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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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was“, sagte er nach einer kurzen Pause. „Dieser Raum ist perfekt. Es war ganz schön anmaßend, Herrn Müller meine Verbesserungsvorschläge um die Ohren zu hauen, ohne überhaupt auch nur annähernd alles gesehen zu haben.“
    „Ich finde die Idee mit den Vorbereitungsräumen aber wirklich gut.“
    „Bei der anderen Show auf jeden Fall, aber da ist ja eigentlich schon alles fertig, bei mir hat’s seine Wirkung getan, so wie es ist.“
    „Heißt das, Sie wollen nun doch nicht für uns arbeiten?“
    „Ich möchte für Sie arbeiten, unbedingt sogar, und zwar in meinem Fachgebiet.“
    „Das heißt?“
    „Sie haben hier eine Wahnsinns-Show, und was Sie brauchen, sind Pressemappen, um die Leute neugierig zu machen, und dann eine laufende Pressearbeit, um den Park ständig im Gespräch zu halten.“
    „Dafür machen wir doch die Pressekonferenz.“
    „Nein, tut mir leid, ich hatte heute schon eine Diskussion mit Herrn Müller deswegen. Das reicht einfach nicht. Sie brauchen unbedingt Pressemappen mit möglichst vielen Bildern, einer Kurzzusammenfassung des Parkkonzeptes, Einzelbeschreibungen der Attraktionen und einer Langversion mit einem kompletten Park-Rundgang für Zeitungen, die bereit sind, die Story ganz groß aufzuziehen. Und wer zur Eröffnung nicht kommen kann, kriegt das Ganze per Post oder E-Mail. So läuft das einfach, glauben Sie mir.“
    „Das wird Herr Müller nicht hinnehmen. Er sagt, wir sollten nicht zu viel vorneweg verraten, damit die Neugier geweckt wird. Und er hat wohl auch Angst, dass ihm seine Ideen gesto hlen werden.“
    „Also, wer ist denn nun der Boss, er oder Sie? Wenn Sie Press emappen wollen, dann muss er das hinnehmen. Es geht hier schließlich um Erfolg oder Misserfolg. Vielleicht haben Sie schon mal gehört, dass die ersten Tage bei einem solchen Projekt absolut entscheidend sind. Wenn die Eröffnung flopt, dann können Sie Ihren Gruselpark vergessen, weil dann die Mundpropaganda nie in Gang kommt.“
    Der Baron schnaufte tief ein und aus und nickte dann.
    „Ich lasse mir das durch den Kopf gehen und rede morgen mit ihm. Machen Sie sich auf Ärger gefasst.“
     
    „Hallo, hier ist der Anschluss von...“
    Benno legte auf. Die Ansage auf Coras Anrufbeantworter hatte er nun schon ein Dutzendmal gehört und ihr zwei Nachrichten hinterlassen. Inzwischen war es nach 22 Uhr, und es gab kein Lebenszeichen von ihr.
    Er stand auf, durchquerte den dunklen Raum und schaute aus dem Fenster in die Nacht hinaus auf die Umrisse des Obstgärtchens der Pension und den schwarzen Schatten des Waldes dahinter. Er ertrug es nicht, das gemütliche kleine Zimmer, in dem sie zwei Nächte zusammen verbracht hatten, nun allein zu bewohnen. Die leere linke Seite des Doppelbettes, die leere Schrankhälfte, es war todtraurig.
    Gleich morgen Früh würde er die Unterkunft wechseln. Vie lleicht fand er auch was Billigeres. Sein Bargeld reichte ohnehin nur noch für eine Übernachtung, und das auch nur, weil er auf ein Abendessen verzichtet und sich statt dessen den knurrenden Magen mit Leitungswasser gefüllt hatte. Sein Girokonto war so weit überzogen, dass der Geldautomat nichts mehr ausspuckte. „Auszahlung momentan nicht möglich“, hieß das so schön neutral im Bankerdeutsch. Zuerst hatte er gar nicht begriffen, dass es an seinen Miesen lag, und wollte sich schon am Schalter über den kaputten Automaten beschweren. Morgen würde er den Baron um einen Vorschuss bitten müssen.
    Er war so abgelenkt von seiner finanziellen Situation, dass er seine Sorgen um Cora vergessen hatte, als endlich das Telefon klingelte. Mit zwei Schritten war er vom Fenster am Nachtt ischen und riss den Hörer ans Ohr.
    „Cora?“
    Zwei, drei Sekunden war gar nichts zu hören.
    „Hallo?“
    „Ja, ich bin’s.“
    Sie klang, als sei sie müde, aber Benno hörte sofort heraus, dass ihre Zunge schwer war.
    „Geht’s dir gut? Ich versuche seit Stunden, dich zu erreichen.“
    „Ich weiß. Mir geht’s gut.“
    Sie klang, als sei genau das Gegenteil der Fall.
    „Probleme mit der Polizei?“, fragte er vorsichtig.
    „Was?“
    „Du weißt schon.“
    „Spinnst du?“
    Unvermittelt klang sie wütend.
    „Es war ganz schön riskant, das Auto zu nehmen“, versuchte er sie zu beschwichtigen.
    „Immerhin ist das mein Auto. Und die Polizei hat weiß Gott was Besseres zu tun als mein Fahrverbot zu überwachen.“
    „Das hab ich auch nicht gemeint.“
    „Du kannst mich mal, Benno!“
    Er schwieg und lauschte ihrem

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