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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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ist keine Kleinigkeit.« Die Haltung des Aliens ließ O’Reilly Besorgnis erkennen. Er war zum Experten in der Kommunikation mit Indowy im Allgemeinen und diesem Indowy im Speziellen geworden. Er stellte jetzt sein Glas bedächtig auf den Tisch und sah dem Menschen in die Augen.
    »Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie einen halben Schuss aus jener Flasche in mein Glas gießen würden.« Aelool saß völlig reglos und ohne jeden Ausdruck da und wartete, bis sein Gastgeber seinen Wunsch erfüllt hatte. »Mir ist bewusst, dass Sie in der Psychologie nicht Ihrer eigenen Spezies angehöriger Sophonten sehr erfahren sind, Father O’Reilly, aber ich frage mich, ob Sie wirklich begreifen können, wie nachteilig meine Leute auf diesen Zwischenfall vermutlich reagieren werden.« Er rieb sich mit einer Hand langsam über das Gesicht. »Wie haben Sie bis jetzt reagiert?«
    »Ich habe Michael O’Neal senior unverzüglich hierher in Marsch gesetzt und soeben Sie von dem Vorfall informiert. Miss O’Neal ist aus freien Stücken heute am späten Vormittag hier eingetroffen, sodass ich bis jetzt noch keine Notwendigkeit sah, irgendwelche Maßnahmen zu treffen,
um ihre Anwesenheit sicherzustellen. Bis jetzt hat noch niemand versucht, unsere Besorgnis mit ihr zu diskutieren.« Er griff nach der Flasche und schenkte dem Indowy nach. In den vergangenen zwanzig Jahren hatte er Aelool bis jetzt vielleicht zweimal Alkohol konsumieren gesehen. Die Auswirkung von Alkohol auf Indowy war ein wenig intensiver als auf Menschen, selbst unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Körpermasse. Sie tranken selten.
    »Gut. Ich würde vorschlagen, dass Sie das auch unterlassen. Sie werden sich von ihr Informationen besorgen müssen, das verstehe ich. Das wird den Schaden nicht sehr mindern, aber zumindest wird es hilfreich sein, wenn O’Neal senior in dieser Angelegenheit sämtliche Gespräche mit ihr führt. Obwohl ihr Menschen keine Clans wie wir habt, wird für meine Leute der Eindruck entstehen, dass sie sich vor ihrem Clan-Oberhaupt für ihre Handlung hat verantworten müssen. Das wird nicht sehr viel bewirken, aber immerhin ein wenig. Wie Ihnen sicherlich klar ist, ist ein solches Zusammentreffen, wenn es zu Fehlverhalten gekommen ist, bei den Indowy an und für sich bereits eine sehr ernsthafte Konsequenz.«
    »Wird es ausreichen?«
    »Keineswegs. Dass Sie auch nur die Frage stellen, illustriert das Problem in gewissem Maße. Aber, immerhin wird es ein Anfang sein und vielleicht die Voraussetzung dafür schaffen, den verbleibenden Schaden im Laufe der Zeit zu heilen, immer vorausgesetzt, dass mit der gebotenen Sorgfalt vorgegangen wird. Ich werde, um es mit Ihren Worten auszudrücken, schnell reden müssen.«

    Cally saß in dem Besprechungszimmer, das Papa O’Neal reserviert hatte, als er dieses Gespräch noch vor dem Mittagessen mit ihr arrangiert hatte. Tatsächlich hatte es länger gedauert, als sie angenommen hatte, bis jemand Verbindung mit ihr aufgenommen hatte, und in der Abrechnung, die jetzt auf beiden Seiten angezeigt war, war dies ein interessanter Eröffnungszug.
    Sie spielte Solitär auf dem Bildschirm, als der PDA sich
meldete. »Jetzt ist’s so weit, und die Kacke ist wirklich am Dampfen.«
    »Vielleicht«, sagte sie.
    »Du teilst also meine Meinung. Dann ist es noch viel schlimmer, als ich angenommen hatte. Keiner von uns beiden wird hier lebend rauskommen, oder?«
    »Halt die Klappe, Buckley.«
    »Geht in Ordnung.«
    Ein rothaariger Mann mit uralten Augen und einer Beule in der Wange kam zur Tür herein und setzte sich auf die Tischkante. Er roch nach Kautabak Marke Red Man und spuckte den Priem jetzt in den leeren Plastikkaffeebecher, den er in der Hand hielt; anschließend stellte er ihn auf den Tisch, nahe genug, um ihn jederzeit erreichen zu können, aber weit genug weg, um ihn nicht versehentlich umzustoßen.
    »Cally, hast du Colonel Petane getötet?« Er sprach jedes Wort langsam und sorgfältig aus, als würde er die Antwort bereits kennen.
    »Ja, allerdings, Grandpa. Das habe ich.« Sie klappte den PDA zu, ließ ihn in ihre Handtasche fallen, holte eine Zigarette heraus und zündete sie an, ohne ihren Großvater dabei aus den Augen zu lassen. Dann stützte sie den rechten Ellbogen in die linke Hand, zog an der Zigarette und wartete darauf, dass er etwas sagte.
    O’Neal senior blieb einen Augenblick lang stumm und stützte die Stirn auf die rechte Hand, ehe er mit ihr über sein Gesicht wischte und sich dann das

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