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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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erst dreizehn bist, und das bedeutet, dass du noch fünf Jahre unter elterlicher Kontrolle stehst. Ja, ich weiß schon, das ist eine Ewigkeit. Und ich weiß auch, dass du von Zeit zu Zeit den Wunsch haben wirst, hier auszubrechen. Und wenn du es wirklich ganz blöd anstellen wirst, dann findest du ganz bestimmt irgendeinen netten Schwachkopf mit einem heißen Auto und einem süßen Hintern und bekommst ein Rudel Kinder, und mit dreißig stehst du dann im Freien und musst zusehen, dass sie etwas zu essen bekommen.«
    Cally zupfte an einer Haarsträhne und musterte sie gründlich. »Auf das wollte ich eigentlich nicht hinaus.«
    »Das sagst du jetzt«, meinte Shari und nickte. »Und in zwei Jahren wirst du in der Stadt mit einem von diesen netten jungen Soldaten mit den breiten Schultern reden. Glaub's mir. Das wirst du . Du wirst einfach nicht anders können. Und ich muss zugeben, wenn du das mit deinen ›Waschbäraugen‹ tust, wie es dein Großvater gerade so charmant formuliert hat, ist deine Chance, etwa ein Jahr später jemanden wie Amber in den Armen zu halten, ziemlich groß.«
    Cally seufzte und schüttelte den Kopf. »Ich habe gestern Abend mit Wendy und Elgars gesprochen, und wir hatten kein Make-up, aber Wendy hat mir einiges gesagt. Und deshalb bin ich heute Morgen ganz früh aufgestanden und …«
    »Hast es probiert«, sagte Shari. »Völlig normal. Überhaupt kein Problem. Willst du ins Haus gehen und es noch einmal versuchen? Diesmal mit ein bisschen Unterstützung?«
    »Oh, könnten wir das?«, fragte Cally. »Ich weiß ja, dass ich ziemlich blöd aussehe. Ich weiß einfach nicht, wie man es macht. Und so, wie du das gemacht hast, sieht das klasse aus, ich weiß bloß nicht, was du benutzt hast!«
    »Na ja«, erwiderte Shari und verzog das Gesicht. »Ich würde gerne ein wenig mehr auflegen; ich habe schon lange keine so perfekte Haut mehr wie du. Aber mehr hatte ich nicht zur Verfügung. Es war in einem Beutel unter der Spüle. Es hat ausgesehen wie Galplast …« Sie hielt inne, als sie Callys Miene sah. »Was?«
    »Das …« Cally schüttelte den Kopf, das Reden machte ihr offenbar Mühe. »Das hat meiner Mom gehört. Die … haben es uns geschickt, aus der Heinlein Station, aus ihrem Quartier. Das … das war so ziemlich alles an persönlichen Habseligkeiten, was noch da war; alles andere ist mit dem Schiff hochgegangen.«
    »Oh, Cally, es tut mir so Leid«, sagte Shari und griff sich mit beiden Händen ins Gesicht.
    »Ist schon in Ordnung, macht nichts«, erwiderte Cally. »Du kannst es haben. Es ist ja bloß … Kram.«
    »Nein, das ist es nicht«, sagte Shari und ging auf sie zu. »Tut mir wirklich Leid, dass ich es benutzt habe.«
    »Ist schon gut, echt«, sagte Cally wieder mit gefasster Miene. »Ich bin froh, dass du das getan hast. Wirklich. Ich … ich würde mir bloß wünschen, dass Mom … ah!« Sie griff sich ins Haar. »Vier Milliarden Tote in den letzten paar Jahren! Ich fange jetzt nicht zu heulen an, bloß weil meine Mom auch dabei war! Das. Tu. Ich nicht.«
    Shari setzte sich neben das Mädchen und legte vorsichtig die Arme um sie. »Du darfst um deine Mutter so trauern, wie du es für richtig hältst, Cally. Stärke und Verdrängung sind auch eine Art von Trauer; glaub mir, ich weiß das. Aber … auslöschen darfst du sie nicht. Du darfst sie nicht … hinter dir zurücklassen.« Sie wischte dem Mädchen die Schmiere von den Augen und wiegte sie einen Moment lang wie ein kleines Kind.
    »Jetzt sehen wir zu, dass wir dir dieses Zeug abwaschen, und dann holen wir diesen Beutel von deiner Mom heraus und sehen, was wir damit machen können. Ich denke, das wäre ein guter Anfang. In mehr als einer Hinsicht.«
     
     
    Papa O'Neal blickte auf, als Mosovich und Mueller um die Ecke kamen.
    »Ist das nicht ein bisschen früh, um schon zur Flasche zu greifen?« Mosovich schmunzelte.
    Papa O'Neal hob die Flasche selbst gebrauten Biers und spähte durch das dunkle Glas. »Ich erziehe ein minderjähriges Mädchen in einem Tal voll weibstoller Soldaten; da ist es nie zu früh, um mit dem Trinken anzufangen.«
    »Na ja, die würden einige Mühe haben, hier reinzukommen«, meinte Mueller. »Wir sind ein wenig spazieren gegangen und haben uns Ihre Verteidigungsanlagen angesehen. Ich muss gestehen, ich habe schon so manche vorgeschobene Stellung gesehen, die nicht so gut ausgestattet war.«
    Elgars kam von hinten herangeschlendert und ging dann zum Barbecue hinüber. Sie betrachtete das Schwein,

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