Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
ist.«
     
     
    Wendy lächelte, als Shari und Cally in die Küche kamen.
    »Ich sehe, du hast meinen Rat befolgt«, meinte sie. »Hübsch. Sehr dezent.«
    »Äh …«, machte Cally.
    »Wir mussten da einiges abändern«, gab Shari zu.
    »Grandpa hat gesagt, ich hätte Waschbäraugen«, beklagte sich Cally.
    »Das waren sie auch«, erklärte Shari. »Später kann Wendy dir dann zeigen, wie man sich richtig Waschbäraugen malt; ich habe den ›Britney Spears Look‹ schon bei Wendy gesehen, und die Ähnlichkeit ist wirklich sehr groß.«
    Wendy streckte ihr die Zunge heraus, verzichtete aber auf einen Kommentar.
    »Bis dahin«, fuhr Shari fort, »solltest du dich auf das Minimum beschränken. Du brauchst das wirklich nicht, weißt du. Make-up dient dazu, Frauen natürlich aussehen zu lassen. Und, das solltest du wissen, einer der Gründe, man trägt es unter anderem deshalb nicht wie Kriegsbemalung auf, weil das die jungen Damen tun, die ihre Zuneigung verkaufen . Und wenn du mit solchem Make-up in Franklin rumläufst, solltest du dich nicht wundern, wenn einer dieser Soldaten einen falschen Eindruck bekommt.«
    »Ich bin es einfach leid, ›einer von den Boys‹ zu sein«, sagte Cally. »Ich meine, als ich noch keinen Busen hatte und die Jungs noch nicht mit raushängender Zunge hinter mir herrannten, hat Grandpa mich wie einen Kerl behandelt. Jetzt würde er mich am liebsten in einen Turm sperren!«
    Shari lächelte und schüttelte den Kopf. »Er ist ein Vater. Na schön, ein Großvater, aber man könnte sagen, das ist hier dasselbe. Er will nur das, was seiner Ansicht nach das Beste für dich ist. Da kann er Recht haben oder nicht, jedenfalls versucht er das. Alle Eltern versuchen das«, schloss sie und seufzte dabei.
    »Und dann kommt noch hinzu, dass er eben ein Kerl ist«, meinte Wendy. »Er war selbst einmal einer von diesen Jungs, die mit heraushängender Zunge rumlaufen, und weiß, was sie denken und was sie wollen. Und neunundneunzig Prozent von denen allen wollen nichts anderes, als dir an die Wäsche zu gehen. Die werden alles sagen, was du hören willst, alles tun, um das zu erreichen. Einige von ihnen gehen sogar so weit, dass sie Gewalt gebrauchen. Er weiß, was sie denken, er weiß, worüber sie miteinander in der Kaserne reden, und er weiß, was sie alles tun würden, um das zu erreichen. Und deshalb ist er da ausgesprochen paranoid .«
    »Ich bin auch paranoid«, sagte Cally. »Wenn dich zwei- oder dreimal einer verfolgt hat, kriegst du es schon mit der Angst zu tun, aber …«
    »Gar kein aber«, fiel ihr Wendy ins Wort. »Ich habe mich fast sechs Jahre lang damit abgefunden, dass alle mich für die Schulschlampe hielten, bloß weil ich das einzige Mädchen war, das nicht die Beine breit gemacht hat. Ich weiß nicht, wie oft ich im Sommer bei Dates in langärmligen Pullovern und Sweatpants geschwitzt habe. Und darüber, wie man an elektronischen Schlössern rumfummelt, mag ich gar nicht reden. Das ging so weit, dass ich mich nicht mehr auf einen Rücksitz gesetzt habe, weil ich Angst hatte, dass die die verdammte Kindersperre eingeschaltet hatten und ich die Tür nicht aufkriege. Ich bin mindestens sechs Mal in vier Jahren zu Fuß nach Hause gegangen. Wenn es um Kerle und Hormone geht, kann man gar nicht zu paranoid sein.«
    »Es gibt Schlimmeres«, meinte Shari düster. »Wenn du einmal in einer solchen Situation die falsche Entscheidung triffst, kann es leicht dazu kommen, dass du am Ende glaubst, du hättest etwas falsch gemacht. Dass es deine Schuld ist, wenn sie dich schlagen. Dass das gerechtfertigt ist, weil du nicht gut genug bist, nicht hübsch genug, nicht schlau genug.« Sie hielt inne, sah Cally an und schüttelte den Kopf. »Versteh mich bloß nicht falsch, Männer sind großartig und haben ihr Gutes …«
    »Ja, wenn's um Installation geht und um Elektrokram«, schnaubte Wendy. »Oder schwere Lasten schleppen … Spinnen umbringen …«
    »… aber die richtige Wahl zu treffen ist die allerwichtigste Entscheidung, die du je treffen wirst«, fuhr Shari fort und sah Wendy dabei mit ernster Miene an.
    »Das ist mir alles zu kompliziert«, beklagte sich Cally. »Was ist, wenn ich irrtümlich auf ihn schieße? Wenn er zurückkommt, mag er mich also wirklich. Und ich kann garantieren, dass er es erst dann probiert, wenn ich sage, dass es mir recht ist. Läuft das so?«
    »Na ja …«, sagte Shari.
    »Das sollte ein Witz sein«, lachte Cally. »Schlimmstenfalls würde ich ihm den Arm

Weitere Kostenlose Bücher