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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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geteilt – höchstens, daß Nugget vernarrt ist in Gewehre und deshalb die Schießerei erledigt hat. Und nun wird er erneut Gelegenheit haben, seinen geliebten Sport auszuüben. Stimmt's, Nugget?«
    »Sie bringen sich nur noch tiefer ins Unglück«, beschwor Bony die beiden. »Sie wissen genau, daß Sie nicht ungeschoren davonkommen.«
    »Wir benötigen ja keinen großen Vorsprung. Wir wollen nur noch die Rinder verkaufen, die wir uns aus Quinambie besorgt haben, dann verschwinden wir.«
    Etwas mußte schiefgegangen sein. Bony bemühte sich verzweifelt, Zeit zu gewinnen.
    »Sie sollten sich alles noch einmal gründlich überlegen, bevor Sie es später schwer bereuen. Selbst wenn es Ihnen gelingen sollte, ins Ausland zu entkommen – bei der Ermordung eines Polizeibeamten werden Sie auf jeden Fall ausgeliefert.«
    »Machen Sie sich um uns keine Sorgen«, erwiderte Levvey sarkastisch. »Dazu muß man uns erst einmal finden.«
    Bony hatte das Gefühl, sich früher schon in gefährlicheren Situationen befunden zu haben, konnte sich aber im Moment nicht erinnern, wann das gewesen war. Vor lauter Tatendrang hatte er die Möglichkeit außer acht gelassen, daß auch der bestdurchdachte Plan durch einen unvorhergesehenen Zwischenfall schiefgehen kann.
    »Los – 'raus jetzt!« befahl Nugget barsch.
    Bony setzte sich in Bewegung, trat durch die Tür hinaus ins Freie. Nugget und Levvey folgten ihm. Nach zwanzig Metern blieb Bony stehen; er wußte offensichtlich nicht recht, in welche Richtung er weitergehen sollte.
    »Los – weiter!« Nugget stieß Bony den Gewehrlauf in den Rücken.
    In diesem Augenblick überstürzten sich die Ereignisse. Der Inspektor spürte einen flüchtigen, aber kräftigen Schlag gegen die linke Schulter und lag auch schon der Länge nach am Boden. Nugget, der unmittelbar folgte, wurde mit voller Gewalt getroffen und mit großer Wucht zu Boden geschleudert, wobei das Gewehr in hohem Bogen davonflog. Bony stützte sich auf die Ellbogen und sah sich vorsichtig um. In dem Lichtschein, der aus der offenen Küchentür fiel, erblickte er Levvey. Mit langen Schritten spurtete der Mann auf die rettende Tür zu, dicht gefolgt von einem riesigen Schatten, der ein wütendes Brüllen vernehmen ließ. Jetzt begriff Bony, was geschehen war. Entweder hatte er das Ungeheuer nicht fest genug angebunden, oder es hatte sich selbst befreit und lief nun Amok. Mit vorgestrecktem Kopf und weit aufgerissenem Maul, den Brüllsack in voller Länge ausgestoßen, bestürmte das Ungeheuer die Tür, durch die sich Levvey im letzten Moment hatte retten können.
    Kräftige Hände packten Bony und stellten ihn auf die Beine.
    »Tut mir leid, daß wir uns etwas verspätet haben«, sagte Wells. »Wir sind vom Weg abgekommen und gerieten in Treibsand. Was geht hier eigentlich vor?«
    »Rasch!« rief Bony. »Da liegt Nugget. Nehmt ihn fest, und dann zum Vordereingang vom Haus!«
    Zwei Wachtmeister tauchten aus der Dunkelheit auf und packten den halb bewußtlosen Nugget, rissen ihn in die Höhe. Sie schoben den Schwarzen vor sich her und machten sich auf den Weg zum Vordereingang des Herrenhauses. Die übrigen Beamten folgten. In der Halle kauerte eine sehr verängstigte Mrs. Levvey.
    »Bleiben Sie mit Nugget hier bei Mrs. Levvey!« befahl Bony den Wachtmeistern.
    Nach wenigen Sekunden hatten sie die Tür gefunden, die in die Küche führte. Sie war immer noch verschlossen, widerstand aber nicht lange dem gemeinsamen Ansturm von Bony und Wells.
    Ein höchst seltsamer Anblick bot sich ihren Augen. Levvey hatte sich hinter den Küchenschrank gequetscht. Er war noch immer so verstört, daß er überhaupt nicht daran gedacht hatte, die Tür aufzuschließen und im Innern des Hauses Zuflucht zu suchen.
    Das Ungeheuer füllte mit seinem breiten Gestell den ganze Türrahmen aus, konnte sich aber natürlich nicht hindurchzwängen. Immerhin kam es mit dem Kopf bis zum Tisch, und nun fraß es seelenruhig das halbe Brot, das vom Abendessen übriggeblieben war.
    Erst nachdem Levvey und Nugget Handschellen angelegt erhalten hatten und das Ungeheuer in einem Pferdestall so sicher untergebracht worden war, daß es nicht wieder ausbrechen konnte, äußerte Bony seinen Mißmut.
    »Sie sind sehr spät gekommen«, knurrte er Wells an. »Es hätte nicht viel gefehlt, und Sie hätten an meinem Begräbnis teilnehmen können!«
    Wells machte ein besorgtes Gesicht.
    »Ich versuchte es Ihnen ja vorhin schon zu erklären«, stammelte er. »Der Weg war schlecht zu

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