Invasion 03: Der Gegenschlag
York-Programm, einem System, das von Anfang an ein Albtraum gewesen war, aber es war zugleich auch so etwas wie ein Analogon für die Wolfsrudel, also hatte man angenommen, dass dies auch für die Software galt.
Das Wort »angenommen« hatte so manchen Beigeschmack. In diesem Fall sagte irgendein Bug in der Software vermutlich dem Computer, dass es sich um keine echten Ziele handelte. Sie hasste diese Software. Wenn sie je die Schwachköpfe fand, die sie geschrieben hatten, würde sie sie an die Wand stellen und abschießen.
Mit dem Kommandanten MG; das Ro-Ro würde sie wahrscheinlich verfehlen.
Sie ließ die Schultern kreisen und zuckte dann die Achseln. »Okay, Glenn, schalten Sie die Steuerung hier rauf.«
»Yes, Ma'am«, sagte Glenn. »Und was werden Sie machen?«
»Eine Unmenge Munition verpulvern«, antwortete sie und schaltete das Geschützsystem auf manuellen Betrieb.
Sie beobachtete die … was auch immer sie waren … eine Weile. Immer wieder kamen sie ziemlich hoch hinter dem SheVa herein, gaben ein paar Schüsse auf das Hinterdeck ab, kippten dann seitlich weg und kamen zum nächsten Anflug herein. Sie überlegte kurz und drückte dann einen anderen Schalter.
»Sämtliche Panzergeschütze auf Fernsteuerung schalten«, befahl sie über das Kompanienetz und schaltete dann auf die Frequenz des SheVa. »SheVa Neun, bitte fahren Sie nach rechts und halten Sie ein paar Minuten lang konstanten Kurs.«
Mitchell hatte das Gefühl, einen verwundeten Elefanten zu steuern. Das SheVa polterte mühsam dahin und hinterließ Rauchspuren von mehrfachen Treffern. Der Wunsch des Kommandeurs der »Heulenden Wölfe« fand daher ein offenes Ohr.
»Ich hatte mich schon gefragt, wo ihr hingeraten seid«, sagte er. »Roger, wird gemacht.«
Er schaltete auf Interkom und sah auf seinen Bildschirm. »Schmoo, nach Osten biegen, den Abhang hinauf; Maximalgeschwindigkeit ist nicht erforderlich, bloß konstanten Kurs halten.«
»Yes, Sir«, sagte der Private und lenkte das schwerfällige Geschütz nach Osten.
»Major Mitchell«, rief sein Warrant Officer. »Hier Indy. Die behämmern uns, Sir. Wir haben unter Deck Schäden.«
»Ich weiß«, rief Mitchell zurück. »Wie schlimm ist es denn?«
»Die Geschützlafetten sind beschädigt, und das ist ziemlich schlimm«, rief sie zurück. »Aber da gibt es zum Glück ein paar Redundanzen. Ich denke, wir können weiterhin feuern. Aber wenn wir noch mehr Treffer abkriegen, werden wir bald unbrauchbar sein.«
»Wie sieht's mit der Energie aus?«, wollte Mitchell wissen. »Wenn wir schneller werden können, dann könnten wir sie abschütteln. Die trauen sich nicht sehr nahe heran; ich schätze, der Abgang von SheVa Vierzehn hat denen Angst gemacht.«
»Ich habe die Reaktoren wieder gestartet«, erwiderte sie. »Aber die Turbinen brauchen eine bestimmte Anwärmzeit; und daran sollte man sich wirklich halten. Fünf bis sieben Minuten noch.«
»Okay«, seufzte der Kommandant. »Das muss dann eben sein.« Mitchell sah auf seine Displays und blickte dann zu dem Kanonier hinüber. »Werden Sie das schaffen, Pruitt?«
»Yes, Sir«, antwortete der. »Wir haben nur noch zwei Schuss übrig.«
»Ich kann lesen«, sagte der Kommandant und wies auf seinen Bildschirm. »Ich werde uns Nachschub bestellen, aber vorher müssen wir ein wenig Abstand zu denen bekommen.« Er schüttelte den Kopf, als sie wieder ein paar Plasmatreffer abbekamen. »Und unsere Begleitung müssen wir loswerden; ich will einfach nicht , dass die auf unseren Munitionstransport schießen.«
»Du lieber Gott, nein.« Pruitt schmunzelte.
»Wenn ich mich richtig entsinne, befindet sich der Treibstoffbunker eines Kommando-Dodek dicht unter der Mitte«, überlegte Mitchell. »Ich denke, beim nächsten Schuss, den Sie absetzen, werden die näher sein als vorher; unter zehn Kilometer …«
»Sie wollen also, dass ich versuche, den Treibstoffbunker zu treffen«, meinte Pruitt.
»Zielen Sie einfach besonders sorgfältig«, sagte Mitchell. »Sehen wir halt mal, wie's läuft.«
»Okay, sehen wir mal«, sagte Chan. Sie sah zu, wie sechs Kreise über den Himmel kurvten – sie hatte alle sechs »Panzer« zusammengeschaltet und sie jetzt alle unter manueller Kontrolle –, und wählte einen Punkt ein Stück hinter und über dem SheVa-Geschütz. »Wir wollen dieses Ding wirklich nicht am Arsch treffen.«
»O nein«, sagte Glenn und hielt sich mit beiden Händen den Helm fest. »Das wird ekelhaft .«
Das System
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