Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
in manchen Bereichen zumindest, nein, es konnte das auch noch wesentlich schneller als jeder Mensch tun, der je gelebt hatte.
    Ein Genie ohne geistige Anregung, ein schlafloser Golem, abgeschnitten vom Universum, ein Dschinn in einer Flasche auf dem Grund eines kartografisch nicht erfassten Meeres: Für einen Menschen wäre die Einzelhaft, die das AID während der Reise erdulden musste, das Äquivalent von über vier Jahrtausenden unentrinnbarer schlafloser, unsäglicher Langeweile gewesen.
    So war es eigentlich kein Wunder, dass das AID, als das Schiff schließlich auf Orbit um die Erde ging und der Transportbehälter mit einer Raumfähre hinuntergebracht und dann ausgepackt wurde, nach dem Äquivalent von viertausend Jahren in Betrachtung seines eigenen nicht existenten Nabels total verrückt geworden war.

Marinewerft Philadelphia, Philadelphia, Pennsylvania
    Captain Jeff McNair war nicht verrückt, höchstens in ein paar winzigen Bereichen, in denen das jeder Seemann war. Er war beispielsweise absolut davon überzeugt, dass das Schiff, auf dem er stand, lebte. Davon war er seit dem Tage überzeugt, an dem er seine erste Fahrt auf dem Schiff angetreten hatte.

    McNairs Gesicht war jugendlich, die Folge einer kürzlich erfolgten Verjüngung. Er hatte auch als alter Mann jünger ausgesehen als er war, damals, ehe man ihn dem Verjüngungsprozess unterzogen hatte. Jetzt sah er aus wie ein Teenager.
    Der Captain war nicht ganz einen Meter achtzig groß, dunkelhaarig, blauäugig und schlank. Er hatte nie ein Gramm Fett an seinem Körper gehabt, auch nicht, nachdem er nach dreißig Jahren Marinedienst in den Ruhestand getreten war.
    Auf dem grauen Bug des Schiffes stand in weißen Lettern und Ziffern: CA-134. Auf dem ebenfalls grau gestrichenen Heck stand Des Moines . Und von diesem Heck, all die 215 Meter bis zum Bug, war die Des Moines eine Schönheit, ob sie nun zur Hälfte mit Vogelkot bedeckt war oder nicht.
    Zumindest fand Jeff McNair, dass sie schön war, ebenso wie jeder andere Matrose, der je an Bord der CA-134 gereist war und von denen jetzt viele wieder auf ihr fahren sollten, sobald sie den Verjüngungsprozess abgeschlossen hatten. Er streckte eine glatte Hand aus – sie sah aus wie die eines Siebzehnjährigen -, um liebevoll die Flanke des mit halb abgesplitterter Farbe bedeckten Geschützturms 1 zu tätscheln. Die Deckplanken aus Teak, halb verfault und teilweise zerbrochen, ächzten unter seinen Füßen, als er sein Gewicht etwas verlagerte, um den Turm zu berühren.
    »Altes Mädchen«, schmachtete McNair, »altes Mädchen, bald bist du wieder so gut wie neu. Tatsächlich wirst du sogar ein gutes Stück besser sein.«
    McNair hatte sich auf Schiffen immer wohl gefühlt. Mit Frauen war das eine andere Geschichte. Er war zwar mittelgroß, gut gebaut und zumindest nicht hässlich, hatte aber nie eine besondere Anziehungskraft auf Frauen gehabt. Und außerdem war sein einziger Versuch einer Ehe gescheitert, als seine Ex versucht hatte, ihm ein Ultimatum zu stellen: »Das Meer oder ich.«
    Das Meer hatte natürlich gewonnen, das Meer und die Schiffe, ganz besonders die Kriegsschiffe, die es befuhren.

    Seine Hand lag immer noch liebevoll auf der Turmverkleidung, als McNair laut die Liste von Verbesserungen aufzählte, die für die Des Moines und ihr Schwesterschiff, die USS Salem , geplant waren. Er sprach, als redete er mit einer Geliebten.
    »Zuerst einmal, Schätzchen, werden wir dich ins Trockendock bringen. Du wirst völlig abgekratzt werden, und anschließend bekommst du eine Haut aus entenmuschelsicherem Plastik, die uns diese Aliens gebracht haben. Und dein Hinterteil wird glatter sein als das eines neugeborenen Babys. Auf die Weise wirst du um vier oder fünf Knoten schneller, Kleines.
    Und während das gemacht wird«, fuhr er fort, »bauen wir deine alten Turbinen und Treibstofftanks aus, und du bekommst Atomkraft und einen Elektroantrieb. Hochtemperaturreaktoren für die Energie, zwei davon, und einen AZIPOD-Antrieb. Auf die Weise wirst du knapp über zweiundvierzig Knoten schaffen, denke ich, und auf einem Zehn-Cent-Stück wenden können.
    Was man an den Maschinen und am Treibstoff an Gewicht spart, bekommst du als zusätzliche Panzerung, Schätzchen; auch gutes Material. Es gibt da so eine neue GalTech-Konstruktion – aber wir werden das hier bauen -, der die Waffen, mit denen die auf dich schießen werden, nichts anhaben können.«
    McNair blickte zu den Drillings-20 cm-Kanonen auf, die aus

Weitere Kostenlose Bücher