells am Zaun unterhielten, während ich das Essen kochte, haben Sie gewiß die Operation auf der Lake-Frome-Station besprochen?«
    »Ganz recht«, erwiderte Bony. »Aber Wells geriet mit dem Wagen in Treibsand, und wenn das Ungeheuer nicht wie die Nemesis dazwischengefahren wäre, könnte ich vielleicht heute nicht in aller Ruhe mit Ihnen ein Bier trinken.«
    »Ich verstehe nur nicht, wieso sich das Ungeheuer lange Zeit völlig normal benimmt und dann urplötzlich Amok läuft«, meinte Newton. »Jedesmal, wenn ich Sie besucht habe, war das Tier doch sanft und gehorsam.«
    »Da habe ich so meine Theorie«, antwortete Bony. »Ich traue Nugget und Levvey ohne weiteres zu, daß sie das Kamel eingefangen und gequält haben, um aus ihm das bösartige Ungeheuer zu machen, mit dem sie sich jeden unerwünschten Besucher vom Hals zu halten hofften. Sie wissen ja, daß das Ungeheuer vor allem auf die Eingeborenen und Mischlinge losging – erst auf Luke, dann auf Nugget. Es wurde auch regelmäßig unruhig und nervös, sobald Nugget in die Nähe kam. Ich nehme deshalb an, daß Nugget das Kamel vorsätzlich gequält hat.

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