Invasion 01 - Der Aufmarsch
er mit geziert einschmeichelnder Stimme.
»Nein«, erwiderte das AID jetzt mit eher normal klingender Stimme. »Oberst Kiel war über das AID-Netz mit den Indowy in Verbindung. Der Indowy-Kapitän hat sich geweigert, mehr zur Verfügung zu stellen als ihm ausdrücklich von den Darhel befohlen worden war, ehe diese unsere Formation verlassen haben. Außerdem hat er sich geweigert, direkt mit Oberst Kiel zusammenzutreffen. Wie Sie wissen …«
»Die Indowy machen sich lieber in die Hosen als ein persönliches Gespräch zu führen«, führte Mike den angefangenen Satz zu Ende, nickte und sah den Captain wieder an. »Okay, jetzt weiß ich, wo das Problem liegt.«
»Können Sie es beheben?«, fragte der Captain verblüfft.
»Mhm«, machte Mike. »Wahrscheinlich, Sir«, schränkte er dann ein.
»Ich hab Ihnen doch gesagt, dass Mighty Mite alles hinkriegt, Sir«, sagte Wiznowski.
»Warum können Sie das?«, fragte der Captain, »wenn dieser deutsche Colonel oder Oberst und vermutlich auch der Korpskommandeur es nicht können?«
»Eine Frage der Größe, teilweise zumindest, Sir«, meinte Mike und grinste etwas verlegen. »Und Körpersprache. Für einen Indowy wirke ich nicht so muskelbepackt; die meisten von denen sind ziemlich untersetzt. Und ich bin nur groß, nicht riesig. Außerdem reagieren sie recht gut auf die Art von Körpersprache, die man braucht, um Pferde zu besänftigen. Ich hab welche auf der Farm zugeritten«, fügte er erklärend hinzu. »Und deshalb komme ich ganz gut mit ihnen zurecht, wo die meisten anderen Menschen Probleme haben. Der Korpskommandant hat sich vermutlich mit ihnen über Oberst Kiel in Verbindung gesetzt, Sir. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber die Indowy tun selten etwas, wenn es nicht wenigstens eine greifbare Verbindungsperson gibt. Wenn ich ein persönliches Treffen mit dem Kapitän des Schiffes zustande bringe, kann ich die Botschaft direkt überbringen. Unter der Voraussetzung, dass ich mit dem Kapitän sprechen und ihm erklären kann, welche Anpassungen erforderlich sind und ihn dazu bewegen kann, die Wünsche von Oberst Kiel als berechtigt zu akzeptieren, dann sollte es gehen.«
»Mhm«, sinnierte der Captain. »Und wenn nicht?«
»Dann, Sir, werde ich einen Rundgang durch das Schiff machen und dafür sorgen, dass jeder Bereich für sich angepasst wird«, antwortete Mike.
»Okay«, nickte Brandon. Und nach einem Augenblick setzte er fast weinerlich hinzu: »Es gibt auf diesem Schiff wirklich frisches Obst?«
»Und Gemüse«, bestätigte Mike. »In Stasis, damit es auf unbestimmte Zeit frisch bleibt. Hätten Sie gerne einen Salat?«
»Nein«, sagte der Captain. Er sah zu Wiznowski hinüber, der ihn rätselnd musterte. »Nein. Wenn wir es nicht hinkriegen, dass die Soldaten welchen bekommen …«
»Yes, Sir«, nickte der Sergeant. »Weißt du, Mike, das einzige Obst, das wir gekriegt haben, ist getrocknetes Zeug aus den Rationspackungen. Und Dosenerbsen, Dosenmais, Dosenbohnen. Die Jungs sind wirklich sauer.«
»Aber du nicht, stimmt's, Storch?« Mike grinste. »Skorbut?«, fragte er und wandte sich wieder dem Captain zu.
»Nein.« Brandon schüttelte den Kopf. »In dem Punkt ist alles in Ordnung. Jeder nimmt Vitamine, und das Essen ist entsprechend angereichert. Ganz zu schweigen von den Getränken. Aber die Moral ist ziemlich im Eimer. Bei den anderen Kontingenten hat es bereits Tumulte gegeben, selbst bei ein paar amerikanischen Einheiten.« Wieder schüttelte er den Kopf, diesmal resigniert.
»Nun gut, wir kriegen das schon hin, Sir«, sagte der Lieutenant zuversichtlich.
Der Captain lächelte. »Hört sich gut an. Aber damit komme ich jetzt zum eigentlichen Grund meines Hierseins: Ausbildung.«
Mikes Miene verfinsterte sich. »Ich habe klare Anweisung, Sir.«
»Und Sie können mich in diese Anweisungen nicht einweihen?«
»Ich habe keine Erlaubnis, mich zu Ausbildungszwecken unter die Truppen zu mischen und darf nicht mit Offizieren über Ausbildungsfragen sprechen. Ich habe keinen Zutritt zum Bataillonsbereich oder den Ausbildungsbereichen.« Mike hatte über diese Worte eine ganze Weile gründlich nachgedacht.
»Mhm«, sagte der Offizier und lächelte. »Gut, ich bin froh, dass mein Informant die Formulierung richtig mitbekommen hatte. Wie gesagt, ich möchte nicht, dass Sie gegen Ihre Anweisungen handeln …«
»Nun, Sir«, sagte O'Neal, »da diese Anweisungen ja in Anbetracht …«
»Aber Sie dürfen auch nicht vergessen, Lieutenant«, unterbrach
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