Invasion 03: Der Gegenschlag
Reihe Claymores zurückschlagen.«
Papa O'Neal sah zu Shari hinüber, die ihr Steak nur zur Hälfte gegessen hatte, und runzelte die Stirn. »Alles in Ordnung?«
»Doch«, meinte Shari mit einem schwachen Lächeln. »Ich kann mich nur nicht erinnern, je in einem ganzen Monat so viel Fleisch gegessen zu haben.«
»Nun, dann sollten Sie eben öfter hierher kommen.« O'Neal lächelte und stupste sie am Arm an. »Sie sind ja viel zu dünn. Wir müssen Sie ein bisschen rausfüttern.«
»Ich weiß«, sagte Wendy und schob sich den Rest ihrer Baked Potatoes in den Mund. »In der Urb essen wir beide etwa gleich viel, und ich habe alle Mühe, mein Gewicht zu halten . Shari nimmt nie zu.«
»Oh, früher musste ich manchmal Diät halten«, sagte Shari und wischte sich den Mund ab und legte ihre Serviette dann neben ihren halb vollen Teller. »Aber das Essen in der Urb ist nicht …«
»Besonders gut dafür, zuzunehmen«, ergänzte Elgars für sie und stippte mit einem Stück Brot Steaksoße auf. »Außerdem ist es lausig, wenn man damit Muskeln aufbauen möchte; die Proteinportionen sind nicht groß genug. Ich habe ständig das Gefühl, ich sollte ausgehungert werden.«
»Das ist einer der Gründe, weshalb ich das Fitnesstraining aufgegeben habe«, erklärte Shari und zog die sichtlich gesättigte Kelly auf ihren Schoß. Die beiden Jüngsten waren schon im Bett, die anderen waren trotz der Dunkelheit noch draußen; die O'Neals hatten ihnen warme Kleidung geliehen. Die Kinder hatten einen riesigen Spaß daran, einfach herumzurennen und zu spielen; in der Urb war dazu viel zu selten Gelegenheit. »Ich bin dann immer ganz schnell müde. Das kommt von dem lausigen Essen und der Arbeit mit den Kindern. Und ich konnte sie nie wohin schicken, wo sie sicher sind, so, wie hier, also waren sie immer um mich rum .« Sie drückte Kelly an sich und rieb ihre Wange am Kopf des schläfrig wirkenden Mädchens. »Nicht, dass es mir etwas ausgemacht hätte, Süße. Aber es ist wirklich schön, einmal ausruhen zu können.«
»Also lausiges Essen bekommen Sie hier ganz bestimmt nicht«, erklärte Papa O'Neal entschieden. »Und Pause machen können Sie auch. Ich möchte, dass Sie morgen Nacht auch noch hier bleiben. Und da gibt es dann mal richtig zu essen.«
»Oh, ich weiß nicht«, sagte Shari und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. »Es gibt so viel zu tun …«
»Aber nichts, was wichtig wäre«, sagte Wendy. »Wir hier sind die Kindertagesstätte. Eigentlich müssen wir nie zurückkehren.«
»Das stimmt nicht«, widersprach Shari. »Die Kinder sind in unserer Obhut, aber wir haben nicht das Sorgerecht für sie. Das wäre so wie Kidnapping.«
»Okay«, räumte Wendy ein. »Aber wir brauchen nicht schon am Morgen zurück. Wir können noch über Nacht bleiben.«
»Und was ist mit dem Sergeant Major?«, fragte Shari. »Er muss doch zurück, oder?«
»Nee«, meinte Mosovich. »Wenn einer was von uns will, können die uns anpiepsen; ich komme von hier genauso schnell ins Hauptquartier wie aus meiner Kaserne. Wir sind ohnehin im Dienst; so steht es in unseren Befehlen. Und das Essen hier ist viel besser und die Landschaft schöner«, fügte er hinzu und zwinkerte Wendy dabei zu.
»Allerdings«, sagte Wendy und streckte ihm die Zunge heraus. »Und ich denke, Captain Elgars fühlt sich hier auch wohler als in der Urb.«
»Und ob«, nickte Elgars. »Ich weiß nicht, ob das an der Luft liegt oder am Essen oder an was sonst. Aber das ist das erste Mal, dass ich mich wieder … lebendig … fühle. Ganz.«
»Also, wenn wir nicht lästig fallen«, meinte Shari zum letzten Mal.
»Wenn Sie lästig fallen würden, hätte ich nicht darauf bestanden«, grinste Papa O'Neal. »Ich freue mich darauf, Sie richtig rauszufüttern«, fuhr er dann fort und stupste sie dann in die Rippen.
»Das klingt ja geradezu himmlisch«, kicherte Shari und schlug nach seiner Hand, bis er schließlich aufhörte. Dann hielt sie seine Finger fest und ließ sich Zeit, sie wieder loszulassen.
»Es ist hübsch hier«, sagte Wendy und lächelte; dann lehnte sie sich zurück und streckte sich genüsslich. »Aber müde macht es auch. Ich denke, wir sollten alle zu Bett gehen …«
Mueller bekam plötzlich einen Hustenanfall. »Oh, tut mir Leid«, stieß er dann hervor und sah schnell weg.
Wendy hielt mitten in ihrer Bewegung inne und musterte ihn unter gesenkten Lidern. »… und ich wollte schon sagen: ›Und ruhen Sie sich für morgen aus‹. Master Sergeant Mueller,
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