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Inspektor Jury laesst die Puppen tanzen

Inspektor Jury laesst die Puppen tanzen

Titel: Inspektor Jury laesst die Puppen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matha Grimes
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gewischt worden, Glas, wie es herunterstürzte, Scherben, die in der Gegend herumflogen. Henry James hätte jede einzelne Scherben registriert.
    Versuche, zu denjenigen zu gehören, denen nichts entgeht!
    Auf einmal hatte er es.
    Melrose richtete sich so ruckartig auf, dass es fast schien, als wäre er in den Rücken geschossen worden.
    Er ging wieder unruhig hin und her. Er kam einfach nicht darauf, wer der Täter war.
    Sein Kopf schwirrte von der abscheulichen Minnie Babcock; er dachte daran, wie sie Mrs. Jessup verärgert hatte. Ja, er war ziemlich sicher, dass er es heraushatte – oder zumindest das, was die Köchin zur Raserei getrieben hatte.
    An diesem Punkt hatte er gestern Abend ein Peter-Quint-Lächeln aufgesetzt und zum Hörer gegriffen.

    Es klingelte an der Haustür.
    »Wer kann denn das sein? Heute ist doch nicht Mittwoch.«
    »Na, wer denn? Ich sehe mal nach!«
    Melrose rannte geradezu an die Haustür.
    Er machte auf und sah hinunter. »Hallo, Malcolm.« Und weiter hinunter. »Und Waldo. Kommt herein.«
    Malcolm tat es, Waldo jedoch hielt inne, um sein Beinchen zu heben und an die Stufe zu pinkeln.
    Dies betrachtete Melrose als recht vielversprechenden Anfang.
    Er führte sie ins Arbeitszimmer und sagte. »Malcolm, ich entlasse dich hiermit aus den Fesseln der Kindheit, aus jeglichen moralischen und bürgerlichen Verpflichtungen deinem Nächsten gegenüber.«
    Malcolm kaute seinen Kaugummi etwas langsamer, als sollte der Kaugummi selbst nichts von dieser faszinierenden Tirade verpassen. Er schob sich die widerspenstigen Haare aus der Stirn und sagte: »Sie sollten sich im Hyde Park auf eine Kiste stellen, Sie.«
    »Ich weiß. Nun, jedenfalls beschränkt sich diese Bewegungsfreiheit ausschließlich auf die Küche und den Garten, denn ich kann mir denken, dass du ein maßloses Bedürfnis nach Abseilen verspürst. Da draußen befindet sich eine ziemlich gute Steinmauer.«
    Waldo ließ ein grummelndes Knurren vernehmen. Beide musterten Melrose stirnrunzelnd.
    Malcolm erkundigte sich: »Für was soll denn das alles nütze sein?«
    »Das sage ich dir, wenn du dich bereit erklärst, es sonst niemandem zu sagen.«
    »Wem sollte ich’s denn sagen? Hier sind ja nur wir.«
    Waldo machte sich davon und begann, das Mobiliar zu beschnüffeln.
    »Bitte nicht vergessen: Dies ist ein sehr berühmtes Haus und daher alles darin Befindliche sehr wertvoll.«
    »Außer in der Küche?«
    Melrose war beruhigt. Malcolm kapierte recht schnell.
    »Richtig. Und nun überlasse ich es dir zu entscheiden, was unter diesen Umständen das ärgerlichste Verhalten ist.«
    »Okay, aber was für Umstände denn?«
    »Gute Frage. Ich will, dass du die Köchin aus der Fassung bringst, richtig schön aus der Fassung – sie in den Wahnsinn treibst. Nein, lass es mich anders sagen: Ich will, dass du sie fuchsteufelswild machst.«
    Malcolms Stirn legte sich in kleine Fältchen, als er verschlagen lächelte. »Kein Problem«, sagte er hocherfreut. »Und warum?«
    »Ich will, dass sie sich selbst schwer belastet.«
    Malcolm guckte aufgeregt und blies die Backen auf. So wie es aussah, könnte dies die Chance seines Lebens werden. »Wetten, dass der Detective von Scotland Yard hinter dem Ganzen steckt.«
    »Da hast du vollkommen recht.«
    »Hat es mit dem Mord an Billy zu tun?«
    »Aber sicher hat es das. Wenn du etwas aus ihr herausquetschen kannst – aus Miss Jes, ich meine, aus Mrs. Jessup, dann wärst du maßgeblich beteiligt an der Lösung des Falls.«
    Malcolm glühte geradezu vor rechtschaffener Zielstrebigkeit. »Wahrscheinlich will sie Waldo nicht in ihrer Küche haben.« Er stieß sein typisches Schnaublachen aus.
    »Darauf kannst du Gift nehmen. Aber zuerst …« Melrose ging kurz in den Salon hinüber und nahm ein aufgerolltes Seil vom Schreibtisch, wo es schon wartend neben dem James’schen Journal gelegen hatte. »Hinterm Haus ist eine ausgezeichnete Backsteinmauer, wie du weißt. Also komm.«

    Melrose kehrte in die Küche zurück, wo die Lammkeule, saftig und rosa, hübsch in Scheiben geschnitten auf dem Tisch ruhte. Und jetzt eine unerwünschte Bemerkung! »Wissen Sie eigentlich, Mrs. Jessup, dass es gefährlich ist, blutig gebratenes Lamm zu essen. Es könnten womöglich gewisse Bakterien hineingelangt sein, den Namen weiß ich nicht mehr, es kann aber tödlich sein.«
    Oh, da schnellte ihr Blutdruck aber mächtig hoch!
    »Mit Verlaub, Sir, aber die Kritik habe ich schon mal gehört und kann sie gar nicht abhaben. Glauben Sie

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