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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Bataillonskommandanten brutal durchgefallen waren. Trotz des Regens hielt sich also der Herrgott allem Anschein nach an seinem angestammten Arbeitsplatz im Himmel auf, und mit der Welt war alles in Ordnung – bis zu diesem Augenblick, als sein Jeep plötzlich einen geradezu spektakulären Platten hatte. Doch das war kein Hindernis, denn Jeeps sind mit Reserverädern ausgestattet; der Rucksack des Fahrers hing am Reserverad und enthielt das für eine derartige Eventualität nötige Werkzeug. Als sein Fahrer dann freilich gestand, dass er es versäumt hatte, dieses Werkzeug einzupacken, fing Lieutenant Colonel Horner augenblicklich an zu lächeln. Freilich war es ein sehr russisches Lächeln – eines, das seine Augen nicht mit einschloss.
    »Kein Werkzeug?«, fragte der Colonel knapp.
    »Nein, Sir.« Der Mann schluckte, wobei sein überdimensionierter Adamsapfel auf und ab hüpfte.
    »Kein Wagenheber.«
    »Nein, Sir.«
    »Sarn't Major!«, bellte der Colonel.
    Der Sergeant Major, den im Augenblick keinerlei anderweitige Pflichten in Anspruch nahmen und der sich in seinem Goretex-Tarnanzug recht wohl fühlte, fand die Situation, in der sie sich befanden, einigermaßen spaßig.
    »Soll ich ihn vierteilen, Sir?«, fragte er und klemmte sich die Hände unter die Achselhöhlen und bereitete sich innerlich auf eine längere Wartezeit im strömenden Regen vor. Dabei hoffte er inständig, dass es bald zu schneien anfangen würde; dann war die Wahrscheinlichkeit nicht so groß, dass er sich eine Unterkühlung zuzog.
    »Genau genommen würde ich gerne Vorschläge hören«, sagte der Colonel, der einige Mühe hatte, seinen Zorn zu zügeln.
    »Von Ihrer Empfehlung einmal abgesehen, Sir, man könnte das Schiedsrichterteam rufen?« Er grinste, und seine weißen Zähne bildeten einen scharfen Kontrast zu seinem ebenholzfarbenen Gesicht. Jack war der beste Bataillonskommandant, den er je erlebt hatte, aber es machte immer wieder Spaß, ihm dabei zuzusehen, wie er unwichtige Probleme löste. Dem Colonel war es verhasst, sich um solchen Kleinkram kümmern zu müssen. Er schien einfach zum General geboren zu sein, jemand, der bloß darauf wartete, bis er einen Adjutanten bekam, der sich um Fahrer und deren Schwächen kümmerte.
    »Also anrufen und zugeben, dass mein Fahrer ein Idiot ist, und ein Bergungsteam rufen, weil wir einen Platten haben. Reynolds«, sagte er und drehte sich zu dem Soldaten um, der in Habachthaltung im Eisregen stand, »ich würde wirklich gern wissen, was Sie sich gedacht haben.«
    »Sir, der Einsatzbereitschaftstest steht bevor«, sagte der Soldat und sehnte sich verzweifelt danach, sein Kreislauf würde aussetzen oder im Boden würde sich ein Loch auftun und ihn verschlingen.
    »Mhm, nur weiter. Sprechen Sie sich ruhig aus«, sagte der Colonel.
    »Ich glaube, ich weiß, worauf das hinausläuft«, schmunzelte der Sergeant Major.
    Reynolds holte zitternd tief Luft und fuhr fort: »Na ja, das Bordwerkzeug taugt nur für Kleinkram, zum Beispiel einen Reifenwechsel …«
    »So etwas wie jetzt!«, brauste der Colonel auf.
    »Yes, Sir«, fuhr Reynolds hartnäckig fort, »und wenn das Fahrzeug gut ist, dann passiert selten an den Reifen etwas. Und das hier ist ein guter Jeep, ein neuer Reifen, verdammt! Aber die Inspektoren wissen, dass Kommandeursfahrzeuge immer am besten gepflegt werden, also nehmen sie sie wirklich unter die Lupe. Und wenn sie nichts Größeres finden können, dann suchen sie eben nach Kleinkram, wie Lackabsplitterungen am Wagenheber und solchem Zeug. Deshalb habe ich mir in der Wartung einen neuen Werkzeugsatz organisiert, und weil ich nicht wollte, dass damit was passiert …«
    »Hab ich's doch gewusst!« Der Sergeant Major lachte schallend. »Herrgott, was für ein Scheißdreck. Nächstes Mal, Reynolds, besorgen Sie sich zwei Werkzeugsätze und sperren einen davon in Ihren Spind!«
    »Reynolds.« Der Colonel zwang sich zur Ruhe. Wenn er jetzt dem Idioten den Kopf abriss, würde das überhaupt nichts nützen. Er war hauptsächlich deshalb so sauer, weil er sich selbst die Schuld dafür gab, dieses ganz spezielle schwache Glied in der Kette nicht rechtzeitig ersetzt zu haben.
    »Ja, Sir?«
    »Sie sind so unfähig, dass es geradezu bemerkenswert ist.« Horner blickte zum Himmel auf, als würde er dort Zuspruch suchen.
    »Ja, Sir.«
    »Ich sollte Sie in die Protokollabteilung schicken, als ständiger Fahrer«, sagte der Colonel und wandte sich damit wieder ihrer augenblicklichen Situation zu.
    »Ja,

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