Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
ihn wirkte »Yan« nicht sehr überzeugend, aber Li war es scheißegal, welche Vorfahren sein Boss hatte, solange der Großvater ihn nur akzeptierte und er gute Arbeit leistete. Sein Boss war jemand auf dem Weg nach oben, und das bedeutete ein vorteilhaftes Horoskop für Li.
»Status?«, fragte Yan.
»Quartier und Verwaltung stehen. Die Hälfte der Lageranlagen ebenfalls, und die ersten Sendungen sind bereits eingegangen. Wir haben einen zweiten Standort weiter oben an der Küste und senden Lebensmittel und Gerät an den Standort mit den geringsten Transportkosten«, erklärte er. Letztere bestanden weitgehend aus den richtigen Bestechungsgeldern an eine unterschiedliche Anzahl von Leuten. »Die Mirandas zeigen einen ziemlichen Hass auf die Elfen. Die Verbindungen mit der O’Neal-Organisation haben da Türen geöffnet und uns Informationen gebracht, die es erlauben, Kosten zu sparen.« Das räumte er nur ungern ein, weil er die Bane Sidhe gewöhnlich als praxisfremde Idealisten betrachtete – was sie auch waren. Aber in diesem Fall hatte der O’Neal-Großvater über die Jahre durch geschickte Verhandlungen dafür gesorgt, dass so etwas wie eine Geschäftsfreundschaft entstanden war. Hauptsächlich auf unterem Niveau, aber dafür mit langer Tradition. Das war gute Planung.
»Wie sind die Soldaten?«
»Besser als der Ruf, den Soldaten im Allgemeinen genießen. Doch ich habe in diesem Bereich keine große Erfahrung. Ich habe einen Bericht von deren Colonel Mosovich an Sunday. Der hat selbst vorgeschlagen, dass ich ihn an Sie weiterleite. Offenbar sind die Soldaten der Ansicht, dass ihre Anwesenheit hier von großem Vorteil für ihr Training ist. Obwohl sie trinken und auch Bordelle besuchen, tun sie das nicht im Übermaß. Sie sind arbeitswillig und waren bei der Tarnung der Gebäude sehr hilfreich«, erklärte Li. Natürlich waren sie hilfreich. Schließlich waren ihre eigenen Quartiere und ihre Vorräte an Lebensmitteln und Material in den Gebäuden untergebracht.
»Wie schnell können Sie sie auf die Boote bringen?«, fragte Yan direkt. Man konnte seinem Gesichtsausdruck ansehen, wie wichtig ihm Eile war.
»Es wäre schwierig, sie in weniger als einer Woche auszurüsten und zu verladen«, erwiderte Li und meinte damit, dass er es in kürzerer Zeit schaffen konnte.
»Bekommen Sie sie in drei Tagen raus. Setzen Sie eben Geld ein, wenn man die Dinge damit beschleunigen kann.« Sein Vorgesetzter konnte in solchen Situationen beunruhigend direkt sein.
»Das wäre innerhalb der allgemeinen guten Geschäftspraktiken sehr schwierig. Und die Soldaten könnten ihr Gerät auch als primitiv empfinden.« Li meinte damit natürlich, dass er diese Männer unmöglich gut genug ausrüsten könnte, um sie in drei Tagen auf Boote nach Venezuela zu bringen, ohne so viel Geld dafür aufzuwenden, dass man ihn dafür erschießen würde, ganz gleich was sein Boss auch sagte. Oh, er konnte ihnen sagen , dass sie ausgerüstet waren. Aber sie auch dazu zu bewegen, dass sie diesem Urteil zustimmten und an Bord der Boote gingen, das war eine ganz andere Sache.
»Tun Sie, was Sie tun müssen. Es gibt andere, in deren Interesse es liegt, die Kosten zu übernehmen. Ich habe eine Nachricht von deren Vorgesetzten mit Befehlen für die Soldaten; sie werden mit Ihnen zusammenarbeiten.«
Yan sagte das mit großer Entschiedenheit und ließ Li keine Zweifel daran, dass die Boote in drei Tagen ablegen würden , mit allen Soldaten und allem Gerät, das er an Bord schaffen konnte. Allmählich bekam er Kopfschmerzen. Aber wenn er diese Befehle in der Hand hatte, würde er wenigstens einen Teil seiner Kopfschmerzen an Colonel Mosovich weitergeben können. Er beneidete den Mann nicht. Andererseits beneidete er sich selbst auch nicht.
»Ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht«, sagte er. Das zumindest bedurfte keiner Interpretation.
21
Yan Kato beendete das Gespräch mit Panama. Sein Beauftragter dort war ein guter Mann. Li würde sich den Arsch aufreißen, aber nicht in Panik geraten, nur weil er es nicht perfekt schaffte. Dass die DAG nicht perfekt versorgt werden würde, war Stewart zwar zutiefst unangenehm, aber Perfektion gab es nie. Er würde die Lage noch einmal überprüfen, ehe sie an Bord gingen, aber der gewaltige Zeitdruck kam weder von der Tong noch von ihm. Da kamen Zivilisten herein und dazu einige ihrer Angehörigen als Flüchtlinge. Sie hatten es mit einer unbekannten Zahl von Indowy zu tun, die ihm persönlich
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