Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
Verhandlungsstrategien der Tong einen gewaltigen Vorteil mit sich bringen. Er hatte vor, sich diese Kenntnisse gratis zu verschaffen, falls das denn möglich war, und wenn nicht, dann eben so billig, wie es nur ging.
Er saß allein in Nathans Büro, weil er zu früh gekommen war. Und er bemühte sich, nach Himmit Ausschau zu halten. Dies war eine Besprechung, zu der sie nicht geladen waren. Okay, also einer war schon da gewesen, als er das Büro betrat. Zufälligerweise hatte er gerade in die richtige Richtung gesehen, als der Himmit blinzelte. Er war nicht ausreichend mit der Körpersprache der Himmit vertraut, um erkennen zu können, ob er beleidigt gewesen war, als er ihn aufgefordert hatte zu verschwinden. Er wusste nicht, ob Himmit das Gefühl des Beleidigtseins überhaupt kannten. Und das führte ihm wieder einmal vor Augen, wie wenig er die verschiedenen galaktischen Spezies wirklich verstand. Und das war eine erschreckende Ignoranz, wenn man bedachte, dass die Himmit zu den bedeutendsten galaktischen Handelspartnern der Tong gehörten. Im Hinblick
auf die Gegebenheiten der galaktischen Schifffahrt und des Schwarzmarkthandels im Allgemeinen mussten sie das sein.
O’Reilly traf ebenfalls zu früh zu der Besprechung ein, was nur logisch war, da dies ja sein Büro war, in dem Stewart beschlossen hatte sich niederzulassen.
»Himmit, wenn du so freundlich wärest, den Raum zu verlassen, wir wollen uns unter vier Augen besprechen«, sagte der Priester.
Stewart hatte alle Mühe nicht zusammenzuzucken, als sich der Alien von der Wand schälte, wieder seine normale Froschgestalt einnahm und den Raum durch die Tür verließ. Er hatte ihn nicht wieder hereinkommen sehen und ihn auch nicht entdeckt, als er wieder hier war, und dabei hatte er sich bemüht . Na schön, so waren die Himmit eben. Er fragte sich, wie O’Reilly es schaffte, ihn zu sehen.
Nachdem der Himmit gegangen war – ein zweites Mal – und sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, flüsterte ihm O’Reilly verschwörerisch zu: »Er hat eine Lieblingswand und ein paar Stellen, die er vorzieht, selbst wenn er die Wände wechselt. Das hilft. Oh, verdammt.« Er musterte eine andere Wand. »Himmit Gannis, du auch«, sagte er.
Der zweite Himmit schälte sich von der Wand und verließ das Büro. Stewart nahm an, er bildete sich nur ein, dass er sich ein wenig beleidigt davonschlich.
»So viel zu diesem Geheimnis«, seufzte der Priester. »Also sind sie nicht ganz ohne ›Erkenntnis‹ weggegangen. Verflixt.
Ich bin froh, dass Sie früher gekommen sind, Mister Stewart. Ich hab da eine … einigermaßen delikate … persönliche Information, die Ihre Frau betrifft und natürlich auch Sie. Oh, seien Sie nicht beunruhigt. Das klingt ernst, ist es aber nicht.«
»Und?«
»Aelool bringt vielleicht Backwaren. Gewöhnlich sind das Plätzchen, aber in letzter Zeit interessiert er sich auch für Schokoladenplätzchen und Bier. Ich weiß, das ist eine schreckliche
Kombination. Jedenfalls muss ich Sie in Anbetracht Ihrer Position und Ihrer Eigenschaft als Verhandlungsführer warnen. Ich darf nicht zulassen, dass Sie Aelool ohne es zu wissen als Versuchsobjekt bei seinem kleinen Experiment dienen.«
»Versuchsobjekt?« Stewart gefiel die Richtung gar nicht, die dieses Gespräch jetzt nahm. Ganz und gar nicht.
»Verflixt. Wahrscheinlich habe ich es nicht anders verdient. Aelool hat Nanniten in Junkfood getan, um es neu zu verarbeiten, damit es im Körper richtig verdaut werden kann. Er nutzt einen Teil der Energie der übermäßigen Kohlehydrate, um das Junkfood zu ›verbessern‹. Dabei handelt es sich um ein xenopsychologisches Experiment, um seine Theorie auf die Probe zu stellen, dass Menschen pflanzliche Kohlehydrate, Fette und Zucker dem Fleisch vorziehen. Er betrachtet es als evolutionären Mangel, dass wir uns mit einer aus Junkfood bestehenden Diät nicht gesund ernähren können und glaubt, er könne die Menschen dazu bringen, den Fleischgenuss freiwillig aufzugeben oder zumindest weniger davon zu sich zu nehmen, wenn sie anstelle von Fleisch Junkfood essen und dennoch gesund bleiben können. Da er das bei beiden Geschlechtern erreichen möchte, hat er sich auf Schokolade und Bier konzentriert.«
»Sie haben dieses Zeug meiner Frau zu essen gegeben, nicht wahr?«, fragte er. »Und sie weiß es nicht.«
»Nun … ja«, gab Nathan zu. »Aelool hatte Sorge, die Leute würden das Zeug nicht so mögen, wenn sie wüssten, dass es speziell angepasst
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