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Inspektor Jury spielt Katz und Maus

Inspektor Jury spielt Katz und Maus

Titel: Inspektor Jury spielt Katz und Maus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Grimes
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Lüge.) Er seufzte müde: «Ich werde jedoch dafür sorgen, daß Midge Ihnen ein zusätzliches Heizgerät ins Zimmer stellt. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen.»
     
    Carrie Fleet stand auf der breiten Schwelle und sagte zu Sebastian Grimsdale: «Ich bringe den Kater der Dame.»
    In der Tragetasche bewegte sich etwas.
    Grimsdale bedachte beide mit einem verächtlichen Blick. «Stell ihn dahin.»
    «Hier auf die Schwelle?»
    « Ich sorge dafür, daß sie ihn bekommt.»
    Carrie zeigte selten Gefühle, aber jetzt gestattete sie sich den Luxus, Sebastian Grimsdale zu hassen. Sie haßte ihn nicht nur als Menschen, sondern vor allem, weil er Master war und, sofern es gesetzlich erlaubt war, mit dem größten Vergnügen alles jagte, was da kreuchte und fleuchte: Fasane, Kaninchen, Hirsche, Rehe, Moorhühner. Dann und nur dann sah sie ihn lächeln, wenn er nämlich mit dem Gewehr in den Händen durchs Gelände stapfte.
    «Nein», sagte Carrie.
    «Nein? Nein, was?»
    « Ich sorge dafür, daß sie ihn bekommt.» Ihr Ton war entschieden, geradezu aufsässig und respektlos, fand Grimsdale, der vor Zorn puterrot wurde. «Kann ich nicht reinkommen und warten? Ich setze mich in die Küche.» Woanders hätte sie eh nicht sitzen dürfen, wie sie sehr wohl wußte.
    Er sah sie böse an, nickte barsch und sagte ihr, sie solle hintenherum gehen, die Köchin werde sie hineinlassen.
    Carrie hatte nichts gegen den Dienstboteneingang. Sie nahm den Kater und ging um das Haus, einen großen altersschwachen Ziegelsteinbau, den eine Steinmauer umschloß wie ein eiserner Vorhang.
     
    Als Polly Praed und Melrose Plant in die große Küche von «Haus Diana» kamen, schlummerte Barney friedlich vor dem Kamin, und Carrie Fleet trank Tee. Die Köchin, Mrs. Linley, befolgte nämlich Sebastian Grimsdales Regeln genausowenig wie der Lebensmittelhändler, der Fleischer und der Bibliothekar.
    Polly rannte zum Kamin und hob den widerspenstigen Barney hoch, der offensichtlich lieber schlief als gefunden wurde. Barney war nie besonders zahm gewesen. Es war etwas peinlich, wie er sich aus ihren Händen wand, um sich wieder auf den zerzausten kleinen Vorleger zu legen, auf dem er, zu Carries Füßen, geschmort hatte.
    Polly setzte ihn sofort wieder hin und sagte zu Carrie: «Wo hast du ihn bloß gefunden?»
    «Auf der Heide.» Sie zuckte mit den Schultern. «Nicht weit von da, wo ich wohne. Wahrscheinlich ist er einfach aus Ihrem Auto gehopst und herumgewandert.»
    «Wie kann ich dir danken –?» Mit Melroses Taschentuch wischte sich Polly über die Augen und putzte sich die Nase. Sie kramte in ihrer Handtasche, holte ihr Portemonnaie heraus und hielt Carrie ein paar gefaltete Scheine entgegen.
    Carrie runzelte die Stirn. «Für so was nehm ich keine Belohnung. Das ist gegen meine Prinzipien.» Sie stellte ihren Becher ab und erhob sich.
    Auch Melrose Plant hatte schon seine Brieftasche gezückt. Aber Carrie winkte ab. Sichtlich beeindruckt sagte Melrose Plant: «Das ist aber sehr freundlich von dir.»
    Barney wand sich in Pollys Armen schon wieder, als kämpfte er um sein Leben, unbeeindruckt von den Geschehnissen um ihn herum. «Er riecht komisch – hm, nach Seife oder so was.» Polly beschnüffelte das Fell des Katers.
    «Das ist die Seife vom Tierarzt. Dr. Fleming. Wenn Sie wollen, können Sie ihn bezahlen.»
    «Ein Tierarzt? Ist Barney verletzt?» Polly fing an, ihren Kater zu untersuchen. Der fauchte und schaffte es, sich zurück auf den Kaminvorleger zu kämpfen.
    Carrie Fleet schien nachzudenken. «Nein. Aber ich wußte nicht, wem das Tier gehörte! Wenn nicht das Halstuch gewesen wäre, hätte man ihn für einen streunenden Kater halten können. Ein Namensschild trägt er ja nicht», sagte sie vorwurfsvoll. «Da dachte ich, es wäre am besten, ihn zu Dr. Fleming zu bringen.»
    Das Mädchen kaute auf den Lippen. Melrose war sicher, daß mehr hinter ihrer Geschichte steckte, als sie sagte. Doch er fragte nicht nach.
    «Aber – also, das war sehr nett von dir. Wie heißt du denn?»
    «Carrie Fleet.» Sie schob sich das helle Haar hinter die Schulter und ging zur Tür.
    Polly Praed war ratlos. «Wo wohnst du denn? In Ashdown?»
    Carrie drehte sich um. «Ja. Bei der Baronin.»
    Und ohne eine weitere Erklärung ging sie zur Tür hinaus.
     
    Als Carrie über die High Street in Ashdown zurücklief, fiel ihr auf, wie dumm ihre Story war. Die Dame würde nun zu Dr. Fleming gehen und das mit dem Benzin herausfinden.
    Wenn eine Fremde mal zu

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