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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Colonel Youngman oder Major Pauley.« Mike lächelte würdevoll. Der Unteroffiziersdienstgrad hinter dem Captain zwinkerte ihm zu.
    »Nein, das hatte ich nicht.« Etwas an diesem schlichten Satz ließ in Mikes Kopf die Alarmglocken schrillen.
    »Möchten Sie reinkommen, Sir?«, fragte Mike und trat in dem engen Raum einen Schritt zurück. Das Lüftungssystem hatte den Geruch von Erbrochenem weggespült, aber der enge ›Raum‹ hatte etwa die Größe eines begehbaren Kleiderschranks. Das Bett, auf dem Mike gesessen hatte, klappte hilfsbereit in die Wand zurück und formatierte sich dann neu zu einer Gruppe von Arbeitsstühlen, während sich aus der gegenüberliegenden Wand eine Tischplatte schob. Trotz der geschickten Anordnung des Mobiliars war der Raum für drei beengt, besonders für Leute von der Breite Mikes und der Größe des Staff Sergeant. Dennoch trat der Captain sofort ein, und der Sergeant folgte ihm. Der Captain nahm sich einen Stuhl, was Mike und den Sergeant dazu veranlassten, ebenfalls Platz zu nehmen. Der Sergeant musste seine Knie bis zur Brust anziehen.
    »Ich nehme an, Major Norton könnte Ihre Tür ebenfalls öffnen, Sir«, fuhr Mike fort. »Die Indowy sind äußerst hierarchisch veranlagt, jeder Indowy einer höheren Kaste kann unangemeldet eintreten. Gleichrangige können das nicht. Die AI des Schiffs ist nach diesem Protokoll programmiert, und ich muss sagen, dass das mich nervt.«
    »Mhm. Ich bin schon einen Monat auf diesem Kahn und wusste das gar nicht«, sinnierte der Captain. »Was weiß ich sonst noch alles nicht?«
    »Nun, ich vermute, dass Ihre Kompanie noch keine VR-Ausbildung hat, und ich weiß, dass ich der einzige Mensch bin, der auf diesem Schiff ein wenig Lebensraum gefunden hat. Sonst noch rhetorische Fragen, Sir?«, schloss Mike leicht verstimmt.
    »Wissen Sie«, meinte der Captain mit der Andeutung eines Lächelns, »Sie sollten wirklich lernen, Ihre Zunge ein wenig im Zaum zu halten.«
    »Ja, Sir, dafür gibt es keine Entschuldigung, Sir.«
    »Doch, eine Entschuldigung haben Sie. Man hat Sie wie einen Paria behandelt und nicht zugelassen, dass Sie Ihre Arbeit tun. Trotzdem sollten Sie lernen, sich ein wenig zurückzuhalten.«
    »Yes, Sir.«
    »So, und ich bin zu Ihnen gekommen, weil ich ein Problem habe, bei dem Sie mir vielleicht helfen können. Übrigens, ich bin Captain Brandon von der Bravo-Kompanie.«
    »Yes, Sir.« Mike nickte. »Ich habe Sie erkannt.«
    »Ich hatte den Eindruck, dass man Ihnen verboten hat, mit irgendjemandem im Bataillon in Verbindung zu treten«, meinte Brandon geheimnisvoll.
    »Das habe ich auch nicht getan, Sir. Ich habe mir die Information über mein AID besorgt.«
    »Sie können recht gut mit diesen AIDs umgehen, nicht wahr?«, fragte der Captain.
    »Das möchte ich meinen, Sir.«
    »Und Sie sind Fachmann für GKA-Anzüge.«
    »Nicht Fachmann, sondern Meister«, sagte O'Neal und lächelte dabei.
    »Na schön.« Wieder ein Lächeln. »Das ist gut, wir brauchen nämlich etwas Hilfe.«
    »Sir«, erwiderte Mike mit sichtlichem Unbehagen. »Ich habe Anweisung …«
    »Lieutenant«, fiel ihm der Captain mit strenger Miene ins Wort, »mir ist wohl bewusst, wie wichtig Befehle sind. Ich bin Berufsoffizier und führe jetzt zum zweiten Mal eine Kompanie. Mir ist voll und ganz bewusst, dass man nicht leichtfertig gegen einen ausdrücklichen Befehl handelt. Ich glaube deshalb auch nicht, dass Sie gegen Ihre Befehle handeln sollten.«
    »Nicht?«, sagte Mike verblüfft.
    »Nicht?«, sagte der Staff Sergeant, eher noch verblüffter.
    Mike lächelte den hoch gewachsenen Sergeant an, der sein Lächeln erwiderte.
    »Soweit mir bekannt ist, kennen Sie Sergeant Wiznowski bereits«, sagte der Captain. »Der Sergeant ist Leiter der Scout/Scharfschützengruppe in meiner Kompanie.«
    »Ja, Sir, natürlich«, sagte Mike und streckte dem anderen die Hand hin. »Wie geht's denn, Sergeant?«
    »Oh, kann mich nicht beklagen, Mighty Mite. Und selbst?« Wiznowskis Hand legte sich um die Mikes, was darauf hinauslief, dass von ihr praktisch nur der Daumen zu sehen war.
    Mike schnaubte.
    »Wie ich gehört habe, haben Sie beide schon einmal in derselben Einheit gedient.«
    »Hey, Storch«, sagte Mike, »lang nicht gesehen.«
    »So, und wo wir jetzt alle Freunde sind …«, fuhr der Captain fort und ließ ein Lächeln aufblitzen, das jedoch gleich wieder aus seinen Gesichtszügen verschwand. Er setzte zum Sprechen an, hielt dann inne und sah sich in der Kabine um. »Ich möchte

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