Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Mikrofon weg und stieß, den Blick zum Himmel gewandt, einen Fluch aus. Connors verstand nicht, was der Mann schrie, vermutete aber, dass die Verwünschung höheren und nicht etwa niedrigeren Rangstufen galt.
    Er stampfte zu Suarez hinüber und nahm den Helm ab. Suarez schien von der silbergrauen Pampe fasziniert, die vom Gesicht des Gringos floss, ehe sie sich an seinem Kinn sammelte und dann einen Faden in den Helm hinüberschickte. Seine Augen folgten dem Faden, bis dieser in der größeren Masse verschwunden war. Connors’ Gesicht war jetzt sauber.
    »Davon vergeht jedem der Appetit, der es zum ersten Mal sieht«, räumte Connors ein, was sein Anzug getreulich übersetzte.
    »Äh … ja, allerdings«, antwortete Suarez diesmal in englischer Sprache und ließ damit zum ersten Mal erkennen, dass er auch mit dieser Sprache vertraut war.
    »Ihre Funkgeräte arbeiten wieder?«, wollte Connors wissen.
    »Ja, wir haben sogar Verbindung mit der scheiß Artillerie.« Suarez’ Tonfall verriet großen Argwohn über seine plötzlich gewonnene Fähigkeit, mit seinem Untergebenen zu sprechen;
zugleich freilich auch Abscheu darüber, dass er plötzlich seinen Vorgesetzten, Cortez, anhören musste.
    Er fuhr fort: »Vorher waren da bloß Störgeräusche oder ein paar Satzfetzen, und dann, ganz plötzlich, hatte ich mit allen Verbindung. Ich wünschte fast, das wäre nicht so, ganz besonders mit diesem Idioten von einem Divisionskommandeur .«
    Während dieses Wortwechsels polterten ständig Kettenfahrzeuge nach Westen. Der Gestank von Diesel erfüllte die Luft, während die schweren Fahrzeuge die Straße zermahlten – eine Straße, die von Anfang an nicht viel getaugt hatte – und ihre dünne Asphaltschicht in Staub und Geröll verwandelten. Connors und Suarez husteten beide, als ihnen ein besonders konzentrierter Schwall von dem Gestank in die Nase stieg.
    Der Panzer zog vorbei, und in dem so entstandenen plötzlichen Geräuschvakuum stellte Connors fest: »Na gut, solange Sie Verbindung mit allen haben, sind Sie wahrscheinlich am besten damit bedient, wenn Sie uns in Ihrer Nähe behalten und als starke Reserve benutzen.«
    »Klotzen, nicht kleckern?«, zitierte Suarez.
    Connors grinste. Es tat wirklich gut , für einen Mann zu arbeiten, der wusste, was er tat.

Darhel-Konsulat, Panama City, Panama
    »Du hast die Sperre für den Funkverkehr der Menschen aufgehoben?«, fragte der Rinn Fain.
    »Ja, Lord«, antwortete der Indowy-Techniker. »Aber wir überwachen den Verkehr weiter bis zu einem geeigneten Zeitpunkt, um die Sperre wieder einzurichten.«
    »Zeig mir die Verteilung der Posleentruppen.«
    Eine holografische Karte baute sich auf, die der Rinn Fain gründlich studierte.
    »Sehr interessant«, sagte er dann, nachdem er die Zehntausende
von Posleen registriert hatte, die die Hauptstraße verließen und in den versteckten Tälern nördlich davon Deckung suchten. »Der Kessentai, der diese Leute führt, ist schlau. Er weiß nicht, dass wir ihm helfen, aber er sieht die Ergebnisse dieser Unterstützung und handelt dementsprechend. Was macht der Angriff auf die Kriegsschiffe der Menschen?«
    »Das war ein großer Erfolg, Lord«, antwortete der Indowy. »Zwei von den dreien scheinen sich außer Reichweite der Unterstützungsfähigkeit ihrer Geschütze zu entfernen. Und das letzte Schiff war nie dafür gedacht, alleine da zu stehen.«
    »Es beunruhigt mich, Indowy«, murmelte der Darhel und tippte sich dabei nachdenklich mit dem Finger an seine messerscharfen Zähne, »dass das letzte Schiff uns Widerstand leisten kann. Sein AID sollte dazu nicht imstande sein.«
    »Ich habe da einen bestimmten Verdacht, Lord«, flüsterte der Indowy. »Ich habe mich informiert. Schlichter Wahnsinn ist bei KIs nicht ganz unbekannt. Aber das sind ausnahmslose ältere AIDs. Das AID in dem menschlichen Kriegsschiff ist praktisch nagelneu.«
    »Und das bedeutet?«, insistierte der Rinn Fain.
    »Ich habe Simulationen laufen lassen, Lord, Simulationen im Zeitraffer. Ich habe festgestellt, dass solcher Wahnsinn dann auftreten kann, wenn ein neues AID zu lange allein gelassen wird und dabei eingeschaltet ist.«
    »Glaubst du, dass das geschehen ist?«
    »Ich weiß es nicht, Lord. Aber ich habe über das Netz eine Anfrage gestartet, um zu erfahren, ob jenes AID vielleicht irgendwie vor dem Verpacken eingeschaltet worden sein könnte.«

POSLEEN-INTERMEZZO
    Guano und Zira lagen auf dem Bauch, beide hielten Angeln in der Hand. Sie bewegten ihre Angeln