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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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Ein leuchtendes Gelb. So ang ezogen ging sie aus, aber, wie gesagt, zu Hause, na ja.“
    Bennos Gänsehaut schoss den Rücken hinunter und verhärtete sich zu einer festen, starren Überpanzerung. Er dachte an jene Nacht zurück, an die Unfähigkeit, mit ihr Verbindung au fzunehmen, dass sie total im Ungewissen war, dass ihr weiß Gott welche Gedanken durch den Kopf gegangen sein mussten, warum er sich nicht meldete.
    Mit einem Mal war ihm, als spüre er ihre Gefühle, als sei ihre Ungewissheit konserviert worden, auf ihn übe rtragen und in ihn eingedrungen. Natürlich, sie musste getrunken haben, mehr als sonst, aber kurz bevor es für ihre Verhältnisse zu viel geworden wäre, würde sie aufgehört und einen Entschluss gefasst haben.
    „Sie wollte ganz sicher zu mir“, sagte er leise.
    Martina schüttelte langsam und entschieden den Kopf.
    „Nein, sie wollte nirgendwo hin.“
    „Wie können Sie da so sicher sein? Der gepackte Koffer...“
    „Die Polizei sagt, das sei eine letzte Fluchtreaktion gewesen. Sie hat kommen sehen, dass es in dieser Nacht passieren würde. Menschen mit dieser Krankheit, sagt die Polizei, und ganz egal, was sie nehmen, sie... dass sie wissen, wenn... und dann...“
    Sie brach ab und wischte sich eine Träne ab.
    „Entschuldigung.“
    Sie schnäuzte sich und setzte ihre Sonnenbrille wieder auf. Nur mit äußerster Selbstbeherrschung schaffte es Benno, sie nicht mit Fragen zu bedrängen. Er sah ihr an, dass sie es von selbst sagen würde, aber er wusste nicht, ob er die Geduld hätte, ihr die Zeit zu geben.
    „Reif für den Goldenen Schuss“, sagte Martina leise und schniefte.
    „Wie bitte?“
    „So nennen die das bei der Polizei.“
    „Nein“, sagte Benno laut und entschieden und schüttelte den Kopf. „Sie wollte zu mir. Jemand anders, ich meine, ist überhaupt geprüft worden, ob nicht jemand anders es nur so aussehen lassen wollte?“
    „Es gab eine Obduktion.“
    „Und?“
    „Eindeutig keine Gewalteinwirkung und nicht die kleinste Spur von Fremdverschulden. Sie hat sich freiwillig und ganz bewusst, Schluck für Schluck und Flasche für Flasche zu Tode getru nken.“
     
    Für einen Tag fügte sich Benno in diese Erklärung, weil es am einfachsten war, damit weiterzuleben.
    Anfangs, in den ersten ein, zwei Stunden nach dem Gespräch mit Martina, akzeptierte er die Version unter dem Eindruck des Schocks und ihrer festen Überzeugung, dass es so gewesen sein musste, weil schließlich die Profis von Polizei und Gerichtsm edizin es so in die Akten geschrieben und damit amtlich zementiert hatten.
    Dann ergab es sich als für ihn selbst opportun, sich damit abzufinden. Er versuchte, Karl He rget zu sprechen. Der war in seinem Büro, aber wollte ihn nicht zu sich durchlassen, weil er angeblich ein wichtiges Gespräch führte. Benno durchbrach den verbalen Schutzwall der Sekretärin, riss Hergets Bürotür auf, fand ihn tatsächlich telefonierend, schickte der Entschuldigung für den geplatzten Symposiumstermin gleich noch eine dafür voraus, ihm unterstellt zu haben, sich verleugnen zu lassen, aber Karl, der dicke, gemütliche, wohlmeinende Karl Herget, sein alter Mentor und Beschützer war so kalt und abweisend und fremd, dass ihn sein Blick förmlich lähmte.
    Es war vorbei mit ihm, alles Vertrauen zerstört. Benno blieb in se iner Entschuldigungsrede stecken, entschuldigte sich schnell noch für den Auftritt als solchen und schlich, wie ihm klar war, für immer aus den einst so vertrauten und jetzt ungastlichen Büroräumen. Er kam sich vor wie ausgestoßen, ein Heimatloser – Schloss Schreckenstein, der Gruselpark war jetzt seine Heimat, der einzige Ort, der ihn noch aufnahm, hoffentlich, und einstweilen mit einem Job versorgte.
    Und wenn das schon die neue Heimat war, dann musste er sie ne hmen, wie sie nun mal war – mit einem Maurice, der Hologramm-Frauen gelbe Blusen anzog, weil er sich so sicher war, mit Trinkerleichen in gelben Blusen niemals in Zusammenhang gebracht und eines Verbrechens beschuldigt zu werden.
    Zufall, mein Gott, es gab... wie viele Farben gab es eigen tlich? Weiß, Gelb, Orange, Rot, Blau, Grün, Braun, Schwarz – zufällig hatte er eben Gelb gewählt, die Chancen standen bei eins zu acht, vielleicht lag das auch an technischen Gegebenheiten, vielleicht kamen gelbe Hologramme optisch am besten rüber, vielleicht...
    ... bin ich aber auch nur ein feiger Arsch, dachte sich Benno.
    Er wählte von seinem Kellerloch aus Coras Festnetznummer. Martina

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