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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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der Farbe würde sie jetzt nicht auch noch eine Blondierung anwenden, dann würde sie nämlich die nächsten paar Tage wirklich so aussehen, als hätte sie einen strohblonden Besen auf dem Kopf. Das würde warten müssen, bis sie ihr auf der Platte ihre neue Tarnung verpassten.
    Voller Vorfreude griff sie sich den voluminösen weißen Frotteebademantel von dem Regal vor dem Badezimmer und hängte ihn innen an die Tür, ließ ihre Kleider einfach fallen und tauchte bis zum Kinn ins heiße Wasser ein.

    Levon Martin sah in den Spiegel und musterte seine dunklere Haut und die dunklen Kontaktlinsen, fuhr sich mit der Hand über die in sein Haar einrasierten Muster und zuckte die Achseln. Er leckte sich die dünnen Lippen
und holte einen Lippenbalsam heraus. Da das Wetter sich erwärmt hatte, sollte das bald kein Problem mehr sein. Er freute sich darauf, wieder seine eigene Haut zurückzubekommen, aber sein Erkundungsgang am Nachmittag in der Stadt hatte eine Tarnung notwendig gemacht. Das Gespräch, das ihm bevorstand, würde nicht viel Spaß machen. Er zog sich sein Golfhemd zurecht und vergewisserte sich, dass es ordentlich in seiner Hose steckte, ehe er das Zimmer verließ, hörte, wie das elektronische Schloss leise hinter ihm klickte, als er in den Flur der Basis Chicago trat. Der Expresslift am Ende des Flurs brauchte nicht lange, um ihn in den Verwaltungsoktanten der Urb zu bringen, wo er nur ein kurzes Stück durch einen Korridor gehen musste, bis er ein Vorzimmer betrat.
    Der Mann hinter der Empfangstheke befand sich nicht dort, weil man ihn brauchte, um Termine oder Formulare zu koordinieren, obwohl er beides tat, sondern weil die Zeit seines Vorgesetzten wertvoll war und er sich als dafür talentiert erwiesen hatte, diese Zeit vor unnötigen Störungen zu schützen.
    »Martin, Team Hector. Ich bin zu früh dran.«
    »Stimmt. Warten Sie einen Augenblick.« Der Mann stand auf, öffnete die Tür einen Spalt und murmelte etwas so leise, dass nur die Person auf der anderen Seite es verstehen konnte. Martin hätte es dank seines verstärkten Gehörs dennoch verstehen können, wenn er gewollt hätte. So wie die Dinge lagen, verzichtete er jedoch darauf.
    »Sie können reingehen«, sagte der Mann. »Wir hatten gerade schon eine Unterbrechung, und da macht es nichts aus.«
    Martin betrat das Büro, setzte sich und wartete, bis der jung aussehende Mann, der einer einigermaßen exzentrischen Neigung folgend immer noch einen Priesterkragen trug, von seinem AID aufblickte. Von seiner Seite des Schreibtischs aus war das Hologramm verschwommen.
    Father Nathan O’Reilly galt offiziell als nicht verjüngt, sodass sein unglaublich guter Gesundheitszustand allmählich nicht mehr glaubwürdig geworden war, und
hatte deshalb seinen Platz »innen« in der Erdbürokratie, die sich unvermeidbar entwickelt hatte, nachdem die Bane Sidhe den Kontakt mit ihren menschlichen Verbündeten wieder aufgenommen hatte.
    Ihn »hereinzunehmen« hatte sorgfältige Planung erfordert und war recht riskant gewesen. Auf Gewaltanwendung zurückzuführende Todesfälle waren bei katholischen Priestern einigermaßen selten, und damals war es aus verschiedenen Gründen notwendig gewesen, dass mehrere Leute seinen Tod tatsächlich hatten bezeugen können. Das benutzte Präparat war das Produkt einer aufwändigen Kooperation zwischen den Indowy und den Krabben, eine Variante von Hiberzine ohne die äußerlichen Symptome dieses Präparats. Das Hauptproblem damit bestand darin, dass die Dosierung recht kompliziert war und sehr genaue Kenntnis des physischen Zustands des Patienten erforderte. Darüber hinaus hatten die Veränderungen, die die sichtbaren Symptome reduzierten, auch nachteilige Auswirkungen auf die Schlafeffizienz. Wenn die Dosis auch nur in geringem Maße nicht stimmte oder das Gegenmittel nicht innerhalb von zwölf Stunden gereicht wurde, war es möglich, dass der simulierte Tod in einem Ausmaß Wirklichkeit wurde, um selbst der Platte keine Änderungsmöglichkeiten zu lassen.
    Das Präparat war so geheim, dass es nicht einmal einen Namen hatte, und wurde gewöhnlich in einer wasserunlöslichen Kapsel verpackt, die die Zielperson zerbeißen und schlucken musste. Die Zeitverzögerung erfüllte einen doppelten Zweck. Zum einen ließ sie der Magensäure des Patienten genügend Zeit, das Kapselmaterial völlig aufzulösen, zum anderen schloss sie jede Möglichkeit aus, dass ein genau hinsehender Beobachter etwa sah, wie der Patient die Pille nahm

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