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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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er.
    Cally schlug ihm mit der flachen Hand so ins Gesicht, dass ihm der Kopf zur Seite flog und dabei einen grellroten Handabdruck auf seiner Wange hinterließ. Die andere Hand schob ihm einen Würfel in die Tasche, als sie sich von ihm frei machte und, das Urbild weiblicher Entrüstung, zur Tür stolzierte. Die überwiegend männliche Kundschaft grinste oder pfiff anerkennend, als der große und offenbar stark angetrunkene Raumfahrer sich verblüfft die Wange rieb.
    »Was habe ich denn getan?!«, protestierte er, ohne dabei jemanden anzusehen.

    Mittwoch, 5. Juni
    Am Mittwochmorgen schmeckte der Kaffee im Büro sogar noch schlechter, schließlich hatte sie jetzt einen Vergleich aus jüngster Vergangenheit. Und General Beed war offenbar nicht der Typ, der sich mit hie und da ein wenig Bettgymnastik zufrieden gab. Wenn sie allein waren, grabschte er ständig an ihr herum – nicht, dass sie grundsätzlich gegen so etwas Einwände gehabt hätte, aber, Himmel noch mal, hatte der Mann denn gar keine Vorstellung von Privatsphäre? Offenbar nicht. Sie machte gute Miene zum bösen Spiel und fand sich lächelnd damit ab, dass er gelegentlich um seinen Schreibtisch herumkam. Der Typ war schlimmer als ein rolliger Kater, dachte sie.
    Zu ihrem Glück war eine der Theorien des Generals hinsichtlich korrekter Führungsqualitäten, dass ein Vorgesetzter häufig und unvorbereitet bei den Männern auftauchen sollte, die er befehligte. In der Praxis wirkte sich das als eine Tendenz zum Mikro-Management seiner Untergebenen aus, denen er ständig lästig fiel, statt sie vernünftig arbeiten zu lassen. Cally freilich war darüber froh, weil das zur Folge hatte, dass er am Nachmittag meist ein paar Stunden unterwegs war und sie auf die Weise wenigstens eine Weile ihre Ruhe hatte.
    An diesem Nachmittag hatte er einen Besuch im Gefängnis eingeplant und würde deshalb mindestens den halben Nachmittag nicht im Büro sein. Pryce hatte ihn nicht begleitet, er war mit Vorbereitungen für die Geburtstagsparty des Generals beschäftigt, eine der gesellschaftlichen Verpflichtungen, die auch im galaktischen Zeitalter zu den seltsamen, aber echten Realitäten der Militärbürokratie gehörte.
    Und wenn ich an Pryce denke, dann hat das Rumbumsen mit Beed immerhin den Vorteil, dass ich damit meine aufgestauten Hormone unter Kontrolle bekomme und nicht in Versuchung gerate, den nächstbesten Mann hinter einen Busch zu zerren … oder, nun ja, meinetwegen hinter eine Topfpflanze. Also, dem Himmel sei Dank, dass einer mich ordentlich durchgefickt
hat … oder, na ja, das war vielleicht an der Grenze von Blasphemie … äh … was auch immer. Nach diesem Einsatz werde ich ganz entschieden zu Father O’Reilly gehen und ihn bitten, mir die Beichte abzunehmen. Das … habe ich in letzter Zeit etwas vernachlässigt.
    Sie war dabei, die Ausdrucke der vormittäglichen E-Mail abzulegen und sich dabei ein paar künstlerisch kreative Todesarten für Beed auszudenken, als sie ein lautes Krachen hörte und zusammenzuckte. Sie fuhr herum und sah den Lieutenant auf ihrer Schreibtischkante sitzen, während ihr Klammerapparat dicht daneben auf dem Boden lag. Er zuckte verlegen die Achseln.
    »Du lieber Gott, Pryce! Sie sollten sich nicht so an mich heranschleichen!« Mit der Hand fuhr sie sich an die Brust. »Sie haben mir eine Todesangst eingejagt.« Wie zum Teufel hat er es nur geschafft, sich so heranzuschleichen? An mich? Niemand schleicht sich an mich heran. Das ist einfach … nicht richtig. Ich fühle mich in Ordnung, da ist nichts, was nicht stimmt … Herrgott, ist der leise! Na ja, bis er über etwas stolpert oder etwas umwirft.
    »T-tut mir wirklich Leid, Ma’am. Ich hab bloß mal vorbeigesehen, wie Sie zurechtkommen.« Er grinste schelmisch. »Na ja, und auch, um mal eine kleine Pause beim Verteilen von Schnittchen und den dazugehörigen Vorbereitungen zu machen.«
    Sein Blick und sein Grinsen führten dazu, dass sie plötzlich das Gefühl hatte, ihre sämtlichen Knochen wären einfach weggeschmolzen. Sie stand da und starrte ihn ein paar Sekunden lang entgeistert an, ehe sich schließlich ihr Verstand wieder einschaltete und sie zu ihrem Schreibtisch zurückkehrte.
    »Ich denke, ich habe mich ganz gut eingelebt.« Sie schob sich das Haar aus dem Gesicht. »Gibt es auf Titan viele Schnittchen-Situationen?«
    »Na ja, schon einige.« Er zuckte die Achseln. »Irgendwas brauchen unsere Oberen doch, an dem sie Spaß haben können.«
    »Das ist aber eine recht

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