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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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Atmen.
    „Ich lege jetzt auf“, sagte sie nach einigen Sekunden.
    „Nein, warte. Ich will dir noch was sagen.“
    „Ich hätte nie was mit dir anfangen dürfen“, platzte sie u nvermittelt heraus und klang, als sei sie den Tränen nahe.
    „Aber wieso denn? Cora.“
    „Weil ich immer so bin. So. Du weißt schon. Immer. Ich denke, beim nächsten Mal wird es besser. Und dann...“
    „Du kannst ja nichts dafür.“
    „Ha! Wer denn sonst?“
    „Ich vermisse dich, Cora. Am liebsten würde ich dir sofort hinterherfahren. Aber...“
    „Ich höre“, sagte sie nach längerem Schweigen.
    „Ich bin eben auch so.“
    „Wie?“
    „Dass ich mich nicht ändern kann. Auf andere Weise. Ich...“
    „Du...?“
    „Ach, du weißt schon.“
    Er setzte sich aufs Bett, auf ihre, die leere Seite, und streckte sich dort lang aus.
    „Ich will das ja auch nicht. Leute warten lassen, Termine versäumen, Versprechen nicht ei nhalten. Es passiert einfach.“
    „Und was machen wir nun, wir zwei?“, fragte sie ganz leise und in mädchenhafter Ratlosi gkeit. Er musste lächeln.
    „Wir helfen uns gegenseitig. Was sagst du?“
    Sie schnaufte.
    „Einen Versuch ist es wert. Schlaf gut, Benno.“
    „Schlaf gut. Ich hab dich lieb.“
    „Ich dich auch.“
    Er legte auf, reckte sich und zog die Decke zu sich herüber. Das erste Mal seit... vielleicht das erste Mal überhaupt hatte er das Gefühl, dass alles gut werden würde. Wirklich alles.

Kapitel 6
     
    „Herr Zenn, Moment noch.“
    „Ja, bitte?“
    „Da ist ein Päckchen für Sie gekommen.“
    Benno hatte gerade seine altmodische braune Reisetasche am Trageriemen geschultert, hatte den Postboten vorbeigelassen und war dabei, das Vorgärtchen der Pension zu durchqueren. Er machte auf halbem Weg kehrt und ließ sich von der Wirtin einholen.
    „Hier bitte. Per Express.“
    Sie schnaufte, blieb stehen, faltete die Hände vor ihrem Bauch und schaute ihn neugierig an. Das Päckchen hatte die Größe eines dicken Buches, war federleicht und kam – von Cora. Sie musste es am Vortag gleich nach ihrer Ankunft zu Hause aufgegeben haben.
    „Wenn Sie eine Schere brauchen...“, fragte die Wirtin. Man sah ihr an, dass es nicht alle Tage vorkam, dass ihre Gäste Expresspost empfingen.
    „Nein danke.“
    Er nickte ihr zu und ging zum Gartentürchen, das der Postbote angelehnt gelassen hatte.
    Vom Gehsteig aus drehte er sich noch mal um. Die Trageriemen seiner Tasche schnitten ihm bereits unangenehm in die Schulter.
    „Wie weit ist es eigentlich hoch zur Burg?“, fragte er die Wirtin.
    „Zum Kuckucksnest?“, fragte sie dümmlich zurück.
    „Wie bitte?“
    „Äh, Schloss Oberkranstein?“
    Benno nickte und sah ihr beim Erröten zu.
    „Wieso denn Kuckucksnest?“
    „Ach, äh... ich hab mich nur versprochen.“
    Die rote Gesichtsfarbe vertiefte sich, und als Benno weiter bohren wollte, legte sie schnell mit ihrer Wegbeschreibung los.
    „Ungefähr fünf Kilometer auf der Straße. Die Abkürzung über den Waldweg etwas mehr als drei Kilometer.“
    Ihr Gesicht war jetzt dunkelrot, und Benno musste sich ein erstauntes Kopfschütteln verkneifen.
    „Ein Bus fährt nicht zufällig hoch?“
    „Nein. Aber ich kann Ihnen ein Taxi rufen.“
    Benno dachte an die drei Euro siebenundzwanzig in seinem Gel dbeutel und schüttelte den Kopf.
    „Muss nicht sein. Ich mache einen Spaziergang.“
    Und ehe er noch wegen des seltsamen Namens nachhaken konnte, hatte sie schon einen Abschiedsgruß gemurmelt, sich umgedreht und war mit wippendem Rock die Treppchen zur Haustür hochgeeilt. Benno beschloss, den Baron danach zu fragen. Als er seine Tasche anhob, wünschte er sich ein paar Gepäckstücke weniger und dafür ein paar Euro mehr im Geldbeutel.
     
    „Zur Burg“ stand auf einem holzgeschnitzten Wegweiser gleich hinter dem Ortsschild. Der Pfad zweigte vom Gehweg ab, der neben der Fahrbahn herlief, und verschwand nach zehn Metern im Wald. Auf dem Rain zwischen Straße und Wald thronte eine Bank mit Blick auf die Dächer von Trieffendorf.
    Benno stellte seine Taschen schnaufend ab und setzte sich. Dort, wo die Reisetasche beim Tragen an die Seite gedrückt hatte, klebte das Hemd mit einem Schweißfleck am Körper. Er riss das Packpapier von Coras Päckchen auf und legte eine Handy-Verpackung frei. Im Karton lag obenauf ein Zettel mit einer vierstelligen Zahl. Er lächelte, nahm das in Plastik verpackte Handy aus dem Karton und setzte den Chip ein. Beim Einschalten des kleinen Telefons e rschien auf

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