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Intruder 6

Intruder 6

Titel: Intruder 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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packte ihn bei den Schultern und schmetterte ihn mit solcher Wucht gegen das Wagendach, dass der Mann sein Gewehr fallen ließ und benommen auf die Knie sank. Mike stieß ihn vollends zu Boden, versetzte dem Schrotgewehr einen Tritt, der es klappernd über die gesamte Straßen-breite beförderte, und zog den Revolver aus der Tasche, noch während er sich umdrehte; alles in einer einzigen, rasend schnellen Bewegung, von der er niemals geglaubt hätte, dass er überhaupt imstande wäre, sie zu vollführen.
    Das nächste Wunder war, dass seine misshandelte rechte Hand überhaupt keine Probleme hatte, die Pistole zu halten, und er die Waffe durch das offen stehende Fenster auf der Beifahrerseite direkt auf Bannermanns Gesicht richten konnte.
    Er sah nur aus den Augenwinkeln, wie Stefan und Frank, die an den Handgelenken zusammengekettet auf der Rückbank des Wagens saßen, fassungslos die Augen aufrissen und ihn anstarrten. Aber er beging nicht den Fehler, seine Aufmerksamkeit auch nur einen Sekundenbruchteil von Bannermann zu lösen.
    Der Sheriff trug wieder seine verspiegelte Sonnenbrille sodass Mike seine Augen nicht sehen konnte. Das war allerdings auch nicht nötig. Bannermanns Gesicht war ein einziger Ausdruck von Fassungslosigkeit. Nicht einmal Schrecken und schon gar keine Angst zeichneten sich darauf ab, aber ein so vollkommener Unglaube, dass Mike sich nicht darüber gewun-dert hätte, wenn Bannermann einfach nur den Kopf geschüttelt hätte und weitergefahren wäre. Stattdessen löste er die rechte Hand vom Lenkrad und griff nach der Waffe, die er am Gürtel trug.
    »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun, Sheriff«, sagte Mike ruhig.
    Bannermanns Hand verhielt auf halbem Wege zwischen dem Steuer und dem Griff des Revolvers.
    »Mike?«, murmelte Frank von der Rückbank. Seine Stimme klang so fassungslos, wie Bannermanns Gesicht aussah.
    »Aber was ...?«
    »Nicht jetzt«, sagte Mike rasch. Er wedelte auffordernd mit dem Revolver. »Steigen Sie aus, Sheriff. Ganz langsam. Und auf meiner Seite.«
    Bannermann rührte sich zwei oder drei Sekunden lang nicht, dann nahm er ganz langsam auch die linke Hand vom Steuer und rutschte gehorsam auf den Beifahrersitz. Mike trat zwei oder drei Schritte zurück und warf einen schnellen Blick auf den Deputy. Der Mann war nicht bewusstlos, hielt sich jedoch stöhnend den Kopf. Auf seiner Stirn prangte eine hässliche Platzwunde, die vermutlich nicht gefährlich, ganz bestimmt aber sehr schmerzhaft war. Mike gönnte sie ihm von Herzen.
    Als Bannermann die Tür öffnete, trat Mike noch zwei weitere Schritte zurück und wedelte drohend mit dem Revolver. »Ganz langsam, Sheriff. Und ich will Ihre Hände sehen, wenn Sie die Tür aufmachen.«
    Der Sheriff legte gehorsam die rechte Hand in das offene Fenster und betätigte den Türgriff sehr vorsichtig mit der linken. Noch vorsichtiger stieg er aus und hob schließlich beide Hände in Schulterhöhe. Der ungläubige Ausdruck war mittlerweile vo n seinem Gesicht verschwunden, aber Mike suchte vergeblich nach Furcht oder Schrecken darin. Bannermann sah jetzt eindeutig wütend aus. Wütend genug, um eine Dummheit zu begehen.
    »Was immer Sie jetzt vorhaben, Sheriff«, warnte er ihn, »tun Sie es lieber nicht. Ich bin nicht besonders geübt in solchen Dingen, müssen Sie wissen. Und Amateure neigen zum Übertreiben, wie Ihnen ja wahrscheinlich nicht ganz unbekannt ist.«
    Bannermann schürzte verächtlich die Lippen. »Sie glauben doch nicht, dass Sie damit durchkommen?«
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte Mike so gelassen er konnte.
    »Aber das ist dann nicht mehr Ihr Problem.« Er wedelte wieder drohend mit der Waffe, was in Bannermanns Augen wahrscheinlich eher albern aussah. »Ich nehme an, Sie haben die Schlüssel zu den Handschellen bei sich?«
    Bannermann schwieg. Mike konnte seine Augen hinter dem verspiegelten Glas der Sonnenbrille noch immer nicht sehen, aber er glaubte, die Wut darin jetzt regelrecht zu spüren. Er musste noch vorsichtiger sein; auf keinen Fall durfte er es übertreiben. »Ihre Waffe, bitte, Sheriff«, sagte er. »Ziehen Sie sie mit der linken Hand, und ganz langsam.«
    Bannermann gehorchte auch jetzt, ohne zu widersprechen.
    Ganz langsam zog er den Revolver mit spitzen Fingern aus dem Halfter, hielt ihn am aus gestreckten Arm vor sich und ließ ihn fallen, als Mike eine entsprechende Geste machte.
    »Und jetzt?«
    »Aber das wissen Sie doch«, sagte Mike.
    Bannermann machte ein abfälliges Geräusch. »So?

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