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Intimitaet und Verlangen

Intimitaet und Verlangen

Titel: Intimitaet und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schnarch
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Sex. Doch wie Sie bei Nicole gesehen haben, muss das nicht unbedingt zutreffen. Aber wie kann eine Frau kein Verlangen nach Sex mit ihrem Mann haben und gleichzeitig sexhungrig sein? Leider ist das sehr leicht möglich.
    Sexuelle Aggression und im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen
    Gesunde Aggression spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, einen Menschen zu ficken, den Sie lieben. Dabei geht es nicht um jenen groben und schmerzhaften Sadismus, mit dem Partner einander manchmal begegnen. Gesunde Aggression entsteht, wenn Sie mit Hilfe der Vier Aspekte der Balance auf Ihre »dunkle« Seite einwirken und so schmutzige Aggression und normalen ehelichen Sadismus in etwas Nützliches umwandeln. Bei der Differenzierung geht es um Selbstmodulation – darum, sich anderen nicht aufzudrängen. Es gibt eine Möglichkeit, Ihren Partner im Dienste des persönlichen Wachstums, der Intimität und der Liebe auf eine gute Weise zu nutzen. Diese Möglichkeit erschließt sich, wenn es Ihnen mehrmals gelungen ist, ein emotionales Patt aufzulösen.
    Ihr Partner hat die Möglichkeit, das eine oder andere nicht zu mögen. Beim Ficken ist im Allgemeinen die Einstellung »Mir ist es gleich, wie wir das machen« maßgebend. Ihren Partner zu ficken erfordert, dass Sie aggressiv, leidenschaftlich, spielerisch, abenteuerlustig und großzügig sind. Obwohl Sie den Körper Ihrer Partnerin streicheln, geht es Ihnen in Wahrheit um ihren Geist. Ihr Ziel ist es, in einem bestimmten gemeinsam erzeugten, multidimensionalen, gewaltigen intersubjektiven Augenblick der Begegnung eine intensive Verbindung zwischen Geist und Körper zu schaffen. 8
    Es gibt Menschen, die sich nicht vorstellen können, dass Ficken liebevoll sein kann, weil sie meinen, der Ausdruck von Aggression sei beim Sex in keinem Fall angebracht. Sexuelle Aggression bei Paaren ist ein sehr schwieriges Thema. Unter der heutigen Diktatur der Political Correctness wurden alle Formen von Aggression aus dem Schlafzimmer verbannt, angeblich zum Wohle der Frauen. Dies hilft jedoch jenen Frauen nicht, die gern genommen werden möchten. Sie wollen das Objekt der »Fleischeslust« ihres Partners sein. Falls Sie Ihren Partner jemals aufgefordert haben: »Mach’ das stärker!« , dann wissen Sie, dass ein Schuss Aggression eine gute Sache sein kann.
    Viele Frauen und Männer ziehen Oralsex dem Genitalverkehr vor. Sie kennen sich mit sexueller Aggression, Macht und Unterwerfung aus, und Oralsex gibt ihnen die Möglichkeit, beide Seiten hemmungslos auszuleben. Ihnen gefällt das Gefühl der Macht, das sie erleben, wenn sie einen anderen Menschen zum Orgasmus bringen. Manchmal jedoch gefällt es ihnen auch, einen Partner aus einer unterwürfigen psychischen Haltung heraus zu befriedigen. Oft jedoch gefällt es ihnen, Oralsex auf beide Weisen zu geben und zu empfangen.
    Interessant ist, dass einige unter denjenigen, die beim Oralsex gern selbst deraktive Partner sind, nicht bereit sind, auch selbst Oralsex zu empfangen. Man könnte meinen, es müsse ihnen gefallen, die völlige, ungeteilte (sexuelle) Aufmerksamkeit ihres Partners zu erleben. Doch die Betreffenden erleben es völlig anders, »im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen«, wenn sie die Rolle des Empfangenden übernehmen. Sie fürchten sich davor, sich zu entspannen, ihr Defensivradar abzuschalten und zuzulassen, dass ihnen jemand auf diese Weise Aufmerksamkeit schenkt. Das ändert sich auch nicht, nachdem sie ihren Partner eine Stunde lang oral befriedigt haben.
    Sich »nehmen« zu lassen ist nicht einfach. Sie müssen dazu in der Lage sein, bei sich selbst zu bleiben, ohne sich zu verkrampfen. Dadurch schaffen Sie die Voraussetzungen für sexuelle Überantwortung. Sie »werfen sich nicht weg«, verletzen nicht Ihre Integrität und geben (in einem umfassenden Sinne) nicht Ihre persönliche Verantwortung auf. Es geht darum, nicht den eigenen Ängsten nachzugeben, damit Sie sich Ihren Empfindungen überantworten und archetypische Beziehungen zulassen können.
    Oralsex: Mit Hilfe von Körper und Geist das Gehirn verändern
    Ficken ist für uns Bedeutungen produzierende Tiere »Gehirn-Konfekt«. »Sich das Gehirn aus dem Leib ficken« klingt so, als ob Sie Ihr Gehirn beschädigen würden, und »jemandem das Gehirn ’rausbumsen« klingt, als würden Sie das Gleiche mit Ihrem Partner machen.

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