Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
auf.
    Der Golfplatz zwischen dem Posleen-Schiff und ihm war mit Verletzten und Toten aus dem in Panik geratenen Mob übersät. Die meisten von ihnen waren Kinder oder alte Leute. Als das Schiff sich heruntersenkte, schüttelte der Präsident den Kopf. Er sah sich um, registrierte all die armen Leute, die bei diesem letzten Zwischenfall getötet oder verletzt worden waren, und registrierte sie in seinem Hauptbuch. Er hätte anordnen können, dass die Menge verteilt wurde, dass sie Gruppen bildete. Dann wären all diese armen Kinder, die jetzt wie weggeworfene Puppen auf der Erde lagen, noch am Leben. Und wenn er so viel Verstand gehabt hätte, wie ihn der Herrgott einem Esel mitgab, dann wären all die armen Kinder, die jetzt über ganz Prince William County verstreut waren, noch am Leben.
    Ein letztes Mal schüttelte er den Kopf und blickte in die Tiefen des verhassten Helms. Er hoffte wirklich von ganzem Herzen, dass der Anzug wusste, was er tat. Der Anzug wusste es. Präsident Edwards konnte spüren, wie die Innenschicht pulsierte, und war im Begriff, sich ganz der Führung der Gestalt zu überantworten.
    Er setzte den Helm auf und wartete darauf, dass er Taschen über seinen Augen, der Nase und dem Mund öffnete, ehe er die Augen aufschlug. »AID?«
    »Sir?«
    »Wenn der erste Posleen auftaucht, lässt du dich von der Gestalt steuern.«
    »Ja, Sir.«
    »Ich werde versuchen, keine Bewegungen oder Geräusche zu machen, die dich ablenken. Aber wenn ich mich in größerem Maße bewege, AID, folgst du Sergeant Martinez. Klar?«
    »Klar«, sagte das AID. Der Präsident verspürte eine ausgeprägte und recht komplizierte Aufwallung der Gestalt und nahm das als Zustimmung.
    Er griff nach hinten und senkte den M-300-Gravkarabiner. Als die schwere Waffe sich an Ort und Stelle befand, blühte eine Reihe von Bildern vor seinen Augen auf. Zur Abwechslung handelte es sich um verblüffend verständliche Information. Entfernung und Richtungsdaten krochen an seinen Augen vorbei, während er die Waffe hin und her bewegte. Jetzt öffnete sich oben an der Einsatzplattform des Schiffs ein Spalt.
    »Also, Jungs«, flüsterte er den elektronischen Symbolen zu, »jetzt liegt es an euch. Macht eurem Präsidenten Ehre.« Wenigstens würde er den Gespenstern, die ihn peinigten, in die Augen sehen können.

67
    Washington D.C.,
    United States of America, Sol III

    1046 EDT, 11. Oktober 2009

    Der schroffe, aber nicht unfreundliche Colonel hatte sich entfernt, nachdem er sich vergewissert hatte, dass Ryans Platoon sich den örtlichen Streitkräften angeschlossen hatte. An seine Stelle war ein Captain getreten, der wesentlich mürrischer wirkte. Lieutenant Ryan hatte das Gefühl, als wäre er mitten im dritten Akt in ein Theaterstück hineingeschlendert. Der Colonel und der Captain schienen miteinander in einer Art Code zu kommunizieren. Dennoch spürte er, dass der Captain nicht sehr erfreut darüber war, seine Bekanntschaft zu machen. Seine einzige Bemerkung war etwas von wegen Punkten für die WPSV.
    Nun war Lieutenant Ryan zwar noch nicht lange beim Militär, wusste aber, worum es sich bei der »West-Point-Schutzvereinigung« handelte. Da sie normalerweise dann in Aktion trat, wenn es darum ging, die Karriere eines West-Point-Absolventen zu retten, musste er wohl davon ausgehen, dass er tiefer in Ungnade war, als er das vermutet hatte, weil er sein Platoon »verloren« hatte. Die gute Arbeit, die sie in Occoquan geleistet hatten, war natürlich vergessen, und das Einzige, woran man sich erinnerte, war, dass er den ganzen Tag auf der Mall herumgezogen war, um sich ein neues Zuhause zu suchen. Sehr fair kam ihm das nicht vor, aber das war das Militär ja schließlich auch nicht. Man konnte Pluspunkte sammeln, so viel man wollte, ein einziges »Oh Scheiße« löschte die alle aus.
    Aber ob der Captain ihn nun mochte oder nicht, Ryan fand, dass es seine Pflicht war, ihn auf einiges hinzuweisen. Also nahm er seinen ganzen Mut zusammen und trat vor ihm hin.
    »Sir?«, sagte er unsicher. Der Captain hatte die Arbeiten an der Arlington-Brücke überwacht und drehte sich jetzt halb zu ihm herum. Der Ort, an dem er sich befand, eignete sich ideal dafür, sich einen guten Überblick zu verschaffen, da die Rückseite des Lincoln Memorial genau auf die Brücke ausgerichtet war. Aber ein paar Nachteile hatte dieser Standort auch.
    »Ja, Lieutenant Ryan?«, fragte er in herablassendem Tonfall. Captain Spitman war ein hoch gewachsener, breitschultriger

Weitere Kostenlose Bücher