Invasion 02 - Der Angriff
an. Die meisten oder alle davon sind nicht nur Threshkreen. Ich wette mit dir, sie sind Kessanalt .«
Bei diesen Worten durchströmte eine Aufwallung von Kampfhormonen die beiden anderen Kessentai. Kessanalt wurde nur dem Mächtigsten, den Tapfersten verliehen. Von nicht recycelten Seelen von Kessanalt umgeben zu sein, das war wie ein Nestlingsalbtraum. Jahrtausende alte Instinkte erwachten, und plötzlich fühlten sie sich von den größeren, wilderen Zähnen umringt, die seit Urzeiten die Posleen angetrieben hatten, so sicher wie möglich zu werden.
» Fuscirto mit!«, hei Kenallai. »Zuerst Metall-Threshkreen. Dann der Ort, wo die Kessanalt zum Sterben hingehen. Was kommt als Nächstes?«, schloss er mit einer rhetorischen Frage. »Du hast gesagt, du hättest zwei Antworten?«
»Ja, mein Edas’antai«, bestätigte Kenallurial. »Ich sehe eine Möglichkeit, die Brücke zu erobern.«
»Ah!«, rief der Oolt’ondai aus. »Und wird das auch funktionieren?«
»Das könnte es«, meinte der jüngere Kessentai und schilderte ihnen, was er sich überlegt hatte.
Kenallai beobachtete ein zur Landung ansetzendes Schiff, das zur anderen Seite des Flusses strebte. Wenn sie es nicht schafften, die Brücke zu überqueren, könnte es sein, dass die Nachzügler einen Brückenkopf errichteten. Er könnte seine Oolt’pos nach vorne rufen und ihnen befehlen, die Brücke zu überqueren. Aber viele von den großen Kommandoschiffen waren bei ebendiesem Unterfangen zerstört worden, und außerdem würde es sie wertvolle Zeit kosten. Nein, da war es besser, es mit der Idee seines Eson’antai zu versuchen.
»Seht euch diese Abat an«, schnaubte Ardan’aath. »Wir tun die ganze Arbeit, und sie kommen einfach angeflogen, um uns unsere Beute wegzuschnappen.«
»Sie landen auf der anderen Seite des Flusses, Ardan’aath«, erwiderte Kenallai schnaubend. »Mir scheint, die landen in einem Grat’s Nest .«
Nach all dem Artilleriefeuer und den Sprengungen der letzten Stunden war der Überschallknall am Himmel kaum wahrnehmbar. Trotzdem blickte Keren auf.
»Oh Scheiße«, sagte er, während der Suburban über den aufgerissenen Rasen im Süden des Washington Monument polterte. Der Rasen war bereits von einer Vielzahl von Ketten- und Radfahrzeugen malträtiert worden und von zahlreichen Furchen durchzogen. Sie hatten die über die Mall und sämtliche Denkmäler verstreuten Einheiten gesehen und fragten sich jetzt, wo in drei Teufels Namen in dem Meer von Zelten, LKWs und Kampffahrzeugen wohl ihr Sammelplatz sein mochte.
»Bloß ein weiterer Lander«, sagte Elgars. Ein paar Ibuprofen hatten offensichtlich die Schmerzen gelindert, die ihr Handgelenk ihr bereitete.
»Yeah, aber der wird auf ein paar armen Teufeln landen, und dann werden die etwas dagegen unternehmen müssen.«
»Das Ding landet in einem Hornissennest.«
»Das schon. Aber es wird auch eine Menge Hornissen umbringen.«
Sergeant Carter hatte in seiner ganzen militärischen Laufbahn bisher nie ein Zelt aufgebaut. Aber das AID hatte dafür exakte Anweisungen, was ihn keineswegs überraschte. Und deshalb waren er und seine Gruppe damit beschäftigt, einer Gruppe Zivilisten zu zeigen, wie man Zelte baut, während eine Gruppe Soldaten das Plangitter für die Zeltstadt markierte. Der Rest der Kompanie erklärte in einem anderen Bereich, wie man Feldlatrinen baut oder hielt einfach Wache. Die Wachen waren immer noch bei den Bradleys und nicht beim Präsidenten, als das Posleen-Schiff landete.
Das Schiff verlangsamte seine Fahrt praktisch auf Null und schwebte leicht wie ein Hauch zur Fifth Street hinüber. Dort setzte es auf und klappte die Rampe runter.
Beim ersten Überschallknall war die Menge noch in Panik geraten. Das inzwischen vertraute Geräusch wanderte kurzschlussartig in das reptilische Raupenhirn und löste Flucht aus. Bedauerlicherweise hatte freilich jeder andere Vorstellungen davon, in welche Richtung man am besten floh, und die Folge war Chaos.
Das Chaos hörte auf, als das Schiff eintraf. Als der Schatten über sie hinwegzog, registrierte der Mob in seinem Mobbewusstsein Entfernung und Richtung und bewegte sich in entgegengesetzter Richtung. Die Folge war, dass die Bewachertruppe einfach mitgerissen wurde.
Der Präsident andererseits, in seinem schweren Kampfpanzer, wurde einfach hin und her gestoßen. Einmal wurde er umgeworfen, als er sich einfach nicht von der Stelle rühren wollte, aber als die Menge dann dünner wurde, richtete er sich wieder
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