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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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habe ich Ihnen je ein Foto von meinem Freund gezeigt?«
     
     
    »Du liebe Güte«, murmelte Captain Slight. »Ich denke, der war ganz bestimmt der Größte in seiner Klasse.«
    First Sergeant Bogdanovich schnaubte halblaut. Bogdanovich, einige wenige alte Mitglieder des Bataillons durften sie Boggle nennen, war eine untersetzte, muskulöse Blondine mit fast durchsichtiger weißer Haut von all den Jahren, die sie in Anzügen verbracht hatte. Sie hatte dem Bataillon schon vor dessen erster Feuerprobe angehört und war bisher der Ansicht gewesen, es gäbe nichts mehr, was sie in Erstaunen versetzten konnte. Doch Boggle musste zugeben, dass der First Lieutenant, der sich beim Kompaniechef meldete, einigermaßen überdimensioniert war. Es sah tatsächlich so aus, als habe er Mühe, durch die Tür zu kommen. Hoffentlich gab es einen Anzug, den man ihm anpassen konnte. Andererseits sah er aus, als könnte er einen HVM-Treffer auf die Brust ohne Anzug überstehen.
    »Sar … Lieutenant Thomas Sunday junior meldet sich zum Dienst«, sagte Sunday und machte eine Ehrenbezeigung.
    Sunday fragte sich, weshalb diese Begegnung gerade jetzt stattfinden musste; die Mehrzahl der Kompanie war bereits entlassen worden, und er konnte den Lärm hören, den sie dabei machten, sich in ihren Zimmern einzurichten. Aber die Offiziere und Unteroffiziersdienstgrade waren offenbar noch gefragt. Ihm war schon aufgefallen, dass das bei den Zehntausend gewöhnlich der Fall war, ganz im Gegensatz zu seiner ersten Einheit bei den Landstreitkräften, und er begriff nicht ganz, was es zu bedeuten hatte.
    »Stehen Sie bequem, Lieutenant«, sagte Slight. »Das ist First Sergeant Bogdanovich. Sie wird Sie später mit Ihrem Platoon Sergeant bekannt machen.« Slight legte eine kurze Pause ein und fuhr dann taktvoll fort: »Wie es scheint, sind Sie erst vor kurzem befördert worden …«
    »Yes, Ma'am.« Sunday nickte. »Ich bin etwa fünf Minuten ehe ich die Zehntausend verlassen habe, zum First Lieutenant befördert worden.«
    Slight lächelte, und der First Sergeant schmunzelte. »Na ja, man muss immer wieder die Chuzpe von Cutprice bewundern. Was waren Sie denn, ehe man Sie so abrupt befördert hat? Ein Lieutenant Second?«
    »Nein, Ma'am«, sagte Sunday und runzelte die Stirn. »Ich war Staff Sergeant.«
    »Mhm«, murmelte Slight und runzelte dabei leicht die Stirn. »Das muss ich mir durch den Kopf gehen lassen. Ich denke, die Botschaft, die er uns damit übermitteln wollte, war, dass Sie seiner Ansicht nach einen guten GKA-Platoon-Führer abgeben werden. Was meinen Sie dazu?«
    »Mit allem Respekt, Ma'am, mir gefällt es nicht sonderlich«, gab Sunday zu. »Lieutenants bekommen keine Gelegenheit, Posleen zu töten. Ich wollte zu den Anzügen, um Gäule zu erledigen, nicht, um Feuerzonen festzulegen und Berichte zu verfassen. Und … es hat gewisse Vorteile, wenn man ein Fleet Sergeant ist oder Staff Sergeant bei den Landstreitkräften, die man … als Lieutenant nicht hat. Abgesehen von den Gäulen, die man nicht erledigen kann.«
    »Ich will Ihnen was sagen, Lieutenant«, meinte der Captain wieder mit einem schwachen Lächeln. »Wir wollen Sie mal für den Augenblick als Platoon-Führer einteilen. Und wenn wir dann zu dem Schluss gelangen, dass das nicht das Richtige für Sie ist, dann werden Sie wieder Sergeant, ohne dass einer etwas übel nimmt; Fleet Strike schiebt ständig Leute auf die Weise hin und her, ohne dass das irgendwelche nachteiligen Auswirkungen auf ihre Personalakten hat. Was halten Sie davon?«
    »Ganz wie Sie meinen, Ma'am«, dröhnte Sunday.
    »Haben Sie den Bataillonskommandeur schon kennen gelernt?«, fragte sie. »Er möchte, dass ihm jeder Offizier vorgestellt wird, den wir bekommen.«
    »Nein, Ma'am. Man hat mir gesagt, dass ich mich zuerst beim Kompaniechef melden soll.«
    »Okay«, sagte sie. »AID?«
    »Major O'Neal ist in seinem Büro und befasst sich mit den Ausbildungsplänen«, erwiderte das AID prompt. Es hatte eine tiefe, männliche Baritonstimme, ganz anders als die meisten, die Sunday bisher gehört hatte und die offenbar alle weibliche Stimmen hatten. »Sein AID sagt, dass ihm die Unterbrechung sehr angenehm wäre.«
     
     
    Mike nickte Sunday zu und erwiderte seine Ehrenbezeigung. »Rühren, Lieutenant«, sagte er und grinste ganz gegen seine Gewohnheit, die ihn meist zu finsteren Blicken veranlasste. »Setzen Sie sich.«
    Das Büro war klein, kleiner als das der Kompaniechefin und ebenso wie das ihre fast ohne

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