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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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die Gabel in den Heuballen, ohne sich umzudrehen. »Nichts.«
    »Shari und ich haben uns gerade den Kopf zerbrochen, wo du den ganzen Morgen über gesteckt hast«, sagte Papa O'Neal hinter ihr. »Wie ich feststelle, hast du alles erledigt. Aber irgendwie hast du das geschafft, ohne in meine Nähe zu kommen.«
    »Mhm.« Cally sah sich um, aber wenn sie nicht in den Heuschober kletterte und dann vermutlich oben durch ein Fenster ins Freie kraxelte, gab es keine Fluchtmöglichkeiten. Und über kurz oder lang würde sie sich umdrehen müssen. Sie wusste, dass sie eindeutig gefangen war. Also überlegte sie, ob sie sich entweder umdrehen und sich den Weg freischießen oder zum Fenster hinausspringen und nach Oregon gehen und dort mit Grandma leben sollte. Aber sie bezweifelte, ob sie wirklich schneller schießen konnte als der Alte. Und was das Leben bei Grandma anging, so wusste sie, dass die Kommune dort sich vom Militär schützen ließ; man würde ihr also ihre Waffen wegnehmen. Ausgeschlossen.
    Shannon, dieser Fiesling, war tatsächlich geflohen. Abgehauen. Zum Kotzen. Schließlich seufzte sie und drehte sich um.
     
     
    Papa O'Neal sah einmal hin und zog dann seinen Beutel mit Red Man heraus. Er entnahm ihm etwa die Hälfte seines Inhalts und drehte daraus bedächtig eine Kugel, die nicht ganz so groß wie ein Baseball war. Diese stopfte er sich in die linke Wange, dann steckte er den Beutel weg. Dabei hatte er die ganze Zeit Callys Gesicht betrachtet.
    »Enkeltochter«, sagte er mit leicht undeutlich klingender Stimme, »was ist mit deinen Augen passiert?«
    »Jetzt fang bloß nicht an, Grandpa«, wehrte sich Cally mit gefährlich klingender Stimme.
    »Ich meine, du siehst aus wie ein Waschbär …«
    »Ich denke, sie möchte vielleicht auf Britney Spears machen«, meinte Shari diplomatisch. »Aber … diese Dichte … passt wirklich … nicht zu dir, Liebes.«
    »Ich meine, wenn du in die Stadt gehst, dann verhaften die mich, weil ich dich verprügelt habe«, fuhr Papa O'Neal fort. »Ich meine, deine Augen sind ja völlig blau und schwarz!«
    »Bloß weil du KEINE AHNUNG von Mode hast …!«, wehrte sich Cally.
    »Oh, das ist Mode …?«
    »Augenblick, Augenblick!«, sagte Shari und hob beide Hände. »Jetzt wollen wir uns mal wieder beruhigen. Ich nehme an, alle in dieser Scheune Anwesenden, mich ausgenommen, aber das Pferd vermutlich eingeschlossen , sind bewaffnet.«
    Papa O'Neal setzte dazu an, etwas zu sagen, doch Shari hielt ihm die Hand über den Mund.
    »Sie wollten doch, dass ich, dass wir mit Cally über ›Mädchensachen‹ sprechen. Stimmt's?«
    »Ja«, nickte O'Neal und schob ihre Hand weg. »Aber da habe ich … Hygiene gemeint und …«
    »Wie man einen Kerl völlig zum Trottel macht?«, fragte Cally. »Das weiß ich doch alles längst.«
    Shari legte ihm wieder die Hand auf den Mund, und er zog sie weg.
    »Hören Sie, ich bin ihr Großvater!«, erregte er sich. »Habe ich denn gar nichts zu sagen?«
    »Nein«, erklärte Shari entschieden. »Das haben Sie nicht.«
    O'Neal warf beide Arme in die Höhe. »Genau deswegen ist es mir so zuwider , Frauen um mich rum zu haben. Okay! Okay! Schön. Ich habe also Unrecht! Bloß eines.« Er zeigte mit dem Finger auf Cally und schüttelte ihn. »Make-up. Okay, mit Make-up komme ich klar. Make-up ist sogar gut. Aber keine Waschbäraugenl «
    »Okay«, meinte Shari sanftmütig und drehte ihn in Richtung auf die Scheunentür herum. »Wie wär's, wenn Sie nach dem Schwein sehen, dann können Cally und ich uns ein wenig unterhalten.«
    »Schon gut, schon gut«, murmelte er. »Nur zu. Bringen Sie ihr bei, wie man einen Kerl total wütend macht, ohne auch nur den Mund aufzumachen. Verpassen Sie ihr den ganzen Studiengang … schon gut …« Er murmelte weiter vor sich hin, stelzte aber nach draußen.
    Cally sah Shari an und lächelte vergnügt. »Du kommst ja anscheinend gut mit ihm klar.«
    »Ja, so ist es«, gab Shari zu. »Was man von dir im Augenblick nicht behaupten kann.«
    »Oh, das ist schon in Ordnung«, sagte Cally, die auf dem Heuballen sitzen geblieben war. »Ich war nur all die Jahre sein perfektes, kleines Kriegerkind, und jetzt … ich weiß nicht. Mir hängt die Farm zum Hals raus, das sage ich dir. Und mir hängt es auch zum Hals raus, dass man mich wie ein kleines Kind behandelt.«
    »Nun, dann gewöhn dich daran, dass das noch eine Weile so bleiben wird«, sagte Shari. »Beides. Sofern nicht etwas höchst Unangenehmes passiert. Weil du nämlich

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