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Instrumentalität der Menschheit

Instrumentalität der Menschheit

Titel: Instrumentalität der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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vom Acht!«
    »Das dachte ich mir schon«, brummte der Bär. Herkie, die neben dem Bett stand und sie anstarrte, nickte weise.
    »Ich war davon überzeugt«, sagte sie. »Ich denke, du brauchst eine gute heiße Suppe und viel Schlaf. Morgen früh wird sich alles klären.«
    Die Müdigkeit von Jahren schien sich in Julis Glieder zu schleichen. Ich brauche Schlaf dachte sie. Ich muß meinen klaren Verstand zurückgewinnen. So plötzlich, daß sie nicht einmal eine Chance hatte, darüber erstaunt zu sein, war sie eingeschlafen.
    Herkie und der Bär betrachteten ihr Gesicht. »Eine bemerkenswerte Ähnlichkeit«, stellte der Bär fest. Herkie nickte zustimmend. »Ich mache mir Sorgen wegen der Zeitdifferenz. Glaubst du, dies wird eine Rolle spielen?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Herkie. »Da ich kein Mensch bin, kann ich nicht sagen, was die Menschen bekümmert.« Sie reckte sich und richtete sich zur vollen Größe auf. »Ich weiß!« rief sie. »Ich weiß es jetzt! Sie ist hierhergeschickt worden, um uns bei der Rebellion zu helfen!«
    »Nein«, widersprach der Bär. »Sie war zu lange fort, als daß ihre Ankunft etwas damit zu tun haben könnte. Es mag sein, daß sie uns vielleicht helfen wird, sehr viel helfen wird, aber ich vermute, daß ihre Ankunft zu dieser Zeit und an diesem Ort eher zufälliger Natur als Absicht ist.«
    »Manchmal glaube ich, einen menschlichen Verstand zu verstehen«, sagte Herkie, »aber gewiß hast du recht. Ich kann kaum noch ihr Zusammentreffen erwarten!«
    »Ja«, nickte er, »obwohl ich fürchte, daß es eine eher traumatische Wirkung haben wird. In mehr als einer Hinsicht.«
     
    Als Juli aus ihrem tiefen Schlummer erwachte, fand sie neben sich eine nachdenkliche Herkie vor.
    Juli streckte sich und fragte auf mentalem Wege: Bist du wirkliche eine Katze?
    Ja, antwortete Herkie auf die gleiche Weise. Aber du mußt lernen, dein Bewußtsein zu beherrschen. Jeder kann deine Gedanken lesen.
    Es tut mir leid, sprakk Juli, aber ich bin an diese Telepathie nicht gewöhnt.
    »Ich weiß.« Herkie war wieder in die deutsche Sprache verfallen.
    »Ich verstehe nicht, wieso du Deutsch kannst«, klagte Juli.
    »Das ist eine lange Geschichte. Ich habe es vom Bären gelernt. Vielleicht solltest du besser ihn fragen, wie er dazu gekommen ist.«
    »Einen Moment. Ich erinnere mich jetzt an die Geschehnisse vor meinem Einschlafen. Der Bär hat meinen Namen erwähnt, meinen Familiennamen, vom Acht.«
    Herkie wechselte das Thema. »Wir haben dir neue Kleidung besorgt. Wir haben versucht, jene nachzuahmen, die du getragen hast, aber sie war schon so in Auflösung begriffen, daß wir uns nicht sicher sind, es richtig gemacht zu haben.«
    Sie schaute so ängstlich und bittend drein, daß Juli sie sofort beruhigte. Wenn sie paßt, wird sie mir bestimmt gefallen.
    Oh, sie paßt, sprakk Herkie. Wir haben an dir Maß genommen. Wenn du gebadet und gegessen hast, wirst du dich anziehen, und der Bär und ich bringen dich dann zur Stadt. Gewöhnlich ist es Untermenschen wie mir nicht gestattet, die Stadt zu betreten, aber ich glaube, daß man diesmal eine Ausnahme machen wird.
    Es ging etwas Süßes und Weises von dem Gesicht mit den trüben blauen Augen aus. Juli fühlte, daß Herkie ihre Freundin war. Das bin ich, sprakk Herkie, und Juli wurde erneut darauf aufmerksam gemacht, daß sie lernen mußte, ihre Gedanken zu kontrollieren.
    Du wirst er lernen, sprakk Herkie. Es erfordert nur ein wenig Übung.
    Zu Fuß erreichten sie die Stadt, vorn der Bär, hinter ihm Juli und dann Herkie, die den Abschluß bildete. Auf der Straße begegneten ihnen zwei Manshonyagger, aber der Bär sprach sie von fern auf Doych an, und sie wandten sich stumm ab und schlichen davon.
    Juli war fasziniert. »Was ist das? « fragte sie.
    »Ihr richtiger Name lautet ›Menschenjäger‹ und sie sind entwickelt worden, um Menschen zu töten, deren Vorstellungen nicht mit denen des Sechsten Deutschen Reiches übereinstimmen. Aber jetzt funktionieren nur noch wenige von ihnen, und so viele von uns haben Doych gelernt seit … seit …«
    »Ja?«
    »Seit einem Ereignis, von dem du in der Stadt erfahren wirst. Gehen wir weiter.«
    Sie näherten sich der Stadtmauer, und Juli nahm einen summenden Laut wahr. Eine mächtige Kraft schien sich ihnen in den Weg zu stellen. Ihr standen die Haare zu Berge, und sie spürte das Prickeln eines sachten elektrischen Schlages. Offensichtlich umgab ein Kraftfeld die Stadt.
    »Was ist das?« rief sie.
    »Nur ein

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