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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Explosion von ihrem Träger abzuhalten, solange sie nicht derart katastrophale Ausmaße erreichte wie die, die Qualtren vernichtet hatte. Und selbst da hatten sie noch eine Chance.
    Mike richtete seine angesengte Pistole auf das Fahrzeug des anderen Gottkönigs und ließ es ebenfalls in Flammen aufgehen und trat dann die Fahrzeugwracks nacheinander vom Dachrand, zog vorher aber die darin verbliebenen Teile der Gottkönige heraus, türmte sie zu einem Haufen auf, trampelte darauf herum, bis der Haufen platt getreten war, und schob dann eine Antimaterie-Granate unter die verbliebene Masse.
    Er stellte den Timer, trat ein paar Schritte zurück und sah zu, wie die letzten Überreste der beiden Gottkönige in die Luft geschleudert wurden. Dann schnappte er sich die nächste Untertasse und hämmerte damit gegen das Dach, bis dieses eine Unzahl Löcher hatte und die Untertasse nicht mal mehr Schrottwert besaß. Jetzt war seine Wut endlich gestillt, und er packte die beiden Köpfe an ihren Kämmen und flog seinen Anzug zurück zum Platoon.
    Als er dort eintraf, hatte sich das feindliche Feuer gelegt. Dies waren bis dahin die einzigen Gottkönige gewesen, mit denen sie direkten Kontakt gehabt hatten, und die Normalen stellten nur dann eine Gefahr dar, wenn sie in überwältigender Zahl auftraten. Er warf dem ersten Soldaten, der ihm in den Weg trat, die beiden Köpfe hin.
    »Da, legen Sie die auf das, was von Sergeant Wiznowski übrig geblieben ist«, knurrte Mike. Der Mann beeilte sich, den Befehl auszuführen.
    »Ich schwöre bei allen Göttern«, sagte er zu sich, aber Michelle übermittelte es getreulich über die Platoon-Frequenz, »dass unsere Kenntnis der verborgenen Geheimnisse des Lebens über alle Maßen wachsen wird.«
    Er starrte zum Meer hinaus, ohne zu denken, unterdrückte jegliche Erinnerung an das zuletzt Erlebte. Von seinem Anzug wie von Mauern geschützt, hatte er während seiner Ausbildungs- und Trainingszeit seinem Befehl unterstellte Soldaten in gigantischer Zahl getötet, aber jeder Einzelne davon war nicht mehr als eine elektronische Schimäre gewesen. Zum ersten Mal hatte er echte menschliche Wesen verloren, lebende, atmende Wesen, die ihm nahe gestanden hatten.
    Das plötzliche Eindringen der Realität in seine zur höchsten Perfektion entwickelte künstliche Welt aus blutlosem Kampf nahm ihm auf kurze Zeit den Atem. Er schauderte in seinem Panzer und war sich vielleicht zum ersten Mal bewusst, dass dies nicht Schatten an der Wand einer elektronischen Höhle waren, sondern Menschen mit Hoffnungen und Träumen. Dies waren Menschen gewesen, deren Mütter sie neun lange Monate lang ausgetragen hatten und deren Lebenspfad sie auf ein kahles Dach unter einer Sonne geführt hatte, die nicht die ihre war.
    Während das Platoon sich sammelte und seine Geräte überprüfte, starrte er in einem aus der Ewigkeit herausgerissenen Augenblick in die Ferne. Unbemerkt schloss einer der Pioniere neue Autogranatwerfer an und füllte seine Magazine. Schließlich riss ihn Sergeant Green aus seinen Gedanken.
    »Sir?«
    »Ja, Sergeant Green.«
    »Wir sind bereit zum Abrücken.«
    »Danke.« Duncan reichte ihm einen Karabiner. Mike überprüfte das Magazin und vergewisserte sich dann, dass sein Munitionsvorrat noch intakt war. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er immer noch ins Leere starrte. Am liebsten hätte er sich überhaupt nicht bewegt.
    »Sir?«
    »Ja, Sergeant Duncan.«
    »Wir müssen weiter.«
    »Ja, ich denke schon.« Er zögerte immer noch. Etwas Wichtiges fehlte, etwas, das ihm gewöhnlich in schweren Zeiten half. Wenn er dieses Etwas nicht hatte und sie stießen auf Gefahr, dann konnte das bedeuten, dass ihrer aller Leben im Eimer war. Er suchte danach, aber der Ort in seiner Seele, an dem dieses Etwas lebte, schien leer zu sein. Versteckte es sich vor ihm?
    »Michelle«, sagte er müde, »Koordinaten sämtlicher Sprengpositionen herunterladen. Platoon, Einsatzbefehl.« O'Neals Stimme war immer noch monoton und ließ keinerlei Emotion erkennen. Ebenso gut hätte das Team seine Befehle von einem altmodischen Computer aus der Zeit, bevor es AIDs gab, erhalten können. »Das konsolidierte Platoon, Zweites Bataillon, Dreifünfundzwanzig Infanterie-Bataillon, vollzieht verdecktes Eindringmanöver der Megascraper Daltren, Arten und Ar-tal. Das Platoon teilt sich in die vorher festgelegten Zwei- und Drei-Mann-Teams auf. Jedes Team hat eine Serie von Positionen, die es entweder unmittelbar zerstören oder mit

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