Invasion (Orion 07)
wirklich abhauen, Cliff?« fragte Mario.
»Von mir aus«, sagte der Commander. »Oberst Villa muß wissen, was er tut. Ich hoffe nur, er hat das mit Wamsler abgesprochen, sonst gibt es einen Riesenkrach. Ich werde immer mißtrauischer.«
Offensichtlich entsprach der Vorschlag Villas haargenau den Vorstellungen der Crew. Sie zahlten und standen auf, um sich in die verschiedenen Richtungen zu entfernen. Mario legte eine verdächtige Eile an den Tag.
»Los!« sagte er drängend. »Bevor es sich jemand noch einmal anders überlegt!«
Händedrücke wurden gewechselt, und Mario ging, mit Helga eingehakt, davon.
»Mario!« rief Cliff.
Helga und Mario blieben stehen und drehten sich um.
»Ja?« fragte der erste.
»Und vergiß nicht: Du könntest ihr Vater sein!«
Ohne Kommentar, aber wütend, zerrte Mario die Funkerin mit sich. Sekunden später waren sie im Gewühl der Tanzenden verschwunden.
Tamara rückte zwei Plätze näher zu McLane.
»Was war das?« fragte sie verwundert.
»Eine Bemerkung über Marios Freizeitgestaltung. Ach, der Arme. Er schien sich einmal wieder einen Korb vom Durchmesser des Neptunmondes geholt zu haben.«
Tamara nickte.
»Und Sie?«
»Ich werde Ihnen gerade die Anzahl und Größe meiner gesammelten Körbe verraten«, sagte er. »Damit auch das noch in Villas Dossier kommt.«
Tamara lachte auf.
»Ich meinte: Wollen Sie hierbleiben?«
»Solange der Kaffee reicht«, versicherte Cliff. »Sie nicht?«
Sie zuckte unschlüssig mit den Achseln:
»Sie gestatten eine vertrauliche, aber dienstliche Frage?« erkundigte sich Cliff.
»Bitte.«
»Sagen Sie ... seit wann führt der Galaktische Sicherheitsdienst Routineflüge der Raumpatrouille aus? Finden Sie das nicht auch reichlich merkwürdig, Frau Leutnant?«
Knapp erwiderte Tamara:
»Villa wird seine Gründe haben.«
McLanes Gedanken über Villa waren noch immer zwiespältig, und die Geschehnisse schienen seinen Verdacht zu bestätigen. Nachdenklich sagte er:
»Bestimmt. Ich möchte nur wissen, welche Gründe.«
Tamara machte eine unbestimmbare Handbewegung.
»Wir sollten wieder einmal Funksatelliten der Raumüberwachung im Sektor Drei/Ost 202 kontrollieren. Das ist der Nachbarabschnitt dessen, in dem Gordon liegt. Und dort ist etwas passiert, was Villa uns allen verschwiegen hat.«
»Hören Sie schon wieder einmal das Gras wachsen, Commander?« fragte Tamara.
»Vielleicht«, erwiderte Cliff. »Ich wünschte, Sie würden ein bißchen mithören.«
Tamara rückte näher an Cliff heran.
»Was sollte Villa Ihrer Ansicht nach verschweigen?«
»Das, was dort wirklich passiert ist.«
»Und warum sollte er etwas verschweigen?« fragte sie weiter.
Noch bevor McLane seinen Verdacht äußern konnte wurden sie unterbrochen. Vor dem Tisch stand leicht schwankend und auf unsicheren Beinen ein Mann, den Cliff kannte. Ein Oberst Mulligan, etwa Vierzig, massig und klein, der ziemlich betrunken war.
Er stützte sich schwer auf die Lehne eines Sessels und schwankte dabei noch immer.
»Hallo – Sie alter Raumpirat! Trinken Sie einen mit mir, Cliff?«
Cliff betrachtete Mulligan etwas irritiert, dann sagte er eine Spur zu förmlich:
»Ich darf zunächst bekannt machen: Oberst Mulligan und – Leutnant Tamara Jagellovsk.«
»GSD?« fragte Mulligan und betrachtete das S auf Tamaras Anzug.
Mulligan ließ sich unaufgefordert in einen der leeren Sessel fallen. Das federnde Material ächzte unter seiner Last hörbar auf.
Mit plötzlichem Mißmut sagte der Oberst:
»Sicherheitsdienst? Da müßte ich lügen, wenn ich sagen würde: ›Sehr erfreut!‹«
»Na!« machte McLane.
»Wirklich!« bestätigte Mulligan und unterdrückte ein Aufstoßen.
»Warum so ruppig, Oberst? Die Dame hat Ihnen nichts getan!«
Mulligan vollführte eine anklagende Geste.
»Sie nicht. Aber ihr Verein!«
McLane war schlagartig wieder interessiert.
»So?« fragte er nur.
Er wußte, daß Mulligan in diesem Stadium gern und ausführlich erzählen würde.
»Glauben Sie etwa ...?« Mulligan besann sich mehrere Sekunden lang, dann sprach er weiter.
»Glauben Sie etwa, ich betrinke mich grundlos? Zehn Jahre lang bin ich jetzt bei der Überwachung der Startbasen ... treu und brav, und ich habe geschuftet wie ein Irrer, habe mich geschunden und abgerackert ...«
»Man sieht es, Oberst!« bestätigte Tamara höflich.
»Na, ich will nicht undankbar sein. Vor drei Jahren haben sie mich zum Chef der gesamten Anlagen gemacht.«
McLane grinste spöttisch.
»Das ist
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