Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
Stewart ansprechen, wäre das wahrscheinlich weniger verwirrend.«
Stewart nickte. »Mein PDA sagt, dass ich meine Frau verpasst habe?«
»Das stimmt leider. Wir hatten Gelegenheit, eine hochwertige Zielperson in Gewahrsam zu nehmen, und Ihre Frau war ausnahmsweise die Person, der wir am ehesten vertrauen konnten, dass sie den Kerl lebend hereinbringen würde.« Der Priester grinste verkniffen. »Als Sie das letzte
Mal hier waren, hatten wir nicht viel Zeit miteinander. Wollen Sie, dass wir Ihnen unsere kleine Anlage hier zeigen? Ich meine, solange wir sie noch besitzen.«
»Ist es so schlimm?« Stewart fand das wirklich beunruhigend, und dies nicht nur für die Bane Sidhe. Wenn die Darhel, bloß um eine Anlage wie diese zu erledigen, in einem solchen Maß bereit waren, zu offener Kriegführung überzugehen, so gefährdete das seine ganze Familie und auch seine Organisation. Letzteres war plötzlich nur ein Nebengedanke für ihn, fast unwichtig. Er war gerade im Begriff, sich daran zu gewöhnen, dass er ein O’Neal war, aber diese Leute waren das Nächste an einer Familie, das er seit langer, langer Zeit gehabt hatte. Und diese Aufwallung eines Beschützerinstinkts für den ganzen Verein traf ihn wie ein Schock. Wann in aller Welt war das passiert?
»Ich bin da pessimistisch. Ich schätze, die Wahrscheinlichkeit, dass wir den Stützpunkt verlieren, beträgt immerhin zehn Prozent. Ihn zu evakuieren, riecht nach Versagen.«
»Eine Führung wäre großartig«, nickte Stewart und wechselte das Thema. »Ich nehme an, Tommy ist mit Cally zusammen. Ich habe seinen Bericht von Colonel Mosovich bekommen.« Er spürte, wie es Nathan juckte, diesen Bericht zu sehen. Ihm ging es offen gestanden ebenso. Aber da die DAG-Einsatzgruppe in Panama eine reine O’Neal-Aktion war, wussten beide Männer, dass Cally ihnen den Kopf abreißen würde, wenn sie sie dabei ertappte, dass sie da geschnüffelt hatten. Und wenn man bedachte, was für ein fantastischer Cyber Tommy war, wäre genauso schlimm und wesentlich wahrscheinlicher, dass er einen erwischte.
»Falls Sie Michelle O’Neal hier nicht irgendwo versteckt haben, Nathan, denke ich, werden wir warten müssen«, sagte er scherzhaft, gestand sich aber insgeheim ein, dass er abgesehen von gewissen Vermutungen nicht die leiseste Ahnung von den Fähigkeiten der Bane Sidhe hatte. Und die Bane Sidhe hatten im Laufe der Jahre bewiesen, dass sie häufig darauf verzichteten, Dinge zu tun, zu denen sie durchaus
imstande waren, auch wenn die Gründe für ihr Verhalten für Außenstehende nicht ganz einsichtig waren.
»Bedauerlicherweise nein, aber vielleicht interessiert Sie ein Gang durch unseren Sohon-Trainingsbereich.« Der Priester strahlte wie ein kleiner Junge, der gleich sein Lieblingsspielzeug herzeigen darf.
»Wirklich? Die Kronjuwelen. Das ist ein schmeichelhafter Vertrauensbeweis.«
Während sie redeten, hatte ihn Nathan durch einen Seitenkorridor zu einem Lift geleitet und drückte jetzt dort den Rufknopf. »Sie sind keiner von uns, aber Sie sind ein O’Neal. Doch ich mache diese Führung für Sie nicht in dieser Eigenschaft, sondern in Ihrer Eigenschaft als Profi«, erklärte er. »Sie haben ein umfangreiches Abkommen von großer Bedeutung mit uns geschlossen. Ich kann mir vorstellen, dass Ihre Vorgesetzten in Frage stellen könnten, ob ein so gutes Abkommen wirklich auch von unserer Seite mit der Absicht geschlossen wurde, dass es erfüllt wird. Diese Führung soll Ihnen die Gewissheit vermitteln, dass Sie ihnen sagen können, Sie hätten mit eigenen Augen einige unserer Fähigkeiten gesehen.«
»Nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich da ein wenig skeptisch bin, aber Ihre Fähigkeiten sind nicht sehr beruhigend, wenn Sie im Begriff stehen, sie in Kürze zu verlieren.« James Stewart hatte jetzt seinen »Yan«-Hut aufgesetzt, das Niemandsland des »Verwandten« verlassen und war ganz Geschäftsmann geworden.
»Ah, aber das werden wir nicht. Tanks zu verlieren können wir uns leisten. Das wird uns nicht leichtfallen, aber Sohontanks kann man ersetzen. Unser Nanogenerator ist bereits weg. Das Nächste auf der Werteskala sind die Headsets und die Interfaces, die in die Tanks kommen. Die sind klein. Wenn wir das Leben unserer Operateure nicht schützen können, dann deshalb, weil keiner von uns mehr am Leben ist, um sie zu verteidigen. Und alles andere hier«, sagte O’Reilly grimmig, »kann ersetzt werden. Das gilt auch für uns andere.«
Der Fahrstuhl kam, und sie
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