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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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kurze Zucken, meinen Sie das? Ein klassischer Programmierfehler durch die Hudelei, nichts weiter. Ich kann nicht fehlerfrei arbeiten, wenn jemand hinter mir steht.“
    Benno kam zu ihm herum und sah, wie er die Projektoren ausschaltete. Coras Gestalt ve rschwand mit einem Seufzen.
    „Also wenn das ein Programmierfehler war...“
    „Sie haben ja nicht mal richtig hingesehen!“
    „Und ob ich das habe! Was war da los, zum Teufel?“
    „Überhaupt nichts.“
    „Ist es auch bei anderen Hologrammen schon vorgekommen, dass sie ein Eigenleben entwi ckeln?“
    „Sie mit Ihrem Geisterfimmel. Fehlsteuerungen sind völlig no rmal.“
    „Die Geisterfrau, die in die Webcam gestarrt hat, diese lebe ndigen, genau auf das Objektiv gerichteten Augen, das Bild, wegen dem ich überhaupt hier bin – war das auch eine Fehlsteuerung?“
    „Ich hab keine Ahnung.“
    „Aber es kommt vor?“
    „Was zum Henker...“
    „Ihre linke Wange ist ja glutrot. Und sogar die Finger zeichnen sich ab.“
    Instinktiv fasste sich Maurice an die Wange und verzog den Mund. Er wirkte verstört, seine Angriffslust war verpufft.
    „Welchen Grund könnte Cora haben, Ihnen eine Ohrfeige zu verpassen?“
    Maurice schaute zu ihm hoch und gewann langsam die Fassung z urück.
    „Das war nicht Ihre Cora, Sie Fantast.“
    „Das war aber auch kein bloßes Hologramm.“
    „Verlassen Sie jetzt den Raum.“
    „Welchen Grund...“
    „Bevor ich Sie rausschmeiße.“

Kapitel 11
     
    Coras Sarg stand mit dem Fußende leicht zur Seite geneigt im Grab.
    Benno hatte schon einige Beerdigungen mitgemacht, aber konnte sich nicht an eine ähnliche Schlamperei erinnern. Vielleicht ein Zeichen?
    Seit der virtuellen Ohrfeige sah er ständig Zeichen.
    Er warf seine Schaufel voll Erde auf den Sargdeckel und trat zur Seite für einen großen, bärt igen Mann.
    Nun kam der schwierige Teil. Er musste vorbei an den trauernden Angehörigen. Die Bege gnung mit ihnen hatte er vermeiden wollen, deshalb war er bewusst zu spät gekommen und hatte sich im Trauerzug ganz am Ende eingereiht. Nach dem Vaterunser noch kurz ans offene Grab zu treten, war ihm wichtig gewesen, für ihn war es der eigentliche Abschied. Damit allerdings war er in eine Gasse und einen Strom von Trauernden geraten, aus dem er nicht ausscheren konnte und der ihn zwang, zu kondolieren.
    Benno stand in der Schlange hinter einer fülligen Dame mit großem schwarzem Hut, hinter dem er kaum vorbeisehen konnte. In kleinen Trippelschritten ging es vorwärts.
    Er suchte nach einer Gelegenheit, zur Seite zu treten. Aber er war so eingekeilt, dass er sich durch die Menschengruppe, die auf dem Weg zum Grab hin anstand, hätte hindurchdrängen müssen. Kaum zu glauben, wie viele Leute Cora die letzte Ehre erwiesen. Überall sah Benno bekannte Gesichter, Leute, die er von Presseterminen her kannte: Bankdirektoren, Manager, den Polizeichef, den leitenden Oberstaatsanwalt, Maler, Bildhauer und Musiker.
    Die Dame vor ihm drückte einem älteren Ehepaar gleichzeitig die Hände, rechts der Frau, links dem Mann – Benno wusste s ofort, das waren Coras Eltern. Beide waren gefasst, aber man sah ihnen die Trauer an und auch die Verzweiflung. Er meinte, aus den Gesichtern herauszulesen, dass sie der Überzeugung waren, es sei nun gekommen, wie es längst hatte kommen müssen, auch wenn sie immer gehofft hatten, alles würde gut ausgehen.
    „Herzliches Beileid“, sagte Benno, als er an der Reihe war. Der Mann, Coras Vater, sah ihn etwas irritiert an und murmelte seinen Dank. Ihre Mutter sah kaum zu ihm auf. Sie fertigte die Leute ab und sehnte sich danach, es hinter sich zu bringen. Hinter dem breitkrempigen schwarzen Hut tauchte eine Frau mit schwarzem Kopftuch und Sonnenbrille auf. Das war sie, wie er sie von der Fahrt im Cabrio kannte, Kopftuch, Sonnenbrille...
    Cora!
    Benno gab es einen Riss - so heftig wie in dem Moment, als die Hologramm-Cora den Satz nach vorn gemacht und Maurice geoh rfeigt hatte. Das konnte doch nicht sein!
    Die Frau wandte sich ihm zu. Um Gottes Willen, es war Cora. Benno hatte sich versteift und sah sie fassungslos an. Im Augenwinkel nahm er die Mutter wahr, die ihn jetzt erstmals ansah, irritiert von der Seite, weil der den Trauerzug blockierte. Die Frau nahm die Sonnenbrille ab. Etwas war anders, ein bisschen anders – der Zug um die Augen, die Fältchen, der Gesichtsausdruck war heller und weniger schwermütig als der Coras.
    „Kennen wir uns?“, fragte die Frau.
    „Sie sehen aus wie Cora“,

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