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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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hören, wie die Offiziere um ihn herum den Atem anhielten, aber das war ihm gleichgültig. Die GKA stellten in einem sehr realen und auch legal bindenden Sinn eine separate militärische Einheit außerhalb der Landstreitkräfte der Vereinigten Staaten dar. Nach den Verträgen, die der Senat der USA in aller Unschuld unterzeichnet hatte, war O'Neal formal gesehen Jack Homers Vorgesetzter. Formal gesehen konnte O'Neal einen vorbereitenden Nuklearschlag anordnen , und formal gesehen würde General Horner seine Anordnungen befolgen müssen. Formal gesehen.
    Realistisch betrachtet hatte kein GKA-Major je den Befehl eines terranischen Generals verweigert. Nicht einmal »Iron Mike« O'Neal. Mike hatte gelegentlich Einwände gegen spezifische Befehle erhoben, aber eine klare Weigerung war neu. Vielleicht war das die Folge davon, dass er miterlebt hatte, wie das Bataillon im Laufe von fünf Jahren zweihundert Prozent Ausfälle gehabt hatte und allmählich bis auf den Nullpunkt zusammengeschrumpft war.
    Vielleicht war es auch einfach nur Erfahrung.
    Horner überlegte kurz und nickte dann ausdruckslos. »Ich werde die Artillerievorbereitungen veranlassen. Sie können sich darauf verlassen, wenn Sie aus dem Wasser kommen, wird zwischen dem Genesee und der Mount Hope Avenue nichts mehr am Leben sein.«
    »Sorgen Sie dafür, dass die Artillerie auch darauf vorbereitet ist, ihre Unterstützung durchzuhalten «, sagte O'Neal. »Wir brauchen Dauerbeschuss; ich möchte zu unseren primären Positionen vorrücken können und dabei spüren, dass wir sie im Rücken haben. Ich bin nicht sicher, ob das, was wir vorhaben, andernfalls machbar ist.«
    »Einverstanden«, sagte Horner mit einem schmallippigen Lächeln. Dann sah er ebenfalls nach Osten und schüttelte den Kopf. »Ich sorge dafür, dass Sie so viel Artillerie bekommen, wie ich zwischen jetzt und morgen früh zusammenkratzen kann. Mein Wort darauf.«
    »Tun Sie das, General, dann fressen wir ihre Seele«, sagte Stewart leise.
    »Wir werden diese Kleinigkeit erledigen«, erklärte O'Neal entschieden. »Ob irgendwer von uns das überlebt, ist eine andere Frage. Und noch eines, Stewart: Kitzeln Sie Ihr AID. Mir wäre recht, wenn Sie diesen unglaublich schlauen Kessentai herausfinden können, der sich diese Idee mit der Brücke hat einfallen lassen. So viel Intelligenz sollte belohnt werden.«

3
    Clarkesville, Georgia, Sol III
     
    1350 EDT, 12. September 2014
     
     
     
    Oh, East is East and East is West,
    and never the twain shall meet,
    Till Earth and Sky stand presently
    at God's great Judgement Seat;
    But there is neither East nor West,
    Border, nor Breed, nor Birth,
    When two strong men stand face to face,
    tho' they come from the ends of the earth!
     
    »The Bailad of East and West«
    – Rudyard Kipling, 1889
     
    Ah, Ost ist Ost und West ist West,
    und sie kommen nie zusammen,
    bis Erde und Himmel bald
    vor Gottes großem Richterstuhl stehen;
    doch gibt es weder Ost noch West
    noch Grenze, Erziehung, Geburt,
    wenn sich zwei starke Männer gegenüberstehen,
    kämen sie auch von den Enden der Welt!
     
    »Die Ballade von Ost und West«
     
     
    Tulo'stenaloor musterte den jungen Kessentai kühl. »Berichte mir noch einmal über dieses Gefecht.«
    »Dieses was, Estanaar?«, fragte Cholosta'an. Der junge Spürmeister wirkte verwirrt und begriff nicht, was es an der Feindberührung zu berichten gab. Besonders an den »Estanaar« dieser großen Schar. Der Ausdruck war neu und zugleich uralt; man fand ihn im Netz, er war aber, solange sich jemand in der Horde erinnern konnte, nicht mehr benutzt worden. Er vereinte Begriffe wie »Kriegsführer« und »Mentor«, ja sogar »König« nach menschlichem Sprachgebrauch. Aber die Tage des letzten Estanaar lagen Jahrtausende zurück.
    »Das Himmelsfeuer«, knurrte Tulo'stenaloor. »Diese kleine Schlacht.«
    »Es gab keine Schlacht, Estanaar«, gab der Gottkönig zu. »Nur das Himmelsfeuer …«
    »Artillerie«, warf Staraquon ein. Tulo'stenaloors für den Nachrichtendienst zuständiger Offizier ließ spöttisch den Kamm flattern. »Du solltest anfangen, die Worte zu lernen.«
    »Ich bin kein Nestling«, schnaubte Cholosta'an. »Das brauche ich mir von dir nicht gefallen zu lassen, Kenstain!« Dieser Begriff war eine schreckliche Beleidigung, etwa so, als würde man einen Menschen als Eunuchen bezeichnen. Kenstain waren Gottkönige, die auf alle Zeiten von den Listen der Kämpfenden entfernt worden waren, sei es aus eigener Wahl oder

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