Invasion 06 - Callys Krieg
respektlose Einstellung, Pryce.«
»Ja, Ma’am. Unentschuldbar, Ma’am.« Aber seine Augen blitzten dabei, und sie lächelte.
»Ich würde Sie heute Abend zum Essen einladen, wenn wir nicht in derselben Einheit wären.« Seine Augen ließen die ihren nicht los.
»Ich würde die Einladung annehmen, wenn wir nicht in derselben Einheit wären«, sagte sie, erwiderte seinen Blick und sah dann weg, »und wenn ich nicht annehmen würde, dass ich heute Überstunden machen muss.«
Er griff ihr unter das Kinn, zog ihren Kopf sanft zu sich herum und sah ihr in die Augen. Sie hielt seinem Blick einen Augenblick lang stand, auch wenn sie das Gefühl hatte, dass der Augenblick eine Stunde dauerte, vielleicht sogar ein Jahr.
»Okay.« Er nickte, und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er verstand. Sie wusste nicht, wie das sein konnte oder woher er es wusste, aber sie wusste es dennoch.
An diesem Abend lud General Beed sie nicht zu einem Arbeitsessen ein. Er kehrte auch nicht am Nachmittag ins Büro zurück. Stattdessen rief er im Büro an – eine weitere Exzentrizität! Sie hatte ein echtes Telefon auf dem Schreibtisch stehen, wo sie doch einen perfekt funktionsfähigen PDA hatte, den sie stets bei sich trug, wenn sie nicht an ihrem Schreibtisch war! Er forderte sie am Telefon auf, einen Bissen zu Abend zu essen und dann die Urlaubsakte mitzunehmen; danach fragte er sie, ob es ihr recht wäre, wenn er zwischen zwei Besprechungen vorbeikäme, um die Änderungen zu redigieren und zu genehmigen, damit sie das Dokument dann für eine Sitzung am frühen Donnerstag fertig machen und ausdrucken könne. Sie hatte natürlich zugestimmt. Aber sicher, General, Liebster. Du bumst mich, und dann werde vielleicht ich dich bumsen.
Und da saß sie jetzt, bei Super Burgers, mit einem Double-Deluxe-Cheeseburger, Pommes, einem doppelten Erdbeershake und einem Umschlag und genoss die fluoreszierenden GalPlas-Dekoration in Orange und Salzsäuregrün, während sie sich das Essen in den Mund stopfte,
ehe sie in ihre Wohnung zurückkehrte, um dort zu versuchen, mit ihrer eigentlichen Aufgabe voranzukommen. Oh, große Freude. Er sieht ja nicht schlecht aus und ist auch im Bett gar nicht so schlecht, wenn er nur ein wenig mehr Feingefühl hätte.
Die schrille Dekoration des Restaurants tat ihre beabsichtigte Wirkung, und sie aß schnell zu Ende, ging, und stopfte beim Hinausgehen die Abfälle durch den Schlitz. Im Transitwagen auf der Fahrt zu ihrem Quartier rief sie die Zimmersteuerung auf ihrem PDA auf und schaltete Beleuchtung, Temperatur und Hintergrundmusik so, dass sie die richtige Stimmung wiedergaben. Entspannt war gut.
Sie war noch nicht lange zu Hause, als er eintraf. Sie hatte in Erwägung gezogen, ihre Fleet-Seide gegen etwas Bequemeres zu vertauschen, das etwas verführerischer war, war dann aber zu dem Entschluss gelangt, dass das nicht zu ihr passte. Und das war auch gut so. Beed war ihr nicht ausgesprochen unsympathisch , und er war immerhin besser, als ganz allein zu sein. Und schließlich wollte sie ja herausfinden, was er wusste. Trotzdem fühlte sie sich wohler, wenn sie sich mit ihm in der gewöhnlichen Uniform ihrer Tarnidentität traf. Ein Negligé wäre da wirklich eine Spur zu persönlich gewesen. Was eigentlich seltsam war, denn normalerweise wäre sie inzwischen so tief in ihre Rolle eingetaucht, dass sie sie bewusst gar nicht mehr als Tarnung empfunden hätte.
Als er durch die Tür trat und sie hinter sich zugleiten ließ, strich sie sich, ganz Sinda, mit einer Hand über das Haar. Das erinnerte sie daran, wer sie war, als sie scheu, aber mit zunehmendem Eifer seinen Kuss erwiderte.
Ein paar Minuten später, als sie sich mit ihm durch einen weiteren Stellungswechsel wälzte, musste sie an sich halten, um nicht laut aufzulachen. Okay, heute ist also Akrobatiknacht. Warum müssen das Männer immer tun? So ist das immer beim ersten oder zweiten Mal, sie ziehen immer die gleichen verdammten fünf Stellungen durch, als wollten sie demonstrieren, wie weltgewandt, gerissen oder gebildet sie sind
oder was auch immer. Die Augen leicht geweitet, natürlich habe ich das noch nie zuvor getan. Zurück in die Rolle, muss da mitmachen, ich … würde … das wirklich … nicht gern türken. Mhm … das ist gut … okay … das funktioniert … wir wollen nett und begeistert sein, damit er weiß, dass es funktioniert. »Oh. O Gott, das ist gut! Herrgott … bitte, bitte, bitte, nicht aufhören … ah … äh … ah …« Okay,
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