Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
über dieses Schiff an sich zu ziehen und es für den Feind einzusetzen. Sally
selbst scheint dagegen anzukämpfen, aber Sie sehen ja, welche Folgen das hat.«
»Scheiße!«, schimpften Graybeal und McNair gleichzeitig.
POSLEEN-INTERMEZZO
Man nehme knapp hundert Normale und Cosslain, unterstelle sie der Führung eines Kessentai, dessen genetische Fähigkeiten nichts einschließen, was mit Ackerbau zu tun hat. Man verbringe sie auf ungefähr achthundert Hektar Land und füge Ratschläge eines Kenstain hinzu, dem es tatsächlich Spaß macht , Bauer zu sein. Reichlich mit Regen beträufeln und von der Sonne erhitzen lassen …
»Aber wir müssen noch ein wenig abwarten, Guano, ehe die ersten Schoten herauskommen.«
»Und was sollen wir in der Zwischenzeit essen, Ziramoth? Die Thresh, einschließlich der nicht Vernunftbegabten, sind alle geflohen.«
Der Kenstain lachte, drehte sich halb herum und zog einen bambusähnlichen Stängel aus einer seiner Satteltaschen. Ein Ende davon klemmte er sich unter den Arm, der nur noch ein Stummel war, und zog dann dem Rest des Stängels mit einem kleinen Monomolekularmesser die Haut ab. Das so geschälte Produkt, feucht und glänzend, reichte er dem Gottkönig.
Guanamarioch schnüffelte argwöhnisch daran. Es erinnerte zu sehr an Holz, um ihn zu reizen. Das sagte er auch.
»Sicherlich, es ist auch eine Menge Zellulose drin. Aber versuche es trotzdem«, antwortete Ziramoth.
Der Kessentai biss ein Stück ab und kaute eine Weile, ehe seine Augen sich überrascht weiteten.
»Was ist das für Zeug, Zira? Es ist gut .«
»Die Einheimischen nennen es Zuckerrohr. Davon wächst hier genug, sodass wir damit hinkommen sollten, bis unsere eigene Saat hier ist.«
Guanamarioch gab keine Antwort, er war zu sehr damit beschäftigt, das süße Rohr zu kauen.
Zuckerrohr konnte nicht die ganze Lösung sein. Wild gab es bedauerlicherweise keines. Außerdem waren bereits sämtliche Thresh der Gegend, die »Menschen« genannt wurden, ebenso wie ihre für den Ackerbau eingesetzten Tiere zerlegt und gegessen worden, und dies schon wenige Tage nach dem Eintreffen der Horde. Fische gab es noch, sogar fast im Überfluss, in den Strömen und Teichen. Guanamarioch konnte die kleinen Biester sehen, die ihn von unter den Wellen anstarrten und verhöhnten.
Er hieb mit seinen Klauen nach einem … und verfehlte ihn. Dann sah er sich nach einem anderen um, entdeckte einen und warf sich darauf … und verfehlte seine Beute erneut. Beim dritten Versuch verfehlte er sein Ziel ebenfalls, glitt aber zu allem Überfluss auf den schlüpfrigen Steinen am Grund des Flusslaufs aus und fiel mit einem lauten Klatschen ins Wasser.
Als Guanamarioch sich prustend und nach Luft ringend aus dem Wasser befreite und sich von dem bemoosten Ufer nach draußen arbeitete, fing Ziramoth zu kichern an. Das Kichern wurde immer lauter, bis ein regelrechtes Posleengelächter mit blitzenden weißen Fängen daraus wurde.
Guanamarioch klappte sein Maul auf, um nach dem Kenstain zu schnappen, hielt aber dann noch rechtzeitig inne und trat mit leichtem Bedauern neben Ziramoth.
»So geht das nie, Lordling. Komm her, ans Ufer, dann zeige ich dir, wie es gemacht wird.«
Als der Gottkönig neben dem Kenstain stand, bedeutete Ziramoth, sich mit ihm auf den Boden zu legen. Dann griff er nach einer langen Stange, an der eine Schnur und ein kleiner Haken baumelten. Anschließend zog der Kenstain einen kleinen Behälter aus einer Satteltasche und entnahm diesem ein dünnes, sich windendes Ding von der Länge einer seiner Klauen. Einen Augenblick lang fragte sich Guanamarioch, ob
man dieses Ding wohl würde essen können. Seine Überraschung war daher groß, als er sah, wie Ziramoth das kleine Geschöpf auf den Haken fädelte und beides in den Strom warf.
»Wir müssen flach liegen bleiben, damit die Wasserkreaturen uns nicht sehen und nahe genug an den Köder herangehen, um ihn riechen zu können.«
»Und?«
»Nun, Mylord, unter einem wohlriechenden Köder hängt dann ein gefangener Fisch.«
16
»But ever a blight on their labours lay,
And ever their quarry would vanish away.
Till the sun-dried boys of the Black Tyrone,
Took a brotherly interest in Boh Da Thone:
And, sooth, if pursuit in possession ends,
The Boh and his trackers were best of friends.«
»Doch stets lag ein Makel auf ihren Mühen
Und immer wieder verschwand ihre Beute.
Bis die sonnengegerbten Jungs von Black Tyrone
Sich brüderlich interessierten
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